Dienstag, 1. Februar 2011

Indikator- und phänologische Zeigerpflanzen


Indikatorpflanzen


Zeigerpflanzen (Indikatorpflanzen) sind Pflanzenarten mit einer geringen ökologischen Potenz, das heißt mit einer geringen Toleranz auf Veränderungen ihrer Lebensbedingungen.

Sie geben deshalb unter anderem gute Hinweise 
  • auf die Beschaffenheit des Untergrundes und Bodens, auf dem sie wachsen, 
oder
  • auf die Einträge von Luftschadstoffen
und gehören damit zu den so genannten Bioindikatoren.


most of the common plant deficiencies

http://farm4.static.flickr.com/3641/3591814040_bc03c264a5_o.jpg

  • Erstmals erkannt wurde der Zeigerwert wildwachsender Pflanzen durch den Agrarwissenschaftler Georg Ernst Wilhelm Crome, der sie in seinem 1812 erschienenen Buch "Der Boden und sein Verhältniß zu den Gewächsen" beschreibt. 
  • Der ökologische Wert von Zeigerpflanzen für den Landbau und für die Landschaftspflege ist von der Wissenschaft erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem von dem Geobotaniker Heinz Ellenberg „wiederentdeckt“ und systematisch erforscht worden.

Phänologische Zeigerpflanzen 

nennt man Pflanzen, welche die zehn physiologisch-biologisch begründeten „phänologischen Jahreszeiten“ ankünden


Diagramm zur Phänologie

 http://www.nua.nrw.de/nua/var/www/de/projektf/images/projektf/foerderprojekte/2005/phaenologie_diagram.gif
Die "phänologische Uhr" zeigt 10 Jahreszeiten  

deren Erkennung anhand
  • des Vorkommens und Verhaltens 
  • bestimmter Tiere und Pflanzen
erfolgen kann.

Biomonitoring und seine Anwendungen

http://www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/pflanzenoekologie/wsl_phaenologie_anwendungen_anwendungsbereiche

waldwissen.net

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Schweizerischer Forstverein SFV



Phänologischer Kalender

 http://www.hallo-landwirtschaft.de/regional_phaenologie_clip_image002.gif

hallo-landwirtschaft.de

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Die zehn Jahreszeiten  

und

ihre phänotypischen Zeigerpflanzen

 suite101.de

Vorfrühling: 
  •  Haselnuss-, 
  • Märzenbecher- 
  • Schneeglöckchenblüte; 
Ende mit der Blüte der Salweide.


Erstfrühling:

Beginn mit
  • der Forsythienblüte 
  • der Blattentfaltung der Stachelbeere
Auch
  • Süßkirsche, 
  • Pflaume, 
  • Birne, 
  • Schlehe, 
  • Buschwindröschen 
  • Löwenzahn 
blühen im Erstfrühling;
  • Birke und Rosskastanie entwickeln ihr Laub

Der Erstfrühling endet mit der Laubentfaltung von
  • Rotbuche, 
  • Linde 
  • Ahorn.


Vollfrühling:
  • Flieder-, 
  • Rosskastanien-, 
  • Himbeer- 
  • Apfelblüte; 
Laubentfaltung an
  • Eiche 
  • Hainbuche.

Frühsommer:

Beginn mit der
  • Holunder-, 
  • Roggen- 
  • Robinienblüte. 
Blütehöhepunkt der Wiesen und Getreidefelder, 
  • Klatschmohn
  • Hundsrose
Die Süßkirschen sind reif.
  • Am Ende des Frühsommers wird die erste Heumahd eingefahren, 
  • Allergikern droht der erste Heuschnupfen.

Hochsommer:
  • Linden-, 
  • Sonnenblumen-,
  • Kartoffelblüte; 
Reife von
  • Stachelbeeren, 
  • Sauerkirschen, 
  • Johannisbeeren 
  • Winterroggen.

Spätsommer:
  • Die Heide blüht
  • frühe Obstsorten (Frühäpfel
  • die Eberesche tragen reife Früchte
  • das Getreide kann geerntet 
  • die Wiesen zum zweiten Mal gemäht werden.


Frühherbst:
  • Herbstzeitlosenblüte
sowie Höhepunkt der Obsternte
  • Birnen,
  • Zwetschgen, 
  • Apfel, 
etc.)


Vollherbst

Reife von 
  • Eicheln, 
  • Bucheckern 
  • Rosskastanien; 
Blattfärbung von 
  • Kastanie, 
  • Süßkirsche
  • Buche. 
Zeit für die Kartoffelernte.


Spätherbst
  • Zeit des allgemeinen Laubabfalls
  • die Lärche verliert ihre Nadeln
  • die Vegetation ruht.

Winter:  
  • Zeit zwischen dem Ende der Vegetationszeit und der Haselblüte
  • Winterbeginn mit dem Auflaufen des Winterweizens.

Zeigerpflanzen

 http://www.gu.de/media/66/77578036606618/phaenologischer_kalender.jpg

gu.de

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