Folge 2, "Isolation"
Eine gewaltige wissenschaftlich-technische und menschliche Leistung.
Die Neumayer-Station in der Antarktis besteht aus zwei fast hundert Meter langen, miteinander verbundenen Wellblechröhren, die im Lauf der Jahre immer tiefer im Eis versunken sind. In den Röhren befinden sich Container mit Wohn- und Arbeitsräumen. Während der Sommermonate Dezember und Januar leben hier bis zu 50 Personen. Die alten "Überwinterer" arbeiten die Neuankömmlinge ein, zahlreiche Wissenschaftler führen Feldforschungen durch und ein Bautrupp erledigt Reparaturen und Servicearbeiten. Ruhe gibt es kaum auf der Forschungsstation. Doch Ende Februar hebt der letzte Polarflieger ab.
Neun Menschen sind nun allein in der Antarktisstation. Für sie gibt es kein Zurück mehr. Mit sehr unterschiedlichen Erwartungen geht jeder aus der Gruppe in die Zeit der Isolation. Die Beziehung mit dem Lebenspartner zu Hause kommt auf den Prüfstand. Plötzlich ist man sich seiner Stärke nicht mehr sicher. Hält man die Stille aus? Schafft man den Job? Harmoniert man in der Gruppe? Im Alltag der Forschungsstation gibt es während des Winters wenig Abwechslung. Bei schönem Wetter kann man zwar die Kolonie der Kaiserpinguine besuchen, bei minus 20 Grad joggen oder nur telefonieren oder meditieren.
Doch meist bleibt man bei Sturm und Kälte mit den immer gleichen Leuten in der Station gefangen. Unzufriedenheit, Heimweh, Resignation und Anpassungsschwierigkeiten einzelner sind eine schwere Belastung für eine Gruppe von Menschen, die mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelt wurde. Jeder versucht, so gut wie möglich über die Zeit zu kommen. Für manchen wird die Überwinterung zu einer harten Probe. (ARTE, 19h)
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