ZDF-Expedition
Dokumentationsreihe.
"Flucht aus Babylon" dokumentiert die spannende Fahndung nach einem historischen Kuriosum: Ein König aus dem mächtigen Mesopotamien soll vor rund 2500 Jahren seine prunkvolle Residenz in Babylon verlassen haben und in die Wüste verschwunden sein - für zehn Jahre.
Tatsächlich finden sich Spuren des mysteriösen Regenten in einem kleinen Ort namens Tayma im heutigen Saudi-Arabien. Doch was könnte einen reichen, an märchenhaften Luxus gewöhnten babylonischen Herrscher in diese unscheinbare Oase gezogen haben, mitten im Nichts . . . und wer war er?
Ein Team des Deutschen Archäologischen Institutes unter Leitung von Prof. Ricardo Eichmann erhält zum ersten Mal die Genehmigung, in der saudischen Wüste zu forschen und zu graben. Eine Sensation,denn das riesige arabische Königreich zwischen Persischem Golf und Roten Meer zeigte sich westlichen Besuchern lange Zeit verschlossen. Das streng religiöse Land mit seinen heiligen Orten Mekka und Medina gilt für Muslime in aller Welt als Geburtsstätte des Islam.
Nun jedoch arbeiten die deutschen Wissenschaftler Hand in Hand mit saudi-arabischen Kollegen - eine bisher einzigartige Kooperation. Gemeinsam versuchen die Archäologen, das Geheimnis von Tayma zu ergründen: Was verlieh dem Wüstenstädtchen solche Anziehungskraft, dass sogar ein mesopotamischer Herrscher dafür sein Volk im Stich ließ? Wenn er denn tatsächlich hier war. Die Ausgrabungen fördern ein Tayma zutage, das keineswegs unbedeutend war: Die Oasensiedlung war damals voneiner 15 Kilometer langen Stadtmauer umgeben.
Auf der höchsten Erhebung des Geländes legen die Archäologen die Ruinen eines großen Gebäudes frei, das zweifellos als Tempel diente. Zudem finden sie zahlreiche Relikte, die rege wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mit Völkern des Vorderen Orients aber auch in den Mittelmeerraum belegen. Als wichtige Station an der einstigen Weihrauchstraße stand die Oase Tayma anscheinend für viele Mächte im Mittelpunkt politischer Interessen. (ZDF)
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