härter als im Meer.
Durch diesen Geniestreich der Evolution verbreiteten sich die Fische
wie nie zuvor.
- Ihre Vielfalt an Farben und Formen scheint keine Grenzen
zu kennen.
- Sie besiedeln alle Nischen der Ozeane: das offene Meer, den
flachen Boden oder verwinkelte Korallenriffe.
- Die Knochenfische
entwickelten sich zur vielfältigsten Wirbeltiergruppe mit über 30.000
Arten.
Das Skelett bringt entscheidende Vorteile mit sich: einen solideren
Körperbau, effizientere Kiemen und größere Beweglichkeit.
- Außerdem
entwickelten sich zwei Paar Flossen, die durch Knochen mit dem Skelett
verbunden sind.
Dieses Design bewährt sich - es ist der Grund, warum wir
ein Paar Arme und ein Paar Beine haben.
Durch Schrift und Bücher werden Ideen festgeha
hai.ch
Landgänger
Eine entscheidende Entwicklung begann vor
550 Millionen Jahren mit einem
kleinen, wurmartigen Meeresbewohner.
- Das Lanzettfischchen ist sein
nächster noch lebender Verwandter.
- Es verfügt über eine revolutionäre
Eigenschaft, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Lebens
hat: die Chorda, eine Stützstruktur entlang des Rückens.
- Im Laufe
unzähliger Generationen entwickeln sich aus Flossen Gliedmaßen.
Eine
weitere Herausforderung ist das
Atmen über
Lungen.
Diese Entwicklung hat
im Wasser ihren Anfang genommen.
- Schon hier existieren Fische, die
ihren Sauerstoff aus der Luft beziehen können.
Mit der
Kombination aus
Lungen und
Gliedmaßen sind die frühen
Vierbeiner
für den
Landgang gut ausgerüstet.
- Im Schatten der Bäume erobern
schließlich die Tiere das Land.
Es ist das Zeitalter der
Amphibien, die
sich nun zu großer Vielfalt entwickeln.
Sie sind aber im Laufe ihres
Lebens
immer wieder auf Wasser angewiesen.
Was aber, wenn man
Wüsten und
Trockengebiete besiedeln will ?
Die Erfindung
hartschaliger Eier ist ein
Meilenstein in der Entwicklung des Lebens.
- Jedes Ei ist gewissermaßen
ein kleiner privater Teich für den heranwachsenden Embryo.
Dies Durch Schrift und Bücher werden Ideen festgehalässt
eine weitere
Wirbeltierklasse entstehen: die
Reptilien.
- Ihr
Erfolgsrezept führt zum Aufstieg wahrer Giganten: der Dinosaurier.
- Sie
beherrschen die Erde 180 Millionen Jahre.
Die Entwicklung einer
konstanten Körpertemperatur und die
Isolation
durch
Fell führt schließlich zu den
Säugetieren.
- Sie haben eine
außerordentliche Vielfalt entwickelt und besiedeln alle Lebensräume.
Doch die Geschichte des Lebens hätte auch ganz anders verlaufen können.
- Über Millionen Jahre führten die Säugetiere ein Schattendasein, bis ein
Meteoriteneinschlag 85 Prozent allen Lebens vernichtete.
Doch einige
Säugetiere sind dem Inferno entkommen.
- Sie erobern nun unbesetzte
Nischen und Lebensräume und entwickeln eine großartige Artenvielfalt.
Wenn der Meteorit die Erde verpasst hätte, wären wir heute
wahrscheinlich nicht hier.
- (Notiz: das könnte die Frage beantworten, wie lange der Mensch noch den Planeten Erde besiedeln wird => wahrscheinlich nur noch bis zum nächsten Meteoriteneinschlag ... die neuen Herrscher auf dem Land werden wohl dann Kakerlaken, Ratten und Ameisen + deren Feinde sein ... Vögel werden sicherlich weiterhin die Lüfte beherrschen und Orcas die Weltmeere, sofern noch Plankton, Krill und Fische den Raubbau und die Zerstörung durch den Menschen überlebt haben sollten ...)
* * *
Himmelsstürmer
Über einhundert Millionen Jahre lang sind Insekten die einzigen Flieger
am urzeitlichen Himmel. Dann beginnt ein neues Zeitalter.
- Längst haben
die Reptilien das Land besiedelt - nun erobern sie auch die Lüfte - bis
vor etwa 65 Millionen Jahren.
Die Fähigkeit zu fliegen hat viele Vorteile, etwa bei der Jagd.
- Es
ist auch die schnellste und effizienteste Art der Fortbewegung.
- Gute
Gründe, sich in die Lüfte zu erheben.
- Aber die Evolution braucht lange,
um die Schwerkraft zu überwinden.
Vor 500 Millionen Jahren krabbeln
Arthropoden als erste Tiere über Land.
- Spinnen, Tausendfüßler und Skorpione gehören zu den Pionieren.
Schnell nehmen die Krabbler das neue Terrain in Besitz - doch der Himmel
bleibt leer.
- Über hundert Millionen Jahre spielt sich das Leben nur am
Boden ab.
Dann gelingt es einer Tiergruppe, den Luftraum zu erobern und
den Verlauf der Evolution für immer zu verändern.
- Es sind die Insekten -
die ersten flugfähigen Tiere.
Die Flugsaurier, die gigantischsten Kreaturen, die jemals am Himmel
ihre Kreise gezogen haben, sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben.
- All unser Wissen über die ersten fliegenden Wirbeltiere basiert auf
Fossilienfunden.
Bald erscheinen neue Flugkünstler in der Geschichte des Lebens, dank
einer revolutionären Erfindung: der Feder.
- Federn sind modifizierte
Reptilienschuppen.
- Über unzählige Generationen werden sie schmaler und
beginnen auszufransen.
- Sie dienen zunächst zur Isolation und als
Ornamente.
Viele männliche Vögel schmücken sich, um die Damenwelt zu
beeindrucken - und die Dinosaurier haben das vermutlich auch schon
getan.
Die Weibchen lassen sich nur mit den prächtigsten Verehrern ein.
- Durch diese Auswahl fördern sie die Entwicklung anderer Federn.
- Die
werden nicht nur bunter, sondern auch länger und fester.
Das ist gut zum
Imponieren - aber auch zum Fliegen.
Das Erbe der ersten gefiederten Dinosaurier ist gewaltig.
- Die Vögel
haben die Erde in einem beispiellosen Siegeszug erobert.
- Heute
existieren etwa 9.000 Arten - auf allen Kontinenten, in allen
Lebensräumen.
Doch trotz ihres Erfolges haben viele Vögel eine Schwäche -
sie können nur tagsüber gut sehen.
- Den nächtlichen Himmel beherrscht
eine andere Tiergruppe - Fledermäuse.
- Sie sind nach den Insekten,
Flugsauriern und Vögeln die vierte Tiergruppe, die echten Flug
beherrscht.
Auf ihren Schwingen haben sie die ganze Welt erobert.
Menschen
Woher kommen wir?
- Jahrtausendelang hatten unsere Ahnen darauf nur eine
Antwort: ein göttliches Wesen habe den Menschen erschaffen.
Aber es gibt
eine wissenschaftliche Erklärung - über Millionen von Jahren haben wir
uns langsam zum homo sapiens hin entwickelt.
- Wertvolle Hinweise auf
unseren Ursprung liefern Schimpansen, neben den Bonobos unsere nächsten
Verwandten.
Mit unseren haarigen Vettern verbinden uns 99 Prozent der
Gene.
- Dennoch verbirgt sich hinter der feinen genetischen Differenz von
einem Prozent der Schritt vom Affen zum Menschen.
Vor etwa 300.000
Jahren betritt homo sapiens, der weise Mensch, die Bühne.
- (Notiz: wenn Zins- und Zinsenzins, Waffenproduktion, Grenzzäune, Umweltzerstörung und Folter nicht eingeführt worden wären, wäre das ein meisterlicher Kunstgriff der Evolution gewesen ... leider hat sich dieser Zufall zu einem großen Irrtum entwickelt ...)
- Kunst und
Religion unterscheiden uns von allen anderen Tieren und führen
schließlich zur Zivilisation - mit großartigen Errungenschaften rund um
den Globus.
Die Grundlage für solche bahnbrechenden Entwicklungen ist
vermutlich etwas, das wir heute als selbstverständlich ansehen: Sprache!
Während Fortschritte der biologischen Evolution durch die Verbreitung
von Genen erzielt werden, basiert die kulturelle Evolution auf der
Verbreitung von Ideen.
- Mit Hilfe differenzierter Sprache kann Wissen
schnell ausgetauscht werden.
- Kein anderes Lebewesen ist dazu in der
Lage.
- Durch Schrift und Bücher werden Ideen festgehalten und an
nachfolgende Generationen weitergegeben.
Der Mensch ist auf dem Weg zur
Weltherrschaft.
Unsere wichtigste Errungenschaft im Laufe der Evolution, das große
Gehirn, ermöglicht uns die Entwicklung immer komplexerer
wissenschaftlicher Methoden - bis hin zur Gentechnik.
Wir versuchen, in
die Zukunft zu blicken und unsere eigene Entwicklung zu beeinflussen.
- Gibt es bald Designer-Babys auf Bestellung?
- Können wir in Zukunft die
perfekten Eigenschaften für unsere Kinder selbst zusammenstellen?
Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie weit wir uns in Zukunft noch
von den Schimpansen entfernen werden.
- Der Unterschied ist der, dass wir
jetzt in die Entwicklung eingreifen können.
Evolution ist keineswegs ein
Phänomen vergangener Zeiten.
- Zum ersten Mal können wir unsere Evolution
beeinflussen.
Ob wir davon Gebrauch machen oder nicht - wir verfügen
über das Wissen und die Möglichkeiten, unsere biologische Zukunft mit zu
bestimmen.
* * *