- wer man ist
- warum man unglücklich ist
- welches Suchtverhalten als Surrogat und Ersatzhandlung dient
- ist der ehemals Straffällige glücklich mit sich selber, und ist er mit der Welt im Reinen ?
- Hat er sein Suchtpotential überwunden, in dem er sich selber als gefestigt und integer betrachtet ?
Der Staat muss dem entlassenen Häftling in Kombination mit Kontrollmaßnahmen (Rückmeldung, weitere Therapiemaßnahmen etc.) vertrauen können, dass er seine gewonnen Freiheiten nicht erneut missbraucht. Dies ist ein sehr komplexes Thema und bedarf mehr als nur ein paar Zeilen, aber das Grundprinzip wird hier besonders deutlich: Suchtverhalten kann immer wieder aufflammen.
Entscheidend ist, wie hoch man durch Therapie und innerer Einsicht den Zündpunkt und die Hemmschwelle persönlich gesetzt hat, so dass äußere stressbedingte Situationen nicht erneut zum Missbrauch führen.
Denn Stresssituationen wird es immer geben - auf welche geistig-seelischen Systeme sie treffen, das ist entscheidend: sind sie starr und unflexibel wie in der Vergangenheit, oder sind sie dynamisch und flexibel geworden - haben sie genügend Pufferwirkung und besitzen sie genügend Rückzugsräume für persönliche Interessen ?
Wenn ich mich so anschaue, dann glaube ich, dass der Missbrauch meiner Freiheiten darin besteht, dass ich keinen habe, der mich kontrolliert und sanktioniert. Weiterhin glaube ich auch, dass es Menschen gibt, die trotz Partnerschaft und fester Freundschaft, die Chance nicht konsequent genug nutzen, um schlechte Gewohnheiten aufzugeben, falls der Partner es gerne wünscht:
- rauchen und piefen,
- zu spät ins Bett gehen,
- zocken,
- Süßigkeiten en massse essen,
- Alkohol in viel zu großen Mengen konsumieren,
- viel zu viel Fleisch essen
- Koffein in sich reinschütten
- einen total verkorksten Lebensrhythmus beibehalten
- zu wenig oder gar keinen Sport machen
- weiterhin immer in Diskotheken und Spielhallen gehen
- Pornos ohne Ende schauen
- sich die Wampe vollfressen
- ohne Sinn und Verstand shoppen
- u.v.m
Schlechte Angewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen abstellen bzw. wegzaubern, sie sind ja auch nicht "gerade eben" entstanden, sondern haben eine längere Zeit gebraucht, um sich zu entwickeln und zum Ausbruch zu kommen. Sich ändern, setzt auch voraus, zu sich selber geduldig und tolerant sein, sich selber nicht unnötig unter Druck setzen, auch nicht innerhalb einer Partnerschaft.
Es gibt aber auch Menschen, deren ansteigende Zahl beschäftigt die Juristen und Seelsorger, die verwechseln Partnerschaften mit einem ständigen Wunschkonzert: Friede, Freude, Eierkuchen, alle Freiheiten eines bequemen Single-Daseins genießen und alle Gewohnheiten bis zum St.Nimmerleinstag durchziehen zu können - das ist leider oder besser gesagt zum Glück nicht der Sinn einer staatlich, kirchlich oder persönlich abgesegneten Beziehung => die Wesensänderung eines Menschen, sofern es notwendig ist, muss so weit erfolgen, dass sie für die jeweilige Partnerschaft passt. Und dann kommt die zeitliche Komponente hinzu, für die berücksichtigt wird, dass auch der Mensch sich wandeln und ändern kann. Dann erfolgen wieder neue Anpassungsstrategien und Herausforderungen bzw. Trennung - lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - mit der Hoffnung, sich trotzdem weiterhin in die Augen schauen zu können: alles leichter gesagt als getan, trotzdem von grundlegender Bedeutung.
Wenn jemand z.B. in der Öffentlichkeit ständig in der Nase bewusst oder unbewusst popelt, dann ist er nicht automatisch ein primitiver Mensch. Aber es wäre besser und leichter für ihn, er hätte einen, der ihm sagt, dass dies eine unfeine Sache ist. Hat er keinen, der ihm das sagt, dann wird es auch weiterhin schwer bleiben, dieses zu unterlassen. Gesetz dem Fall, er hat einen Partner, der ihn darauf aufmerksam macht, und trotzdem wird weiter fleißig in der Nase gebohrt, was ist dann, verbunden mit dem Wunsch nach Verbesserung und Besserung, diese Partnerschaft wert ?
Vielleicht hinkt dieser Vergleich ein wenig wegen seiner sozial-gesellschaftlich niedrigen Relevanz, aber auch hier wird ein Prinzip deutlich: eine Partnerschaft muss wenigstens den guten Willen in einem wecken, neuen Wege zu gehen und neue Erfahrungswelten zu entwickeln. Eine größere Motivation kann es doch gar nicht geben, Dinge einzuhalten und in Angriff zu nehmen, die im Grunde genommen die reine Logik gebietet, ohne dass ein anderer einem darauf aufmerksam machen müsste.
Mittlerweile glaube ich, dass Beziehungen jeder Art im allgemeinem und Partnerschaften im speziellen einen Menschen nicht gegen seinen Willen völlig umkrempeln sollen und können, aber sie sollten einem die Möglichkeit geben, sich selber kritisch zu hinterfragen, um Kompromisse zu finden und auszuhandeln - wie schon erwähnt: leichter gesagt, als getan, aber von grundlegender Bedeutung.
Was das Schachspielen online betrifft, ist es zur persönlichen Chefsache geworden, die ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze für's neue Jahr steht: weniger und kürzer spielen, mehr gewinnen !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen