Das sagte der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Ulm, Jörg Fegert, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nur selten dringt das Leiden der Kleinen an die Öffentlichkeit. "Frühe Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern beschränkt sich nicht auf spektakuläre Einzelfälle wie etwa im Fall "Kevin"", mahnte Fegert. Gewalt gegen Kinder sei vielmehr "eine gesellschaftliche Herausforderung". Mit dem Modellprojekt "Guter Start ins Kinderleben" wollen Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen verstärkt dagegen angehen.
Viele Mütter seien einfach überfordert. "Probleme kann es vor allem geben, wenn sie sehr jung, psychisch krank, drogen- oder alkoholabhängig sind", sagte Fegert. Hilfsangebote werden nicht oft angenommen. Aus Angst vor Konsequenzen scheuten psychisch kranke Eltern den Kontak zu Jugendämtern.
Nach Ansicht des Experten müssten Behörden künftig in gezielten Untersuchungen Risikogruppen ermitteln. "Ein Problem in Deutschland ist, dass wir in der Praxis wissenschaftlich fundierte Checklisten oder Kriterienkataloge nicht mögen." Derzeit beruhten Diagnosen oft ausschließlich auf dem Gefühl des Mitarbeiters beim Jugendamt.
"Auch Jugendhilfe und Gesundheitswesen oder andere Partner wie Polizei und Familiengerichte sind nicht ausreichend vernetzt", sagte Fegert. Das sei wichtig, um Vernachlässigungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Gespräch: Birgitta von Gyldenfeldt, dpa (gmx-News)
...in einem Land, wo Karriere, Geld und Autos an erster Stelle stehen, treten Kinder, Sozialberufe und das Leben Füreinander in den Hintergrund...das ist aber kein reines deutsches Phänomen, es lässt sich auf alle Gemeinschaften dieser Welt übertragen...
...schaut man mal genauer und hinter die Kulissen hin, dann gilt dieser Satz um so mehr: ich werde die Missetaten deiner Väter heimsuchen bis ins dritte und vierte Glied
..es fängt schon damit an, ob eine Ohrfeige einem Kind in gewissen Situationen gut tut oder nicht...das muss jeder für sich selber entscheiden...ich bin der Meinung, dass wenn ein Elternteil ein Kind schlägt, in welcher Form auch immer, sich auch dafür entschuldigen sollte: wie anders sollte das Kind begreifen, dass Schlagen nur eine hilflose Geste ist und nur als Ventil für elterlichen Frust dient...warum sollte ich das Wesen schlagen, dass die Mutter neun Monate im Leib getragen hat, was gäbe das für einen Sinn ? Ob das Kind nun etwas wird im späteren Leben, das hängt nicht davon ab, ob es zur rechten Zeit eine Ohrfeige bekommt !
...Gewalt und Angst, in allen Schattierungen und gesellschaftlichen Kreisen, sind der Kern für viele Missstände und Rückständigkeit sowohl im sozialen als auch im politischen Leben...
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