1) Der Moderator unterhält sich mit einem Studiogast über die jüngsten Aufdeckungen von Übergriffen auf Kinder und Jugendliche durch Priester und andere Mitarbeiter in katholischen Einrichtungen wie z.B. Kinderheimen.
2) Es wird gesagt, dass man sich auf der Bischofskonferenz verstärkt mit diesen Fragen beschäftigen will, ganz im Gegensatz zur Vergangenheit:
- zu lange hat man die Übergriffe verschweigen wollen, in der Hoffnung, dass die Gesellschaft alles vergisst und die Erkenntnis um die Verbrechen im Sand verläuft !
Da fragt der Moderator allen Ernstes, wie die Katholische Kirche dem Vorurteil begegnen würde, dass das Zölibat (=Ehelosigkeit bzw. Enthaltsamkeit) die Übergriffe auf Kinder und Jugendliche begünstigt und fördert. Die Antwort war, dass viele Instutionen und Personen dieses Vorurteil nicht bestätigen können, und dass sich gezeigt hätte, dass viele Lebens- und Dienstformen in der Katholischen Kirche korrekt ausgeführt werden !
Allein die Fragestellung lässt einem die Haare zu Berge stehen: ist dem Moderator überhaupt klar, was er da gefragt hat, und in welchem Licht er den Missbrauch von tausenden von Kindern durch ehelose Priester stehen lässt ?
- Ist der Gesellschaft überhaupt bewusst, was es bedeutet, sich der Ehelosigkeit und der Enthaltsamkeit zu verschreiben ?
- Ist der Gesellschaft und den Verantwortlichen überhaupt bewusst, wie sich ein Mann oder eine Frau entwickeln können, wenn sie diesen Zustand jahre- bis jahrzehntelang beibehalten ?!
- Ist der Gesellschaft und den Verantwortlichen überhaupt bewusst, wie sich ein Mann oder eine Frau entwickeln können, wenn sie diesen Zustand jahre- bis jahrzehntelang beibehalten bei vermehrten Kontakt mit und Betreuung von Kindern und Jugendlichen ?!
- Ist der Gesellschaft und den Verantwortlichen überhaupt bewusst, wie sich ein Mann oder eine Frau entwickeln können, wenn sie diesen Zustand jahre- bis jahrzehntelang beibehalten bei vermehrten Kontakt mit und Betreuung von Kindern und Jugendlichen bei gleichzeitiger Intensivierung und vermehrter Darstellung von Sexualvarianten, Sexbildern und freizügigem Umgang in Werbung, Filmen und im Internet ?!
- Ist der Gesellschaft und den Verantwortlichen überhaupt bewusst, wie sich ein Mann oder Frau entwickeln können, wenn sie diesen Zustand jahre- bis jahrzehntelang beibehalten bei vermehrten Kontakt mit und Betreuung von Kindern und Jugendlichen bei gleichzeitiger Intensivierung und vermehrter Darstellung von Sexuallebem, Sexbildern und freizügigem Umgang in Werbung, Filmen und Internet, und man sich dem unmöglich entziehen kann, es sei denn man ist blind und taub ?!
Selbst wenn man das Zölibat aufheben würde, so sind allein schon die Punkte 2, 3 und 4, nämlich der vermehrte und intensive Kontakt mit Kindern und Jugendlichen + die immer agressiver werdende Sexualdarstellung in Form von Pornos, Filmen und Werbung nicht zu verleugnende Faktoren, die zunehmend einen Übergriff auf Schutzbefohlene fördern und forcieren in zwar in jeder Gesellschaftsschicht auf der ganzen Welt (=der persönliche Gedanke wird durch intrapsychische Vorgänge + externe Reize gebildet und geformt und ermöglicht erst die Untat !)
Bleibt noch zu diskutieren, ob weltweit im Verlaufe der Jahrhunderte und Jahrtausende die nominale Anzahl der Übergriffe oder nur die Aufdeckung dieser Verbrechen zugenommen hat !
Unstrittig aber bleibt: das Zölibat verschlimmert nur die Entwicklung des sexuellen Notstandes derjenigen Priester, die dem menschlichen Bedürfnis nach zärtlichem bis sexuellem Kontakt nachgehen wollen und nicht darauf verzichten können, wer kann und will das verleugnen ?
Der jetzige deutsche Papst ist bei seinen Entscheidungsfindungen bezüglich dieses Themas nicht zu beneiden, er ringt hart mit sich selber und der Geschichte der Katholischen Kirche, das kann jeder nachempfinden auch Menschen aus anderen Konfessionen und Glaubensrichtungen !
Als Entscheidungshilfe kann man ihm auf dem Weg mitgeben: Mit der Aufrechterhaltung oder dem Fall des Zölibats steht und fällt das Vertrauen in eine Katholische Kirche und ihrem ehrlichen und aufrichtigen Dienst an den Menschen !
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