Montag, 9. Juli 2007

Schwangerschaftsabbruch im internationalen Kontext

Schwangerschaftsabbruch im internationalen Kontext

256 Seiten, Illustrationen, kartoniert, Euro 17.-
Alibri Verlag, 2007
ISBN 3-86569-016-5


Laut WHO stirbt alle sieben Minuten auf der Welt eine Frau an den Folgen eines illegal und deshalb medizinisch nicht korrekt durchgeführten Schwangerschaftsabbruchs. Das verdeutlicht, dass Frauen gesellschaftlichen Konstellationen ausgesetzt sind, die sie dazu bringen, für die Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Der Slogan „Mein Bauch gehört mir“, mit dem die Frauenbewegung für das Recht auf Selbstbestimmung in allen die „Reproduktion“ betreffenden Fragen eintrat, ist für die allermeisten Frauen weltweit noch ein fernes Ziel. Dennoch gibt es international nur wenige Bestrebungen, diesem Phänomen konsequent entgegenzutreten, während gleichzeitig illegale Abtreibungen weltweit zu einem lukrativen Geschäft geworden sind.

Die Anthologie verbindet historische Begebenheiten, kulturwissenschaftliche Perspektiven und persönliche Erfahrungsberichte von Frauen, Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen aus Ländern mit unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen und stellt die Selbstverständlichkeit in Frage, mit der Frauen moralisch, sozial und politisch immer noch ihre vollen reproduktiven Rechte und ihre körperliche Selbstbestimmung verwehrt werden. Anhand des Themas Schwangerschaftsabbruch wird eine Vielfalt gesellschaftlich relevanter Aspekte verhandelt, die Normvorstellungen über Weiblichkeit und die Reproduktionsarbeit von Frauen in Frage stellen.

Aus dem Inhalt:

• Abtreibung in Südafrika nach der Liberalisierung (Interview mit Mosotho Gabriel)
• „Die Compañeras bekommen keine Kinder von ihren Kunden" (Interview mit Jorgelina Sosa von der Sexarbeiterinnen-Gewerkschaft AMMAR)
• Abtreibung bei moslemischen Frauen in Nordnigeria (Aisha Adamu)
• Weißer Terror – Rassismus, Geschlecht und soziale Schicht im Kontext der Abtreibungsdebatten in den USA (Daniela Hrzán)
• My Foetus, ein Dokumentarfilm im britischen Fernsehen (Interview mit Julia Black)
• „von den Frauen, die sterben, erfährt ja niemand“ (Interview mit Fana Asefaw über die Situation in Eritrea)
• Filmreife Abtreibungen – Über die An- und Abwesenheit des Themas im Film (Christina Gauglitz)
• Exotische Abtreibungsmittel – Pflanzen und Geschlechterpolitik in der atlantischen Welt des 18. Jahrhunderts (Londa Schiebinger)
• Misshandlungen bei der Nachsorge von Schwangerschaftsabbrüchen in Argentinien (Cynthia Steele / Susana Chiarotti)
• Manipulative Hilfsangebote im Internet (Allison Williams)
• Embryo vs. schwangere Frau -Abtreibung im Spannungsfeld von Lebensschutz und Selbstbestimmung (Maria Wersig)
• Women on Waves (Silke Kettelhake)
• Ärzte als Richter - Die unklaren Regelungen legaler Abtreibungen in Nicaragua ( McNaughton / Mitchell / Blandón)
• Die individualisierte Eugenik (Andrea Trumann)
• Abtreibung mit Mifegyne (Rufus Sona)

(thx to no-desire)


Kommentar: ...dazu gibt es wirklich nicht viel zu sagen, außer dass der allermeiste ernsthafte Ärger fast immer nur von Männern produziert wird...und gäbe es diesen Ärger nicht, dann wären die Verhältnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort für jedes Neugeborene und seiner Mutter annehmbar...und keine Frau dieser Welt würde auch nur im Entferntesten an eine Abtreibung denken oder gar gezwungen werden...

"Der Bauch gehört mir" stimmt zwar, ist aber im Zusammenhang mit der Diskussion eine völlig kontraproduktive Aussage, denn wir müssen wieder dafür Sorge tragen, dass jede Schwangere und jedes Neugeborene auf lebenswerte und geschützte Lebensverhältnisse und Bedingungen trifft..alles andere spielt nur den Doktoren und Pfuschern in den Hinterhöfen dieser Welt in die Hände, wo sogar die Gefahr eines Doppelmords immer vorhanden ist...

...und wenn ich auch nur einen sogenannten Religiösen, sei es Katholik, Islamisten oder einen anderen reden höre, dass Abtreibung ungesetzlich oder unmoralisch ist, dann möchte ich ihn fragen, was er denn auf der Stelle dazu beigetragen kann, dass endlich jede Schwangere sagen kann und das bitte in dieser Reihenfolge: Ja, ich freue mich auf mein Kind, ich habe keine Angst, es auf diese Welt zu bringen !

Solange dies nicht der Fall ist, sollen alle Besserwisser und Männer(!!!) mal schön ihren Mund halten und immer eins vor Augen halten: Abtreibung ist Mord, und dies hat jede Frau einzeln für sich zu verantworten, aber kein weltliches Gericht oder Doppelmoralisten sollen sie dazu zur Rechenschaft ziehen, allein ihr Gewissen wird ihr Gericht lebenslang sein.

Also Männer und werdende Väter, seid keine Weicheier und Heuchler: sorgen wir mal lieber für den gesellschaftlichen und moralischen Schutz und die soziale Absicherung einer jeden (!) Schwangeren und dem werdenden Erdenbürger !

...und dann können wir weiter diskutieren...

...ich wünsche jedem Arzt und Abtreiber, der auch nur einen Cent oder eine Gegenleistung für eine Abtreibung nimmt, egal ob medizinisch oder moralisch indiziert, die Pest an den Hals...mögen seine Hände zittrig werden und abfaulen...mögen die Würmer ihn von innen auffressen und aus den Augenhöhlen und aus dem Mund kriechen und der Wahnsinn ihn sein Leben lang treiben...

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