Siedlungsentwässerung
Skript
3. Auflage
Pinnekamp
Haußmann
Staufer
2 Entwässerungssysteme
Skript
3. Auflage
Pinnekamp
Haußmann
Staufer
2 Entwässerungssysteme
2.1 Ziele von Entwässerungssystemen
Ortsentwässerung
- schnell
- einwandfrei
- vollkommen
- Haushalt
- Gewerbe
- Industrie
- Grundstücken
- Straßen
- Mischsystem
- Trennsystem
Schmutzwasser + Regenwasser im gemeinsamen Mischwasserkanal
- häuslich
- gewerblich
- industriell
- nicht vermeidbares Fremdwasser (s. Kapitel 3)
- +
- Regenabfluss
- die Profilgrößen der Rohre nehmen von den Hausanschlussleitungen bis zu den Sammlern der Kläranlagen stetig zu
- aus technischen und wirtschaftlichen Gründen sind die Abmessungen der Kanäle begrenzt => man nimmt Überschwemmungen pro Jahr, alle zwei Jahre etc. in Kauf
- Regenüberlaufbecken
- Kanalstauräume
- Regenüberläufe
- Speichervolumen
- Reinigungswirkungsgrad
Bild 2.1 Schematische Darstellung des Mischsystems
im Mischwasserkanal gelangt
- Regenwasser vom Oberflächenabfluss (Dach, Verkehr)
- Industrieabwasser
- Häusliches Schmutzwasser (Trockenwetterabfluss)
- Fremdwasser
Direkte Gewässerbelastung
- Mischwasserüberlauf von Regenüberlaufbecken in den Vorfluter (nicht gereinigt)
- gereinigtes Abwasser von der Kläranlage in den Vorfluter
Schmutzwasserkanäle mit kleinen Durchmessern
- häuslich
- gewerblich
- industriell
- Regenabfluss
- +
- gezielt eingeleitetes unverschmutztes Wasser
- Bach-
- Quell-
- Brunnen-
- Kühl-
- Drän-
- Grundwasser
- Schmutzwasser wird der Kläranlage zugeführt
- Regenwasser wird in künstliche oder natürliche Vorfluter eingeleitet
- Ist Regenwasser mit Schad- und Schmutzstoffen belastet muss es gereinigt werden, z.B. Niederschlagswässer von Straßen
Tab 2.2: Vor- Nachteile von Trenn- und Mischverfahren für
- Straßenkanalnetz
- Hausanschlüsse
- Kanalausbildung
- Trockenwetterabfluss
- Pumpwerke
- Kläranlage
- Unterhaltung
- gemeinsamer Rohrgraben für Schmutz- und Regenkanal mit abgetrennter Sohle
- Breite ist geringer als die Summe zwei getrennter Rohrgräben
- übereinander anordnen ist nicht zweckmäßig, wg. mangelhafter Bett- und Standsicherheit (s. Bettgeschichten)
- In der BRD ist seit 1957 die Entwicklung zu Trennsystemen zu beobachten
- Topographie
- Art der Bebauung
- Grundwasser
- Tiefenlage der Kanäle
- Vorflutmöglichkeit
- Belastbarkeit der Gewässer
- Bau- und Betriebskosten
- Wartung und Unterhaltung
- Auswirkung auf das Klärwerk und auf das Gewässer
- Mischwasserkanalisation fällt von 84,2 auf 58,3 % vom Gesamtvolumen
- Trennkanalisation (Schmutzwasser) steigt von 15,8 auf 41,7 %
- beeinflussen und überfordern das Abflussvermögen von Kanälen und Gewässern
- sie können aber durch Wahl des Entwässerungsverfahrens + Zahl der Einleitungsstellen in Grenzen gehalten werden
- hydraulische Belastbarkeit
- Rückhaltemaßnahmen
- entsprechender Gewässerausbau ("oh du, mein, Deutschland, deine Auen und Feuchtgebiete - alle ausgetrocknet, alle Fließgewässer begradigt => manchmal schießt auch du über dein Ziel hinaus und ärgest dich über die jährlichen Jahrhundertüberflutungen => nicht ärgern, nur über die eigene Dummheit und Ignoranz wundern !)
- wenn Trenn- und Mischverfahren in einem Gebiet gleichzeitig angewendet werden, muss auf eine klare Abgrenzung geachtet werden => Gewährleistung eines übersichtlichen und ordnungsgemäßen Betrieb der Kanalistionsanlage
- große Distanzen vom Einzugsgebiet bis zur Kläranlage
- ortsnahe Einleitung des Regenwassers
- Anschluss neuer Gebiete an bereits bestehende Mischwassersysteme (man möchte oder kann die bestehenden Regenüberlaufbecken oder Stauraumkanäle nicht vergrößern)
- für schon bestehende Systeme
- dicht besiedelte Räume sollen Entwässerungsnetze errichtet oder saniert werden (Überlastung durch evtl. Fehlanschlüsse)
1) Kanalisationen die im Misch- und Trennsystem entwässern
2) Mischsysteme
- alle Abwasserteilströme werden abgeleitet
- nicht verunreinigtes Regenwasser wird durch Schmutzfracht unnötigerweise belastet
- für Wirtschaftlichkeit werden Regenentlastung gebaut, die Mischwasser (ungereinigt) bei Überschreitung der Kapazität von Kläranlagen und Speicherbauwerken direkt in die Gewässer gelangen
- für ökologische Bewertung sind Speichervolumina und Regenwasserentlastungsanlagen von entscheidender Bedeutung
- wie der Name schon sagt: Schmutz- und Regenwasser werden getrennt voneinander abgeleitet
- Schmutzwasser direkt zur Kläranlage
- Regenwasser direkt in die Vorflut
- wenn Regenwasser belastet ist dann wird es im Regenklärbecken oder Leichtstoffabscheider gereinigt
- kein bevorzugendes System
- Berücksichtigung der örtlichen Begebenheiten
- wirtschaftliche Gesichtspunkte
2.6 Kontrollfragen
a) Welches sind die beiden Hauptziele der Siedlungsentwässerung ?
b) Welche Vorteile werden allgemein mit dem Trennsystem verbunden ?
c) Welche Abwasserarten werden im modifizierten Mischsystem auf der der Abwasserreinigungsanlage (ARA) behandelt ?
d) Wie schlagen sich die heutigen Ziele in der Siedlungswasserwirtschaft auf die Gestaltung (Modifizierung) der Entwässerungssysteme nieder ?
e) Welche Vorteile liegen in einer nach Schadstoffgehalten differenzierten Entwässerungsstrategie ?
f) Warum sind Vakuumsysteme nicht im Mischsystem anwendbar ?
g) Ordnen Sie die Größenverhältnisse zwischen Trockenwetter- und Mischwetterabfluss ?
h) Nenn Sie drei Anforderungen an Benzinabscheider. Wie kommt es zu einer Verschlammung in diesen Anlagen ?
i) Warum gibt es im Trennsystem keine Regenüberläufe? Klären Sie zuerst wohin die einzelnen Abwasserteilströme abgeleitet werden.
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