Donnerstag, 25. April 2013

 Als Codex Hammurapi oder Codex Ḫammurabi bezeichnet man eine Sammlung von Rechtssprüchen aus dem 18. Jahrhundert v. Chr. Sie gilt zugleich als eines der wichtigsten und bekanntesten literarischen Werke des antiken Mesopotamien und als bedeutende Quelle zur Erforschung der Keilschriftrechte. Der Text geht zurück auf Ḫammurapi, den sechsten König der 1. Dynastie von Babylon. Er ist in über dreißig Tontafel­abschriften aus dem zweiten und ersten Jahrtausend v. Chr., auf mehreren Basaltstelen­bruch­stücken sowie auf einer nahezu komplett erhaltenen 2,25 m hohen Stele über­liefert. Aufgrund dieser guten Quellen­lage ist der Text heute vollständig bekannt. Der Text besteht aus rund 8000 Wörtern, die auf der erhaltenen Stele in 51 Kolumnen mit je rund 80 Zeilen in altbabylonischer Monumental-Keilschrift niedergeschrieben wurden. Er lässt sich grob in drei Abschnitte gliedern: einen Prolog von rund 300 Zeilen Umfang, der die göttliche Legitimation des Königs darlegt, einen Hauptteil, mit nach moderner Einteilung 282 Rechtssätzen, und einen rund 400 Zeilen um­fassenden Epilog, der die Rechtschaffenheit des Königs lobt und nachfolgende Herrscher zur Befol­gung der Rechtssätze auffordert. Die enthaltenen Rechtssätze, die rund achtzig Prozent des Gesamttextes ein­nehmen, betreffen Staatsrecht, Liegenschaftsrecht, Schuldrecht, Eherecht, Erbrecht, Strafrecht, Mietrecht und Viehzucht sowie Sklavenrecht. mehr

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