Terra X
Dokumentationsreihe
Tauchfahrten (3/4): Fluch der Tiefe
Bild: Archiv mp
New York am 30.Mai 1866. Der amerikanische Bürgerkrieg ist beendet, doch noch immer prägen dunkle Nordstaatenuniformen das Straßenbild.
- An einem Dock in Brooklyn beladen vier Männer ein zigarrenförmiges Boot, von dem nur ein schlanker Turm mit einer Luke aus dem braunen Wasser des East River ragt.
- Die Konstruktion stammt aus der Werkstatt des deutschen Ingenieurs Julius Kröhl.
- Für den Einwanderer aus Ostpreußen steht an jenem Tag viel auf dem Spiel.
- Er hat eine Delegation aus hochrangigen Offizieren, Wirtschaftsgrößen und Journalisten von der New York Times eingeladen, um seine neueste Erfindung, ein zwölf Meter langes U-Boot, zu präsentieren.
- Das Gefährt besteht vollständig aus Gusseisen und besitzt ein ausgeklügeltes Ausstiegssystem - weltweit das erste seiner Art.
- Gleich mehrere seiner Konkurrenten produzierten bereits verschiedene U-Boote in der Hoffnung, die amerikanische Regierung würde die Prototypen für den tobenden Bürgerkrieg ankaufen.
- Allerdings endete die Mission der Hunley im Desaster.
- Das Militär musste das Unterseeboot samt Besatzung nach dem Angriff als verloren melden.
- Julius Kröhl aber ist sich seiner Sache sicher.
- Neunzig endlose Minuten bleiben er und seine drei Begleiter unter Wasser.
- Dann tauchen sie auf - zum großen Erstaunen der Schaulustigen.
- Kröhl öffnet den Deckel der Einstiegsluke, zündet sich eine Meerschaumpfeife an und zeigt einen Eimer, gefüllt mit Bodenschlamm des East River.
- Den Schlick holte der Deutsche über die breite Ausstiegsklappe im Boden der Konstruktion.
- In Zukunft sollten Soldaten durch den Ausgang ungesehen ins Wasser gelangen, um Minen oder Sprengladungen an gegnerischen Flotten anzubringen.
(Quelle: tvtv.de, ZDF)
Notizen:
- ein Ing.: "Julius Kroehl war ein Genie, kein Genie wie Albert Einstein, aber einer, der seine Idee in die Tat umsetzen konnte" (=10 Jahre harte Arbeit + finanzielle Ungewissheit)
- der entscheidende Geldgeber war ein Geschäftsmann, der für seine Perlentaucherei ein funktionierendes U-Boot haben will
- zu der damaligen Zeit glich seine Erfindung angesichts der bekannten Technik einem Raumschiff
- vor dem ersten erfolgreichen Tauchgang sind schon etliche Tauchboote verunglückt
- er konnte seine Erfindungen nicht weiterentwickeln, weil er sechs Monate nach seiner Jungfernfahrt aufgrund der noch nicht bekannten Tauchkrankheit gestorben ist
- 3 Männer bedienen jeweils zwei "Flügelpumpen ?" für die Wassertanks
- in einen Raum, der am Boden offen ist, wird solange "Atemluft" gepumpt, damit der Wasserdruck gleich dem Umgebungsdruck ist => dann konnte er am Grund Schlamm etc. rausholen, ohne dasss Wasser in das Boot läuft !
- das Problem: sie sind einmal zu lange und zu tief getaucht => Taucherkrankheit !
- Metallurge stellt fest, dass das vorhandene Wrack vollständig korrodiert ist und somit nicht mehr manövrierfähig ist !
- Beerdigung in Panama: auf dem Grabstein steht wegen Malaria gestorben.
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