Donnerstag, 6. Mai 2010

scobel - Mythos Mutter

Am 9. Mai feiert die Nation wieder einmal Muttertag
  • Kinder werden Gedichte aufsagen, ihren Müttern Gebasteltes schenken, und die Blumenbranche wird ihren umsatzstärksten Tag im Jahr erleben. 
  • Kein Wunder, denn der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber war es, der den Muttertag zu Beginn der 1920er Jahre in Deutschland etablierte. 
Die Nazis verbanden diesen Tag eine Dekade später mit ihrer Ideologie der Herrenrasse und erklärten ihn 1933 zum offiziellen Feiertag, der neben der Mutter auch den "arischen Nachwuchs" feierte.
  • Deutsche Mütter wurden mit Kreuzen dekoriert und dann mitsamt dem Orden an der Brust an Heim und Herd verwiesen
  • Tempi Passati? 
  • Oder stecken Restbestände dieser mythischen Mütterüberhöhung noch heute in unseren Köpfen? 
  • Prägt der "Mythos Mutter" unterschwellig noch immer die politischen Debatten um die Emanzipation und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Fest steht, dass vor allem in Deutschland Mütter kritisiert werden, die, statt wie in anderen Ländern üblich, jahrelang zu stillen und sich allein um Heim, Herd und Kinder zu kümmern, auch außerhalb des Hauses arbeiten wollen. (stimmt => die meisten Frauen auf der Gynäkologischen Station - Wöchnerinnen - wollten abstillen !)
  • Was aber hat dies alles mit Mutterliebe zu tun, die an diesem Tag im Mittelpunkt stehen sollte? 
Im Zentrum von "scobel - Mythos Mutter" steht die Überlegung, was Muttersein heute bedeutet. 
  • Gibt es so etwas wie eine "biologische" Mutterliebe
  • Welche Rolle spielt sie innerhalb der Evolution? 
Gert Scobel diskutiert mit Fachleuten, in wie weit unsere Vorstellung von Mutterschaft soziokulturell geprägt wird. 
  • Dazu gehört auch die Frage, welche Freiheiten die Frau bei der Gestaltung ihrer Mutterrolle besitzt.
  • Folgt man der feministischen Pariser Philosophin Elisabeth Badinter, dann überrollt uns derzeit eine Renaissance klassischer Mutterstereotypen, die die Errungenschaften der Emanzipation in Frage zu stellen droht.
Mamas Milch
2 Mütter,  2 Profis über die Stillzeit

 
"scobel" greift die neue Debatte zum Thema Mutterschaft auf, die Elisabeth Badinter damit in Frankreich angestoßen hat.


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Bei "scobel" steht jede Woche ein klar definiertes Thema im Mittelpunkt, das in offener Form umgesetzt wird. 
  • Ob als Gespräch, Film, Reportage oder Magazin - weder journalistisches Genre noch Format sind festgelegt. 
  • Gert Scobel verbindet als Moderator interdisziplinär die Vielfalt der Themen aus Kultur und Wissen und garantiert deren spannende und adäquate Umsetzung.
(Quelle: tvtv.de, 3Sat)

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Notizen:
  • aufkommender Forschungszweig: Bindungsteorie / thematik
Barbare Vinken:
  • 40jährige Verspätung in Deutschland betreffend der Familienpolitik im Vgl. zu anderen europäischen Staaten !
  • Betreuungsangebot (Kita, Krabbelgruppen, Kindergarten, etc.) theoretisch angestrebt, praktisch gesehen existiert immer noch Unterversorgung!
  • wenn Leitbilder im öffentlichen Diskurs schizophren diskutiert werden, dann wird's schwer: auf der einen Seite Kinder groß ziehen sollen, auf der anderen sich beruflich qualifizieren müssen !
In Europa wollen daher immer mehr Frauen kinderlos bleiben !
  • Innerhalb vo 25 Jahren hat sich die Zahl verdoppelt !
  • Vor 40 Jahren vor der Einführung der Pille, unmöglich !
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Ute Meier-Gräwe
  • Handelsempfehlungen für die Politik
  • Geburtenrate geht zurück => Paradigmenwechsel
  • Modernisierungsrückstand liegt heute beim Mann
  • signifikant schöne und kluge Frauen bleiben immer öfters kinderlos => suboptimal !
  • Skandinavien: Vätermonate, neue Väterlichkeit, geht in die richtige Richtung, müsste noch ausgebaut werden
  • Bildungspotential in Deutschland lässt nach, von daher wird auch die Bildung von Frauen immer wichtiger => network zwischen Kindererziehung und Beruf
Lieselotte Ahnert:
  • Fürsorglichkeit der Väter wird nicht abgesprochen
  • Schon in der Schwangerschaft wird diese entwickelt
  • Manchmal gestatten Mütter den Vätern nicht den Zugang zu den Kindern => Privileg der Erziehung des Nachwuchses durch die Frau !
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Infos:
  • 2,3 Millionen Kinder unter der Armutsgrenze, Tendenz steigend
  • Infantilisierung der Armut => Zunahme der Armut unter 18 Jahren !
  • Alleinerziehende Mütter: die Zahl hat sich in den letzten Jahren verdoppelt !
  • Es fehlen Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren !
  • Krippen und Kitas habe starre Öffnungszeiten
  • Keine ordentliche Kinderbetreuung => keine Garantie für einen Job !
  • 43 % der alleinerziehenden Frauen haben Hartz IV
  • in Deutschland fehlen noch 320.000 Betreuungsplätze
  • die Betreuung in jungen Jahren bildet ein besseres Fundament für den Schulstart
  • familienrelevante Institutionen in den Kommunen
  • Anwesenheitskultur in den Firmen vs. paralle Modelle für die gleichzeitige Versorgung v. Kind
In Frankreich ist die Betreuung flächendeckend !
  • Kinder von 2 Monate bis drei Jahren in Ganztagsstätten, max. 450 Euro, abhängig vom Einkommen
  • Staatlich anerkannte Tagesmutter (etwas teurer)
  • Mit drei Jahren gehen sie in die Vorschule: kostenlos, parteiübergreifend
  • Frankreich: Weltmeister in der Geburtenrate!

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