- Seni Ditating Jaman
- (Deutsch: Die Kunst, die nie stirbt)
Lesung:
- „Verletzte Sehnsucht“ aus „Ausgewählte Kurzgeschichten & Gedichte“
- von Putu Oka Sukanta.
Putu Oka Sukanta wurde am 29. Juli 1939 in Singaraja, Bali, Indonesien, geboren.
- Er ist einer der führenden Literaten und Produzent von Dokumentarfilmen über die gewaltsamen Ereignisse von 1965/66 in Indonesien.
Er hat eine Reihe von
bemerkenswerten Dokumentarfilmen und Veröffentlichungen produziert.
- Ohne Gerichtsverfahren war er selbst in den Jahren 1966-1977 zur Zeit der sogenannten „Orde Baru“ (= „Neue Ordnung“) unter der Präsidentschaft Suhartos ein politischer Häftling.
- (Der Bericht „Kräutergarten“ war im Fernsehprogramm bei ARD und Arte zu sehen.)
Bei der Frankfurter
Buchmesse kommenden Oktober, wo Indonesien Ehrengast ist, gehört er zu
den eingeladenen indonesischen Schrifstellern.
15:00 Uhr Katholische HochschulGemeinde (KHG) Aachen,
Pontstraße 72, 52062 Aachen.
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(... alle die im Raum anwesenden Deutschen und Indonesier konnten "Bahasa Indonesia", es wäre also eine Simultanübersetzung nicht notwendig gewesen, dann aber hätte ich so gut wie nichts verstanden ... so war ich froh, dass die hochgeehrte "Ibu" und die hübsche Studentenvertretung alles übersetzt haben ... doch in einer Angelegenheit verstehe ich "Heilmasseur" aus Lombok nicht: er machte dem Vortragenden zum Vorwurf, dass dieser immer nur von der Vergangenheit spräche + der Mann von der Regierung Gelder bekäme ... aber dagegen spricht, dass der Schriftsteller und Dissident Putu Oka Sukanta selber jahrelang im Gefängnis saß und gefoltert wurde und erwähnte, dass die Vergangenheit der Ausgangspunkt für die gegenwärtige Lage sei => sie zu verstehen bedeute auch, eine unverzichtbare Erklärungsgrundlage für die Gegenwart geschaffen zu haben ... sein Anliegen und vieler anderer Betroffenen sei nach wie vor den "Grausamkeiten, Ängsten und Qualen" an sich selber und an Millionen Mitmenschen ein Gesicht zu geben, so dass die Massaker der Regierung Suhartoes und seiner Todesschwadronen Mitter der 60er Jahre von der jetzigen Regierung als Völkermord eingestuft und als offizielle (!) Erklärung bezeichnet werden sollen, und der jetzige Präsident Joko Widodo, alias Jokowi, sich im Namen des Volkes und seiner Volksvertreter dafür entschuldigt, soweit man sich überhaupt stellvertretend für andere für ihre begangenen Morde, Folter und Vergewaltigungen entschuldigen kann ... nun kann jeder sich gut vorstellen, dass diese offizielle Entschuldigung auch folgende Punkte beinhaltet: die Änderung der Geschichtsschreibung in Büchern und in den Köpfen der Menschen + die juristische Aufarbeitung, die sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht ... doch dann zeigt sich auch sehr schnell, wie solche Systeme und Staatsapparate nicht nur in der Vergangenheit funktionieren, mit all der Erkenntnis von Korruption, Verflechtung von nationalen und internationalen Geschäften, Geheimdiensten und Militärs ... so war Präsident Barack Obama nicht umsonst in Jakarta und hat den indonesischen Präsidenten zur Verschwiegenheit ermahnt mit den Worten: "Jokowi, entschuldige Dich nicht und halt bloss die Klappe, sonst sehen die Menschen noch, wie die Staatsmächte agieren und die Mächtigen auf internationaler Ebene miteinander kooperieren ... Du selber bist doch von Mächtigen in das Amt gehoben werden, also friss nicht die Hand, die Dich füttert - ich weiß, wovon ich rede" ...)
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(... so wie die Kolonialherren, in Indonesien waren es beispielsweise - sage und schreibe - über 350 Jahre lang die Niederländer, die Land und Güter stahlen und Menschen beherrschten ... so stehlen, besitzen und regulieren heute Banken, Konzerne, Militärs, Spekulanten ganze Staaten, Regionen und Kommunen ... der Mensch als Besitz eines anderen Menschen, einer der größten Irrtümer menschlichen Daseins ...)
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