... vor über einer Woche im Radio ein geniales Hörschauspiel von Felicia Zeller gehört ... es ging um drei Sozialarbeiterinnen auf dem Jugendamt ... ihr sehr engagierter und fleißiger Chef "Björn" ist ausnahmsweise mal für längere Zeit krankgeschrieben, jetzt müssen die Frauen den Laden (=das Jugendamt) erst mal alleine schmeißen ... in 10 Akten wird der Alltag der Sozialarbeiterinnen beschrieben, angefangen von Empathie für ihre Arbeit über Stressentwicklung bis hin zum Burn-out-Syndrom => teilweise übertrieben und dramaturgisch verarbeitet und dargestellt, aber den Kern kann man sehr gut erkennen:
- Sozialarbeiter kommen heutzutage ihrem eigentlichen Auftrag nicht mehr nach: sie sollen sozial-gesellschaftliche Prävention betreiben
- stattdessen müssen sie ständig die Missstände einer jahrzehntelangen verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik miterleben und verarbeiten, die viele überlastete Familien in Not und am Rand von Chaos und Kriminalität bringen
- sie wandern von einem familiären Brandherd zum nächsten, sie fühlen sich wie in einem Hamsterrad: es gibt kaum noch nachhaltige und zufriedenstellende Lösung für all die Problemfälle
- Zitat einer der Sozialarbeiterinnen: "Wenn einer ausgebrannt ist, dann war er mal entbrannt !"
- die mangelnde Mitarbeit/Kooperation und das Unverständnis von sehr vielen Familien erschwert die Arbeit des Teams, das unter dem Chef "Björn" teilweise gute Ergebnisse erzielt hat.
- der ist jetzt aber nicht da, und der Zuhörer bzw. Zuschauer darf sich an Gespräche erfreuen, wenn drei Frauen miteinander diskutieren, klagen, jammern, lästern, rumwitzeln, sich gegenseitig Mut machen aber auch kritisieren: kurzum => Frauen in Stresssituationen unter sich ;-)
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(... Erinnerungen an Interrail werden wach, wo im Zug von Lissabon nach Madrid vier spanische Weiber im Gespräch vertieft waren: ich wollte im offenen Zugabteil schlafen oder dösen, allein die Lautstärke + ihr untentwegtes sehr schnelles Reden ohne Pause wurde zur Qual, bis ich notgedrungen in ein ruhigeres Abteil flüchtete ...)
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