Ein letztes mal rauschte der Wind durch die Blätter, noch einmal neigten die hundertjährigen Bäume wie zum letzten Gruß und Kuss sich entgegen.
- "Morgen werden sie uns brechen und fällen !"
- "Weil wir ihnen im Weg stehen !"
- "Das zählt bei ihnen nichts !"
In diesem Moment kam ein gutgelaunter Vogel herbeigeflogen und setzte sich auf einen grünen, blühenden Zweig:
- "Ihr müsst aus eigener Kraft Tauchen, Schwimmen, Kriechen, Laufen, Klettern, Springen und Fliegen lernen, dann könnt ihr flüchten und euch verstecken."
- "Du Kleiner, du hast aber einen Vogel ! Wir sind geboren und gewachsen, um zu stehen und den Stürmen zu widerstehen."
Im Morgengrauen, kurz bevor der Morgenstern erlosch, kamen sie mit Äxten, Motorsägen und schweren Maschinen, um ihr lautes und schmerzvolles Handwerk zu beginnen und um Leben zu beenden. Ab da war weit und breit im ganzen Lande, keine schöne Melodie und kein fröhliches Zwitschern und Trällern mehr zu hören.
Und die Menschen schauten sich unschuldsbeteuernd gegenseitig an und fragten sich ständig, warum Angst und Depression zu ihren besten Freunden und ständigen Begleitern wurden.
***
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen