Zitat:
Die Leber ist das Kontrollorgan des Stoffwechsels.
Dazu befähigen sie:
-
• ihre Einordnung im Kreislauf,
-
• der Bau des Gefäßbettes und
-
• die Leistungen der Leberzelle.
Vom Kreislauf erhält die Leber über die Pfortader 1100 ml/min
Blut aus dem Dünndarm und Milz und über die A. hepatica 400 ml/min
O2-reiches Blut.
- Sie kontrolliert damit 1500 ml/min, also 30 Prozent der
Kreislaufförderung.
Die
Lebergefäße fassen
500 ml Blut und können noch
500 ml speichern, zusammen
10 Prozent des
Körperblutvolumens.
Die Pfortader (Vena portae) sammelt das Blut aus den unpaaren
Bauchorganen
und
und führt es der Leber zu.
-
Das Blut der Pfortader ist sauerstoffarm (venös) und nach dem Essen
reich an Nährstoffen (aus den Verdauungsorganen) bzw. an Abbauprodukten
(z.B. Bilirubin).
Die Venen der genannten Organe vereinigen sich zur
Pfortader, die an der Leberpforte zusammen mit der Leberarterie (Arteria
hepatica propria) in die Leber mündet.
/
In den
Kapillaren der Leber, den
Lebersinusoiden,
mischt sich
das
nährstoffreiche Blut aus der
Pfortader mit dem
sauerstoffreichen
Blut aus der
Leberarterie und steht so dem
Stoffwechsel der Leberzellen
zur Verfügung.
- Aufgabe der Pfortader ist es, der Leber direkt die im
Darm erschlossenen Nährstoffe und auch mögliche Giftstoffe zuzuführen.
- Letztere werden in der Leber abgebaut bevor (!) sie in den weiteren
Blutkreislauf gelangen.
Dies hat dabei auch den
unerwünschten Effekt zur
Folge, dass
Medikamente unter Umständen in der Leber in hohem Maße
abgebaut werden,
bevor sie über den
Blutkreislauf zum
Zielorgan gelangen
können.
[...]
Alkoholabbau
Zitat:
Was macht der Körper mit dem Alkohol?
Alkohol – chemisch
genauer Ethanol – ist ein relativ kleines Molekül, das schnell und
leicht resorbiert (ins Blut aufgenommen) wird.
- Er wird bereits in
kleinsten Mengen über die Mundschleimhaut,
- das
meiste aber im oberen Dünndarm (ca 80%) resorbiert.
Je schneller die
Magenpassage (z.B. im Nüchternzustand), desto schneller erfolgt die
Resorption – und umgekehrt.
- Alkohol verteilt sich im
gesamten Körperwasser und überwindet alle (!) biologischen Schranken.
- (Notiz: ... Blut-Hirn-Schranke, Plazenta-Schranke => abh. von Molekulargröße, s. Maßeinheit in Dalton ...)
Daher
sind auch die Atemluft-Konzentrationen direkt vom Blutspiegel abhängig.
Ca.
95% des Ethanols werden in der Leber
- durch das Enzym
Alkoholdehydrogenase (ADH) zunächst zu Acetaldehyd (die eigentlich
problematische Substanz)
und
- bei weiterem Abbau mit Hilfe eines zweiten
Enzyms ALDH (Acetaldehydrogenase) zu Essigsäure (Acetat) abgebaut.
Endprodukte sind (über den Zitronensäurezyklus) Kohlendioxid und Wasser.
-
Stündlich können etwa 0,15 Promille Ethanol – bei Frauen etwa 20%
weniger abgebaut werden.
- Bei moderaten Mengen Wein zum Essen genossen
wird die 0,5-Promille-Grenze in der Regel nicht erreicht.
Zitronensäure- bzw. Citratzyklus
Problematisch wird es bei einem ständigen „Zuviel“:
- So kann die
Leber Schaden nehmen, wenn regelmäßig Alkoholspiegel von über 0,7 (je
nach Quelle bis zu 1) Promille erreicht werden.
Warum?
- Wenn die
Oxidationssysteme der ADH- und ALDH-Enzyme ausgeschöpft sind,
- wird zur
Beschleunigung des Alkoholabbaus das sogenannte MEOS-System
(mikrosomales Ethanol-induzierende System) aktiviert-
- ein alternativer
Alkoholabbauweg, der Ethanol zwar schneller abbaut, aber dabei toxische
freie Radikale bildet.
Dies führt zu Schädigung der Leberzelle mit Folge
einer Entzündung und allmählicher Verfettung der Leber, die langfristig
in einer Zirrhose enden kann.
- Indiz dafür, dass regelmäßig zu viel
getrunken wird, ist die gesteigerte Umsatzrate (bis zu 0,35 Promille
pro Stunde) bei Alkoholikern und die damit verbundene erhöhte
Alkoholtoleranz.
Plazentaschranke
Fazit:
" Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils "
vs.
" Die Leber ist im wahrsten Sinne des Wortes ein großartiges Organ ... allerdings erreicht auch sie bei Alkoholmissbrauch die Grenzen ihrer Belastungs- und Leistungsfähigkeit ... drei Punkte bezüglich Alkoholmissbrauchs, die man sich auch ohne biochemische, anatomische und physiologische Kenntnisse gut merken kann, sind:
- Mangelnde Resorptionfähigkeit von Nährstoffen im Magen-Darm-Trakt => Mangelangebot von lebenswichtigen Nahrungsbaustoffen
- Unwideruflicher Abbau der schnellen Signalleitung von Hirnzellen => u.a. Zittern, Gedächtnis- und Gleichgewichtsstörungen
- Leberverfettung => der gesamte Stoffwechsel des Menschen ist in Gefahr !
Die eigentliche Problematik besteht darin, dass die Schäden erst mit
Zeitverzögerung eintreten, manchmal dauert es
Jahre, aber dann ist der Schaden
irreversibel sprich nicht mehr rückgängig zu machen.
- Es wäre schön, wenn Politik und Justiz zu einer gerechteren (!) und umfassenderen (!) Beurteilung des gesamten Spektrums von Drogen und Wirkstoffen kommen würden.
Allerdings müssten sie dazu
zumindestens (!)
Fachleute wie
Mediziner,
Biologen, Soziologen, "Streetworker" und auch
Volkswirtschaftsexperten zu Rate ziehen und nicht ständig
Lobbyisten ... ! "