Samstag, 17. Januar 2015

Requime in pace

 gewidmet unserem lieben und geduldigen Vater

. . .

Trauerfeier am 19.01.2015

Unterbarmer Friedhof, Wuppertal

Programm mit Notizen und Bemerkungen

14:00  in der Kapelle:
 
Orgelspiel


NOMINEeV

 ... am besten Improvisation ! ...

 Stilles Gebet am Sarg

... Fritz, sein Patenkind u. ebenfalls Pfarrer
übernimmt die Gestaltung der Trauerfeier ... 

 Violinenstück

(Bach, Cousine)

Eingangsvotum

 Ikonendarstellung der Dreifaltigkeit
 http://www.seelsorgeeinheit-wehr.de/deutsch/grundgebete/ehre-sei-rublevtrinitaet.jpg
seelsorgeeinheit-wehr.de

"Im Namen des Vaters und des Sohnes 

und des Heiligen Geistes ..."

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude 

(EG 66 / 1, 2, 7, 9)




1
 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde, erzählet's den Heiden:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

2 
Jesus ist kommen, nun springen die Bande,
Stricke des Todes, die reißen entzwei.
Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden;
er, der Sohn Gottes, der machet recht frei,
bringet zu Ehren aus Sünde und Schande;
Jesus ist kommen, nun springen die Bande.

 7 
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden:
komme, wen dürstet, und trinke, wer will!
Holet für euren so giftigen Schaden
Gnade aus dieser unendlichen Füll!
Hier kann das Herze sich laben und baden.
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden.

 9 
Jesus ist kommen, sagt's aller Welt Enden.
Eilet, ach eilet zum Gnadenpanier!
Schwöret die Treue mit Herzen und Händen.
Sprechet: wir leben und sterben mit dir.
Amen, o Jesu, du wollst uns vollenden.
Jesus ist kommen, sagt's aller Welt Enden.

 Text: Johann Ludwig Konrad Allendorfer 1736

Melodie: Köthen um 1733



Psalm 73:

Ein Psalm Asafs.
 
http://unterwegs-gott-zu-schauen.de/wp-content/uploads/2014/02/66-1.Joh_.-31.png 
unterwegs-gott-zu-schauen.de

23 
Dennoch bleibe ich stets an dir; 
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
24 
du leitest mich nach deinem Rat 
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
25 
Wenn ich nur dich habe, 
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
26 
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, 
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
28 
Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / 
und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, 
dass ich verkündige all dein Tun.

Violinspiel von Cousine Elisabeth



(... die ganze Familie väterlicherseits mit fünf Kindern und deren Kindern ist musikalisch bis hochmusikalisch, der Jüngste aber von ihnen, dem diese Trauerfeier gilt, war nun mal mit seinem absoluten Gehör und seinen Klavierstunden mit sechs Jahren derjenige, der die Musik am tiefsten durchdrungen hat ... weitere Instrumente waren dann Orgel, Trompete und Horn ... Patentante meinte, irgendwann wollte er dann doch Bach spielen, den Mathematiker unter den Musikern ...)

Biblische Lesung
  (Joh 3, 16+17)

16 
Denn also hat Gott die Welt geliebt, 
dass er seinen eingeborenen Sohn gab, 
damit alle, die an ihn glauben, 
nicht verloren werden, 
sondern das ewige Leben haben.
 
17 
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, 
dass er die Welt richte, sondern dass 
die Welt durch ihn gerettet werden

 Predigt (Cousin)

... u.a. könnte i.d. Predigt enthalten sein: ein vielgereister Mensch, sehr ruhiges und ausgeglichenes Gemüt, in sich getragen, ein Genussmensch durch und durch ... selten aufbrausend, ist aber auch schon vorgekommen 
  • (s. Konfirmandenunterricht + bei Streitgesprächen, wenn der Gegenüber immer zu demselben Punkt zurückkommt, obwohl es im Gespräch schon längst abgehandelt ist + Aktionismus: ist immer ein Zeichen dafür, das man zu spät agiert hat, und glaubt, in kurzer aber zu knapper Zeit, alles wieder gut machen zu können ...)
 ... er gab ganz selten, wenn überhaupt eine Meinung über andere ab + alles andere als ein Mensch gewesen, der seine Gefühle (!) mit anderen leicht teilen kann ... auf der anderen Seite, ein sehr guter Zuhörer, der Ruhe, Sicherheit und Sympathie (!) ausstrahlt ... am wichtigsten aber, wovon meine ganzen Freunde & Kumpels in all den Jahren auch profitiert haben => ein toleranter Mensch, der eines konsequent vorgelebt hat: Leben und leben lassen + fester Glaube ohne Pathos aber mit viel Kultur und stillem Genuss ...

 Ich steh' an Deiner Krippen hier



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1 

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.


Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und laß dir's wohlgefallen.


 2

Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast mich dir zu eigen gar,
eh ich dich kannt, erkoren.


Eh ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.


 3

Ich lag in tiefer Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.


O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht',
wie schön sind deine Strahlen!


 4

Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib ich anbetend stehen.


O daß mein Sinn ein Abgrund wär
und meine Seel ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen!


 5

Wann oft mein Herz im Leibe weint
und keinen Trost kann finden,
rufst du mir zu: „Ich bin dein Freund,
ein Tilger deiner Sünden.


Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein,
ich zahle deine Schulden.“


 9

Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
daß ich dich möge für und für
in, bei und an mir tragen.


So laß mich doch dein Kripplein sein;
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden.


 http://nussjagd-niedersachsen.de/typo3temp/pics/e83e840ff6.jpg
nussjagd-niedersachsen.de

 Ansprache Sohnemann II

(... wollte ich diese Ansprache in der Länge halten, wie er es bei seinen Predigten gemacht hat, so kämen die Gäste vor der Abenddämmerung nicht mehr nach Hause ;-) ... wichtig sind mir die Dinge, die wir mit unserem Vater noch mal besprochen haben, und die wir gemeinsam tragen und teilen können ... diese vielen Gespräche, besonders abends und nachts, haben schon gezeigt, was der individuelle Glaube für den Einzelnen in einer schweren Zeit bis zu seinem Endstadium wirklich wert ist und bewirken kann ... denn diesmal stand er nicht fromm und frei auf der Kanzel (!), sondern er war die ganze Zeit mit ein paar Ausnahmen im Bett (!) über sechs Monate gefesselt und von anderen (!) abhängig ... an einem Abend sagte er mitten im Gespräch:
  • ... alle ! ... wen meinst Du ? ... alle, alle, alle ... ah, Du meinst Jesus ist für alle gekommen ?! ... wird etwas lauter: ... alle ! alle ! alle ! + unterstreicht es mit einer deutlichen Handbewegung ... 
  • an einem Abend, wo die Schmerzen so stark waren, (1 Tag später erfolgt Fentanylstreifen + 4-5 Tage später Morphinampullen) sagt er: aua ... aua ... aua ... schrecklich, was muss er gelitten haben ... meinst Du Christus am Kreuz ? ... ja, was müssen das für Schmerzen gewesen sein ! ... 
Dann folgte ein beruhigendes Gespräch, wo ich ihm versprochen habe, den Arzt zu holen inkl. Morphinspritze.

Es gibt noch so vieles, was was man über diese Sterbebegleitung sagen kann, besonders die präfinale Phase von Mitternacht bis 4:00 und das finale Stadium bis 9:30 in der Morgendämmerung.

http://embassies.gov.il/houston/calendar-of-events/PublishingImages/Jerusalem%20Skyline%20Photo.bmp 

 => nicht eine einzige Minute war er allein, bis zum Schluss waren seine "Wächter" bei ihm, mal abwechselnd und gemeinsam die letzte Nachtwache gehalten.
  • Diese Sterbephase und -begleitung hat jedem Beteiligten einiges abverlangt aber auch die Hoffnung gegeben, dass Menschen nicht zwangsläufig einsam sterben müssen, und dass es durchaus möglich ist, die Angst vor dem Sterben bis zum allerletzten Schluss effektiv zu mindern bzw. zu mildern ... zwar wird immer (!) bei jedem Menschen (!) sich ein kurzer Augenblick der Angst einstellen, aber keiner muss sich in diesem wichtigsten (!) Moment des Lebens - neben der Geburt - allein gelassen fühlen, weil der Begleitende den Sterbenden wortwörtlich fest und notfalls auch ganz fest an die Hand nimmt und ihn sehr deutlich zu spüren lässst, dass er beim Übergang zum Nichtatmen - es kann durchaus das schreckliche Gefühl des Ertrinkens und Erstickens sein - nicht alleine (!!!) ins Wasser oder ins Nichts springen muss !
Am Ende nach einem langen Kampf, wenn die Schmerzmedikation stimmt, lässt der Mensch alles los, die Angst, die Sorgen und die Nöte - loslassen, alles wird schlaff und bewegungslos, jede vorherige Verkrampfung wird locker ... und die beiden Cherubime am Tor, wo dahinter sich das weite versprochene Land offenbart und erstreckt, haben ihm jeweils eine Frage gestellt, die jeder ehrlich beantworten muss, will er denn Einlass finden:
  • Wer bist Du ?
  • Was willst Du ?
Diese Zeit, die sich mental so lange hinzog und gefühlsmäßig doch viel zu kurz war, ist nach allem Erlebten so wertvoll, weil wir gelernt haben, dass man im Wort eins oder uneins sein kann und darf, doch in der Tat muss man sich einigen, in der Mitte treffen und sich zurücknehmen (das ist verdammt schwer) + diese sechs Monate waren alles andere als einfach für jeden, weil jeder weiß bzw. ahnt, dass der Abschied naht, leider gekoppelt mit einer extremen Gewichtsabnahme + starke Schmerzen im Endstadium:
  •  ... es war eine notwendige Zeit zu erfahren und zu fühlen, was der Generationenvertrag auf persönlicher Ebene bedeutet
  •  ...es war eine Zeit, in der die Demut und Ehrlichkeit sich die Hand gaben und die Geschehnisse außerhalb dieses Zimmers absolut zweitrangig (!) waren ... 
Eine suggestive, beruhigende Aussage, wo die Schmerzen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben, konnte ich mir nicht verkneifen:
  • "Du schläftst so gut, weil Du geliebt wirst"
Das Beste war aber, wenn man mal zwischendurch herzhaft lachen oder schmunzeln konnte und vor allen Dingen immer mit offenen Karten gespielt hat:
  • ... am Ende ist es für alle Beteiligten eine Frage des Zuspruchs, der richtigen Technik, der Zuwendung und der Kraft 
 ... das entspannte Gesicht und der Eindruck von einem Zwinkern am linken Auge sprechen Bände ...
 
 In Dir ist Freude in allem Leide


Orgelfan92

1

  In dir ist Freude in allem Leide,
o du süßer Jesu Christ!


Durch dich wir haben himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist;


hilfest von Schanden, rettest von Banden.
Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben.


Halleluja.

Zu deiner Güte steht unser G'müte,
an dir wir kleben im Tod und Leben;
nichts kann uns scheiden. 


Halleluja.

2

  Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod;

du hast's in Händen, kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.

Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren
mit hellem Schalle, freuen uns alle
zu dieser Stunde.
Halleluja.

Wir jubilieren und triumphieren,
lieben und loben dein Macht dort droben

mit Herz und Munde

Halleluja

Fürbittengebet

(... aber bitte bloß nicht diese Version
  •  .... bleib' bei unseren Politikern und Verantwortlichen, auf dass sie die richtigen Entscheidungen treffen ... bla, bla, bla ... 
... sondern eher so oder ähnlich:
  •  Bleib bei uns Herr, bei uns Menschen an der Basis, hier und jetzt, die wir jeden Tag unser Soll erfüllen müssen und jeden Tag Kraft und Motivation dringend benötigen, damit es uns allen gelingt => allen, allen, allen ! ...)

Malgan91

Sonne der Gerechtigkeit

1.
Sonne der Gerechtigkeit,
gehe auf zu unsrer Zeit;
brich in deiner Kirche an,
daß die Welt es sehen kann.
Erbarm Dich, Herr!

2.

Weck die tote Christenheit
aus dem Schlaf der Sicherheit,
daß sie deine Stimme hört,
sich zu deinem Worte kehrt.
Erbarm Dich, Herr!

3.

Schaue die Zertrennung an,
der sonst niemand wehren kann;
sammle großer Menschenhirt,
alles was sich hat verirrt.
Erbarm Dich, Herr!

4.

Tu der Völker Türen auf;
deines Himmelreiches Lauf
hemme keine List noch Macht.
Schaffe Licht in dunkler Nacht!
Erbarm Dich, Herr!

5.

Gib den Boten Kraft und Mut,
Glauben, Hoffnung, Liebesglut,
und lass reiche Frucht aufgehn,
wo sie unter Tränen sä'n.
Erbarm Dich, Herr!

6. 

Laß uns deine Herrlichkeit
sehen auch in dieser Zeit
und mit unsrer kleinen Kraft
suchen, was den Frieden schafft.
Erbarm Dich, Herr!

7.

Lass uns eins sein, Jesu Christ,
wie du mit dem Vater bist,
in dir bleiben allezeit,
heute wie in Ewigkeit.
Erbarm Dich, Herr!

8.

Kraft, Lob, Ehr und Herrlichkeit
sei dem Höchsten allezeit,
der, wie Er ist drei in ein,
uns in ihm lässt eines sein.
Erbarm Dich, Herr!


Ausgangsvotum

Der Herr sei mit Euch ... !

Musik:

Violinspiel + Orgelimprovisation


 cantseetheforest

 Auszug zum Grab

(... es ist ein langer Weg bis zum Missionseil, der Friedhof ist richtig groß ... hoffentlich sind sie auch alle schön warm angezogen ... es könnte sogar schneien ...)

 Am Grab

Der Sarg wird über dem Grab abgesetzt

Votum
 
 Vater unser

Fritz wirft dreimal Erde auf den Sarg

Dankgebet

Segen

Angehörige und Gäste verweilen kurz am Grab mit Erdwurf

 Nachfeier

 Fahrt mit Auto zur VEM in der Rudolfstraße 

bei Kaffee & Kuchen
+
lockere Gespräche u. Gedankenaustausch

 Heimweg

 Jesu meine Freude


cantseetheforest

* * * *

Quelle: Evangelisches Gesangsbuch (EG)

. . .
 

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