Donnerstag, 23. August 2012

" Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn "

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stylefruits.de


Liebes Tagebuch,

noch ist nicht "Aller Tage Abend" und noch ist auch nicht "Hopfen und Malz verloren" ... "twin" schickt Rettungspaket, muss nur noch das Handy wieder aktivieren und die Bude endlich aufräumen + Stadt Emden ist gnädig und versorgt mich ...
  • (aber abzüglich 750 Euro Ordnungsstrafe bzgl. Führerscheinangelegenheit + Gerichtsverhandlung wg. Schlägerei & Beleidigung gegen mich steht immer noch aus) 
 ... was aber Jammer und zugleich Hoffnung gegeben hat, war das Schreiben von der "Behördlichen Exekutiven für Straßenverkehr und Straßensicherheit" ... da steht eine unmögliche Strafsumme von 750 Euro, die ich gedanklich erst mal gar nicht bezahlen wollte:
  • ... lieber Mahngebühren sammeln, Vollstreckung und Pfändung mit anschießender Erzwingungshaf in Kauf nehmen (s.a. "Ziviler Ungehorsam") ...
Als ich den Brief aber ein paar Tage noch mal zu Gemüte führe, steht da:
  • 1 Monat Fahrverbot 
Da weiß man gar nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll ... ich glaube, ich sollte, wenn sich meine Nerven wieder ein bisschen beruhigt haben, einfach zum Beamten gehen, ihn um Abstotterung des Betrages bitten und dann hoffen, dass auch "ein blindes Huhn mal ein Korn findet" ... beim nächsten Termin frage ich einfach meinen Jobvermittler, ob es nicht irgendeine kleine Chance gibt, nicht in einer Zeitarbeitsfirma arbeiten zu müssen ... 
  • die letzte Zeitarbeitsfirma war einigermaßen in der Bezahlung fair + die persönliche Beziehung war schon eher kollegial bis freundlich, aber der Nervenzusammenbruch ist immer nahe, wenn wieder das "Reisekarussel" ansteht ... manche können das, ich nicht, es sei denn, man bekommt etwas auf Montage, wo man u.U. selber für sein Gewerk verantwortlich ist ...
Was aber Montage und Bau anbelangt, so sagte der Vorarbeiter beim vorletzten Job zu mir: 
  • "Ich sage es Dir klipp und klar: Du bist nicht für den Bau geeignet !"
Was war passiert ?
 
Ich sollte im KH, in der Neurologie, wo eh die Patienten mit ihren Nerven zu kämpfen haben, nachträgliche Kernbohrungen für Elektroleitungen setzen. Ich steige also nach langen Diskussionen auf die Holzleiter, auf die zweitoberste (!) Sprosse:
  • ... halte eine Hilti in der Hand, die so schwer ist wie ich ...
  • ... in einer Handstellung (fast Schulterhöhe), wo jedem nach 5 Minuten die Arme schwer werden ...
  • ... und soll dann sechs Löcher mit einem Durchmesser von ca. 15mm in eine 30cm Steinbetonwand bohren ...
Es kam wie es kommen musste => irgendein Widerstand, Rückstoß, kriege die vibrierende Höllenmaschine nicht unter Kontrolle, falle von der Leiter, nehme die halbe Alu-Deckenaufhängung für die Deckenplatten mit, knalle auf den Boden, und die Hilti verfehlt mich zum Glück und landet knapp neben mir.

Vorarbeiter kommt rein, schlägt sich die Hände über den Kopf, und geht raus, um diesen Anblick erst mal zu verarbeiten:
  • "Wie soll man so einen Zeitarbeiter, der nichts in den Armen hat, und am dritten Tag mehr zerstört als konstruktive Arbeit leistet, noch halten und beschäftigen ?", dachte er wohl mehr oder weniger zu sich.
Im Bauwagen kurz und knapp die sofortige "Abmeldung" erklärt und begründet und fairerweise bis freundschaftlich den Hinweis für die nahe bis mittelfristige Zukunft gegeben:
  • " Du musst versuchen, hier in Ostfriesland, irgendwo erstmal ein Bein hineinzubekommen, erst dann kann das zweite folgen."
Das Interessante nach diesem Fehlschlag inklusive 1 Tag bei "Offshore-Bard" war nämlich, dass sich eine Zeitarbeitsfirma aus Dormagen gemeldet hat, wo ich nämlich selbstständig mit einem ehemaligen Kollegen von der Werft in einem Auto hätte fahren können, um in den Niederlanden Daten- und Signalkabel auf Baustellen und Häuser zu verlegen ... dann aber kam ja diese gezielte Fahndung und Festnahme durch "meine Freunde" mit anschließender erzwungen-erschlichener Blutabnahme (s.a. Körperverletzung ohne ordentliche Gerichtsverhandlung), die natürlich alte + frische THC-Werte festgestellt hatte ...
  • ... in dieser Zeitspanne ging gar nichts mehr, außer dass wochenlang der "Wahnsinn" jeden Abend vor der Tür stand und laut, frech grinsend, die ganze Nacht an die Tür klopfte, so dass kein Schlaf in Sicht war ...
Die Beurteilung aber, dass ich an jenem Tag "fahruntauglich" gewesen sein soll, kann man nur mit Nachdruck von sich weisen:
  • Denn sollte man einem Menschen, der sich am Abend vorher ein (!) Glas Bier genehmigt hat, am nächsten Tag im Rahmen einer Drogenkontrolle den Führerschein abnehmen ?
  • Und warum darf man dann einem Menschen, der am Vorabend sich einen (!) Zug aus der Wasserpfeife genehmigt hat, in einen amtlichen, vom Gesetz geförderten, geforderten und geschützten "Spießrutenlauf" schicken, wo oftmals der Führerschein so gut wie weg ist.
Was dieses Feststellungsverfahren bzgl. "Fahrtauglichkeit" anbelangt, ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ... soweit kann man aber schon behaupten, dass hier "gesetzliche Willkür" und "Nichtwissen über Drogeneinnahme und Verstoffwechslung" sich die Hand reichen, so dass der aüßerst finanzträchtige " Spießrutenlauf ", was die Behörden so ungerne hören, so richtig in Gang kommt ...
  • ..das Allerentäuschendste war aber, von Mitmenschen zu hören, dass sie ihrerseits, denjenigen, der am Vorabend kifft oder in einer anderen Form THC konsumiert hat (s. Tee, Kuchen ect.) ebenfalls am nächsten Tag im Straßenverkehr den Führerschein abnehmen würden, um Kind, Familie und Bevölkerung zu schützen ...
Da fällst du aus allen Wolken und fragst dich, was für ein Wissen bzw. "gefährliches Halbwissen" in den Menschen rumspukt, um einer Gesetzgebung Pate zu stehen, die sie selber bei ein wenig Nachdenken und Reflektieren nicht gutheißen können.

Aber Bitteschön, mein Fahrverbot ist bald aufgehoben, der THC-Konsum seit drei Jahren eh schon kontinuierlich gesunken wegen horrender Preise, die Strafe hoffentich ratenweise abzahlbar => aber ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube, indem ich hintenrum auf das Gesetz und die Exekutive schimpfe aber nichts unternehme weder in Schrift, Wort oder Tat.
  • So ist erst mal festzuhalten, dass die Alkoholindustrie und ihre wolhlwollenden Politiker auf voller Länge gewonnen haben, und dass das Naturprodukt und Heilmittel THC bis in die kleinsten Winkel des gesellschaftlichen Lebens kriminalisiert wird
und 
  • dass eine irrige bis wahnwitzige Vorstellung über Drogen und ihre Verstoffwechslung in die Köpfe der Menschen über Jahre und Jahrzehnte hinweg verpflanzt wurde.
Ich für meinen Teil bin mehr als bedient, und es würde mich auch nicht wundern, wenn bei so viel Aufklärungspotential in Deutschland die Gesetzgebung und ihre Vollstrecker zur Bevölkerung sagen würden:
  • Wir müssen wieder anfangen, Hexen zu verbrennen, da sie Kräuter gemixt und gotteslästerliche Handlungen vollbracht haben !
Und das so aufgeklärte und verblendete Volk würde sogar sagen:

Warum nicht ? 

Hauptsache es trifft nicht mich !
* * *

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