"Polarbär" und ich gehen in Richtung Bushaltestelle am Kaiserplatz vorbei. Dann sehen wir, wie ein Mann mit seiner Freundin schimpft und sie zur Seite nimmt, um ein ernstes Wörtchen mit ihr zu reden oder umgekehrt - sie scheinen zusammenzugehören. Dann kommt ein anderer Mann und fängt an, sich mit ihm laut zu streiten. Plötzlich liegen die zwei Männer auf den Boden und ringen miteinander. Dann kommt eine andere Frau hinzu, setzt sich auf einen der Männer und haut von oben auf seinen Kopf ein und versucht, ihn von ihrem Partner wegzuziehen. Das kann sich die andere Frau verständlicherweise nicht gefallen lassen und zieht ihrerseits sie vom sich balgenden Knäuel weg.
- Auf einnmal prügeln sich die beiden Frauen => und frag' nicht nach Sonnenschein: die eine zieht die andere an den Haaren herunter und gibt ihr einen richtigen Kick mit dem Knie, das sah nicht mehr harmlos aus. So plötzlich wie der Kampf angefangen hat, so abrupt endet er damit, dass sich das eine Päarchen verzieht, das andere Päarchen nachkommt und heftig diskutiert. Schließlich geht der eine Mann mit dem anderen zu einer Ecke, weg aus dem Blickfeld der Passanten, um das Problem unter vier Augen zu bereden, es herrscht wieder Ruhe.
Allerdings, so sagt ein anderer, der heute zu Mittag mit mir im Alexianerstübchen gegessen hat, dass er es als demütigende Dranglasierung und Bevormundung sieht, wenn er jeden Tag abgefangen und sein Ausweis verlangt wird. Er selber wohnt in einer sozialen Einrichtung, die er um 7:30h in der Früh verlassen muss, so wie alle anderen Mitbewohner auch. Erst gegen Abend könnnen sie sich wieder einquartieren.
- Es ist also wieder die flächendeckende städtische Problematik mit der Obdachlosigkeit kombiniert mit "chemischen Drogen", die die Menschen innerhalb kürzester Zeit um Jahrzehnte altern lässt. Was die Prügelei anbelangt, so habe ich das hier zum ersten mal gesehen. Normalerweise geht es dort friedlich zu, auch wenn sie sich manchmal anpflaumen und gegenseitig abziehen, das ist normal => so normal wie in jeder anderen Schicht einer Klassengesellschaft auch.
- so sehen sie in Zukunft noch mehr Trostlosigkeit und müssen einen immer dichter werdenden, lärmenden Verkehr ertragen, der sich wie ein zäher, stinkender Brei durch die Stadt und in das nahgelegene Parkhaus wälzt.
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