Freitag, 23. Oktober 2009

Schimmelpilz

Wie gesundheitsschädlich ist den Schimmel ?

entnommen aus:

fachwerk.de

In der letzten Zeit nimmt die Problematik mit den Schimmelpilzen stark zu.
  • Kaum eine Woche ohne spektakuläre Berichterstattung in den Medien.
  • Wieso ist dieses Thema so aktuell?
Es wird ständig modernisiert“. Wir verändern fortwährend unsere Wohnungen ohne darüber nachzudenken welche Auswirkungen dies haben kann.
  • Die „alten“ Baumaterialien werden durch „moderne“ ersetzt. Neue Fenster werden eingebaut, die neuen Möbel werden genau eingepasst, die Heizung wird erneuert.
  • Alles wird noch mit gut deckenden Farben neu gestrichen und außerdem alle Fenster mit raumhohen Vorhängen ausgestattet usw.
Es ergeben sich Veränderungen in den Wohngewohnheiten, unabhängig von den Energiekosten.
Z. B. bleibt das Schlafzimmer oft kalt, während die übrigen Räume schön warm gehalten werden.
  • Jedoch kommt durch den Luftaustausch (die Türe bleibt am Abend offen) die feuchte von den warmen Räumen auf die kalten Oberflächen und schon entsteht Tauwasser.

Weil wir uns immer mehr mit Allergien und Krankheiten auseinandersetzen müssen, soll dieser Aufsatz dazu beitragen, die Thematik sachlicher betrachten zu können.
  • Die Streitigkeiten zwischen den Parteien nehmen ständig zu.
  • Die Gerichte, Anwälte und Sachverständige verdienen sich eine goldene Nase.
  • Sie kennen sicher genügend Beispiele ob sie nun Vermieter oder Mieter sind.
Da aus epidemiologischen Studien aber eindeutig hervorgeht, dass mit Feuchteschäden und Schimmelpilzwachstum im Innenraum gesundheitliche Beeinträchtigungen einhergehen können, sollte Schimmelpilzwachstum im Innenraum als hygienisches Problem angesehen und nicht hingenommen werden.

[...]

Die Pilzsporen verteilen sich überall in der Luft.

[...]


Ursachen für Pilzbefall
  • In sehr vielen Fällen ist eine ungenügende Wärmedämmung des Mauerwerks und das dadurch entstehende Kondenswasser die Ursache für das Wachstum.
  • So sind beispielsweise Dächer und Keller nicht oder nur ungenügend gedämmt.
  • Balkonplatten sind nicht thermisch getrennt, Fugen und Anschlüsse sind undicht es kommt zu Wärmebrücken.
  • AufsteigendeFeuchte und fehlerhafte Anstriche (außen aber auch innen) etc. tun ein Übriges zur Begünstigung der Tauwasserbildung und somit der Vermehrung des Pilzbefalls.
Wie eingangs aufgeführt sind auch andere Einflüsse insbesondere Möblierung; Nutzung sowie Heizungsanordnung usw. entscheidende Parameter ob Pilze sich auf Wand- und/oder Bodenflächen entwickeln können.
  • Es hängt weiter auch davon ab, ob die für ihr Wachstum nötige Feuchtigkeit - ausreichend lange - im Bereich der Tapeten bzw. des darunterliegenden Wandputzes enthalten ist.
Bauphysikalische Ursachen für Schimmelbildung in Wohngebäuden und Tauwasserausfall.
  • Wird Luft mit einem bestimmten Wassergehalt abgekühlt, wobei der Wassergehalt (in g/m³) zunächst der gleiche bleibt, dann steigt mit der Abkühlung die relative Feuchte, da der maximal aufnehmbare Wassergehalt der Luft abnimmt.
  • Die Abkühlung der Luft ist bei gleichem Wassergehalt solange möglich, bis die relative Luftfeuchte 100 % beträgt, dann ist der Taupunkt erreicht.
  • Bei weiterer Abkühlung fällt die überschüssige Feuchtigkeit als Tau, Regen oder Nebel aus.
  • Das Bild hierzu ist auf meiner Homepage: www.denkmal-pflege.de
Beispiele dafür sind:
  • Tauwasserbildung an der Oberfläche eines Bierglases in einem Biergarten. Hier läuft jede Menge Wasser herunter.
  • Oder Brillenträger kennen den Effekt, wenn sie einen warmen Raum betreten.
  • Die Hausfrau schimpft, wenn wir eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank nehmen und auf den Tisch stellen, usw.
  • Der gleiche Effekt tritt ein, wenn Tauwasserbildung an kalten Oberflächen z.B. Fensterscheiben bei niedrigen Außenlufttemperaturen oder in Wärmebrückenbereichen z. B. Außenwandecken ausfällt.
  • Aber im Gegensatz zum Bierkrug sehen wir das Wasser nicht, weil dies von der Wand sofort aufgesaugt wird.

Bekämpfung von Schimmelpilzen

Keine Angst, Sie müssen nun weder tage- oder wochenlang evakuiert werden, noch mit Mundschutz und Schutzanzug durch Ihre Behausung laufen. Gegen die unliebsamen
Untermieter gibt es Abhilfe. Nachfolgend eine Auflistung aller notwendigen Maßnahmen:

• Technische Schäden wie z. B.
  • undichte Regenrinnen
  • schadhafte Fensterbankanschlüsse,
  • undichte Fugen im Fassadenbereich,
  • Geschossdeckenrisse,
  • Fenster bzw. Türanschlussfugen
und ähnliches müssen repariert bzw. abgedichtet werden.

• Anstrichsysteme - hauptsächlich auf organischer Basis - müssen auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.
  • Ein Fassadenanstrich sollte grundsätzlich wasserabweisend (jedoch noch gut wasserdampfdurchlässig) sein.
  • Auch ein Mineralfarbenanstrich allein weist noch keine hydrophobierende (wasserabweisende) Eigenschaft auf.
Jeder gute Malerbetrieb und Farbenhersteller wird Ihnen diesbezüglich Auskunft erteilen.
  • • Die Wände müssen gegen aufsteigende Feuchtigkeit horizontal (im Querschnitt) abgedichtet werden (Trockenlegung). Denn eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme des Baustoffes verursacht schon eine ganz erhebliche Reduzierung der Wärmedämmung.
  • • In so genannten Nassbereichen - Küchen und Bäder - ist wichtig, dass die Oberflächen gekachelter Wände sowie Anstriche und Fugenabdichtungen von Zeit zu Zeit gereinigt bzw. desinfiziert werden.
  • • Nach dem Baden oder Duschen ist das Lüften besonders wichtig, dabei sollte die Tür zur Wohnung geschlossen bleiben. Ideal ist eine Zwangsentlüftung die auch noch einige Minuten nachläuft.
  • • Die Möbel, Betten sowie Schränke und Vorhänge müssen eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten. Der Abstand zur Wand sollte mindestens 5 cm (besser 10 cm) betragen.
  • • Bei großen Schränken und Einbauküchen ist auf gute Hinterlüftung (aber auch auf eine mögliche Beheizung (z. B. mit einer Sockelleiste aus dem Vorlauf *1) zu achten, es müssen ausreichende Lüftungsöffnungen unten und oben vorhanden sein.
  • • Große Bilder oder Wandverkleidungen - in der Regel aus Holz oder Styropor wirken ebenfalls als innenliegende Wärmedämmung und verschlechtern häufig die Luftzirkulation und damit die Klimasituation, selbst wenn diese Konstruktionen auf Abstandleisten aufgebracht sind.
  • Teppichböden in den am ehesten gefährdeten Räumen, z. B. im Badezimmer oder im Keller, sind ein idealer Untergrund für das Wachstum von Schimmelpilzen. Im Flor kann sich durch Ablagerungen von organischem Material (z. B. Staub, Milben, Hautreste etc.) ein guter Nährboden entwickeln. Es sollte daher in diesen Räumen z. B. auf Teppiche verzichtet werden.
  • • In den Laibungen der Fenster und Türen sollten keine Tapeten aufgebracht werden. Denn beim Lüften kühlen diese Flächen schneller aus und die Gefahr von Kondenswasserbildung ist gerade an diesen Schwachstellen besonders groß.
  • • Eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch langes Duschen oder Baden, Waschen oder Kochen in kleinen Räumen, aber erst Recht durch das Trocknen der Wäsche. Es ist daran zu denken: wenn gewaschen wird kommen aus der Maschine 10 kg feuchte Wäsche und diese wiegt nach dem trocknen nur noch 5 kg. Wo verbleiben denn die 5 kg?
  • Eine gute Be- und Entlüftung besonders in diesen Räumen ist dann besonders wichtig.
[...]

Wenn Schimmel großflächig auftritt, sollte die Bekämpfung durch den Fachbetrieb erfolgen


[...]


Leider gibt es eine Reihe von Schriften und Empfehlungen die unqualifizierte Angaben machen.
  • Sehr oft schreibt hierbei einer vom anderen ab.
  • Woher käme sonst der Unsinn in vielen Schriften: beim Lüften sollte die Heizung abgedreht werden – wegen der paar Minuten?
  • Hier gehen sicher mehr Ventile kaputt als dass sich ein Spareffekt ergibt, oder Aussagen wie: die Fenster mehrmals am Tag 10 bis 20 Minuten zu öffnen, es darf doch nicht sein, wenn es draußen warm und feucht ist!

Wie wird richtig gelüftet?

Es gibt eine Menge unklarer Anweisungen und Erklärungen.
Was bedeuten z. B. Ausdrücke wie
  • "Stoss-lüften",
  • "Dauerlüften",
  • "Feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften"
  • etc.?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass warme Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen kann als eine kalte.
  • Z. B. kann eine 20°C warme Luft max. 17,3 Gramm Wasser enthalten, jedoch nur 4,5 Gramm bei 0°C.
  • Aber 4,5 Gramm ergeben bei 20°C Grad Wärme nur ca. 25 % relative Luftfeuchte.
  • So ist klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen sehr trockene Luft herrschen kann.
Zwar soll "verbrauchte" Luft erneuert werden, doch muss durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
  • Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern erfordert das größere Aufmerksamkeit.
Richtig lüften heißt, die Luft auszutauschen und dies abhängig von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit aber auch von der Besonderheit des Raumes (Schnitt und Möblierung) und der Möglichkeit ein Fenster oder eine Türe zu öffnen.


Oberstes Gebot:

je kürzer lüften, desto besser, dafür nach einer halben Stunde wiederholt!

Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine so genannte Querlüftung sorgen.
  • Dabei wird der Effekt ausgenutzt, dass beim Öffnen gegenüberliegender Fenster (oder Türen) die Luftströmung besonders hoch ist. -
  • Achten Sie dabei auf Zugluft, damit keine Scheiben zu Bruch gehen!
Danach dauert es eine Zeit, bis sich die Luft wieder erwärmt hat und auch Feuchtigkeit aufnehmen kann.
  • Dabei wird auch u. a. gespeicherte Feuchtigkeit von Oberflächen (Wand, Möbel und Teppich etc.) aufgenommen, d. h. diese Oberflächen wirken als Puffer.
  • Praktische Messungen haben ergeben, dass es bis zu einer halben Stunde dauern kann.
  • Das nächste Lüften sollte auch davon abhängig gemacht werden.
Längeres Lüften, wie in der „Fachliteratur“ oft zwischen 10 und 20 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände mehr (unnötig) abkühlen.
  • Dies wiederum hat zur Folge, dass mehr Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.

Wie lange lüften?

Der menschliche Körper ist ein sehr gutes "Messgerät".
  • In der Frühe reagieren wir sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede.

Machen Sie folgendes Experiment:
  • Stellen Sie sich an die dem Fenster/Türe entfernteste Stelle – am besten gegenüber.
  • Bitten Sie jemanden, Fenster oder Türe weit zu öffnen.
  • Das Kippen der Fenster reicht nicht aus!
  • Sobald Sie spüren, dass die kalte Luft an Ihnen vorbeistreicht, wird die Zeit gestoppt.
Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5 -10 Sekunden.
  • Diese Zeit hängt auch davon ab, ob und wie stark der Wind weht.
  • Ich gebe die Empfehlung, das Fünf- bis Zehnfache der gestoppten Zeit zum Lüften anzusetzen, dann kann man davon ausgehen, dass der größte Teil der Luft ausgetauscht ist.
Was in der Praxis bedeutet: wenn eine Minute gelüftet wird ist ein Großteil der Luft ausgewechselt.
  • Meist wird zu lange gelüftet, da viele glauben, dass nur ein kalter Raum „frisch“ sei.
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Dabei ist zu beachten: 1 Grad mehr, also statt 20°C z.B. 21°C, bedeutet ungefähr 6% mehr an Energiekosten!!!
  • Bitte bedenken Sie: Energie, die unnötig zum Fenster hinausgelüftet wird, muss wieder nachgeheizt werden!
  • Und Energie kostet Geld - und wer wirft das schon gern sinnlos aus dem Fenster...
[...]

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... wenn sie sagt, dass sie jeden Tag "Schwarzes" von der Wand reinigen muss, dann ist das aus gesundheitlicher Sicht schon lange nicht mehr hinnehmbar, da es einfach zu gefährlich für die Lunge ist + Ausbreitung in andere Räume ... meine persönliche Meinung: man sollte in kleinen Räumen ohnehin nur Duschkabinen aus Kunststoff so wie in den Studententürmen verwenden und ein solch halbwegs geschlossenes System mit einer Öffnung versehen, aus der die Feuchtigkeit ohne Leckströme ins Freie entweichen kann ... ergo: altes Duschssystem rausreißen und die Duschkabinen hinsetzen, und Ruhe ist im Karton ! Die Wohnraumvermietung in Aachen hat sich schon was dabei gedacht, einigermaßen sichere Systeme einzubauen !





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