Dienstag, 8. September 2009

Herbert Fandel

Der Fandel-Wandel

entnommen aus:

Schiedsrichterzeitung

Offizielles Organ für die Schiedsrichter im Deutschen Fußball-Bund

4/2009

Juli/August


Zitat:

Am Anfang seiner DFB-Karriere piff Herbert Fandel "mit dem Regelbuch unter dem Arm", wie er selbst ausdrückt. Am Schluss war er ein weltweit geachteter Schiedsrichter, der auch schwierigste Spiele souverän meisterte


Report:
  • [...]

Kommentare von
  • DFB-Präsident Dr.Theo Zwanziger
  • Dr. Rainer Koch (DFB-Vizepräsident für Schiedsrichterfragen)
  • Volker Roth (Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterauschusses)
  • Mike Pickel (9 Jahre lang Fandel-Assistent)
  • Lutz Wagner (46, der einzige aktive Schiedsrichter, der schon vor Herbert Fandel in der Bundesliga pfiff)
  • Volker Wezel (war bei fast allen internationalen Top-Spielen dabei)

Lockerheit:
  • "Gewinnt man mit wachsender Erfahrung und steigender Akzeptanz.
  • Eine gewisse Entspanntheit trägt dann auch zur besseren Leistung bei."

Rote Karten:
  • " Ich hatte nie Scheu davor, eine Rote Karte zu ziehen.
  • Sie ist eine gute Möglichkeit, Vorgänge in einem schwierigen Spiel endgültig zu beenden.
  • Zu einer berechenbaren Konsequenz gehört auch der Einsatz der Roten Karte."

EM 2008:
  • "Mein Turnier. Diese EM habe ich von A bis Z genossen. Und ich weiß, dass es meinen langjährigen Weggefährten Carsten Kadach und Volker Wezel ähnlich erging.
  • Der Grundstein für die guten Leistungen war, dass wir während der Turnierzeit als Sportler und Menschen authentisch bleiben konnten und niemand versuchte, uns stromlinienförmig auszurichten.
  • Ein großes Kompliment dafür an die UEFA-Schiedsrichter-Kommission mit Volker Roth."

Fan-Attacke:
  • "Das war beim Länderspiel Dänemark gegen Schweden ein dramatischer Moment in meiner Karriere.
  • Unfassbar, dass so etwas passieren konnte. Ich hatte allerdings nie wirklich ein Problem damit, diese Geschichte zu verarbeiten.
  • Nur gut, dass es keinen jüngeren Kollegen erwischte."

Medien:
  • "Rudern mit uns auf dem gleichen See. Wir sollten in Deutschland selbstbewusst und offen mit den Medien umgehen.
  • Natürlich gibt es auch bei den Journalisten - wie bei den Schiedsrichtern - gute und weniger gute.
  • Medienarbeit gehört aber auch zu unserem Gespräch."

Strenge:
  • "Ich weiß, dass ich als Schiedsrichter immer als streng galt.
  • Jeder Schiedsrichter muss aber seinen eigenen Weg finden, erfolgreich zu sein.
  • Wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann waren es wild gestikulierende und gegen eine Entscheidung protestierende Spieler. Dagegen bin ich immer sofort vorgegangen.
  • Vielleicht hat man mich deshalb eher selten von Spielern umringt gesehen."

Scholl:
  • Als Mehmet Scholl mir damals um den Hals fiel, wollte er einer drohenden Verwarnung entgehen.
  • Ein intelligenter, humorvoller Mann, mit dem man auch mal ein vernünftiges Wort während des Spiels reden konnte. "
  • (... da sagt er was Wahres: jeder Spieler und Spielführer, der ein bisschen Grips in der Birne hat + ein entsprechendes aufgeklärtes Verhalten zeigt, erleichtert die Arbeit des Schiris ungemein ...)

Dialog:
  • "Als Schiedsrichter lernt man mit den Jahren, dass es wichtig ist, sich der Kommunikation mit den Spielern während eines schwierigen Spiels nie ganz zu verschließen.
  • Die volle Akzeptanz aller Beteiligten erhält man nur dann, wenn man trotz angespannter Lage im Dialog bleibt."

Konkurrenz:
  • "Ist förderlich und unumgänglich. Wenn ich als Schiedsrichter an die Spitze will, muss ich mich auch gegen Konkurrenz behaupten und durchsetzen wollen."

Zukunft:
  • "Ich habe auch deshalb jetzt aufgehört, um in aller Ruhe etwas Neues zu beginnen.
  • In den letzten 20 Jahren habe ich viel in die Schiedsrichterei inverstiert und beruflich vieles vernachlässigen müssen, dafür aber auch vieles erhalten und hinzubekommen.
  • Die Schiedsricherei ein ein großer Teil meines Lebens und wird es auch in Zukunft bleiben.
  • Dazu gehört, dass ich bereit bin, Verantwortung zu übernehmen."

Endspiel:
  • "Als Junge war ich immer fasziniert vom Endspiel der europäischen Landesmeister.
  • Als mir 2007 die Ehre zuteil wurde, mit Liverpool gegen den AC Mailand dieses Finale zu leiten, erfüllte sich für mich ein Traum.
  • Die vier von mir geleiteten Endspiele betrachte ich mit Stolz und zugleich als die persönlich Ernte meiner Schiedsrichter-Laufbahn."

Assistenten
  • "Da fällt mir zuallererst Mike Pickel ein, der mir in all' den Jahren eine große Hilfe war und ein wirklicher Freund wurde.
  • Die Entwicklung unserer Assistenten ist insgesamt hervorragend.
  • Mittlerweile haben wir absolut kompetente Fachleute an der Linie, die einen unglaublich schwierigen Job erledigen."

Ehrungen:
  • "Sie sind eine schöne Reaktion auf erbrachte Leistungen.
  • Als ich 2001 zum ersten Mal "Schiedsrichter des Jahres" wurde, passte ich anschließend vor Stolz kaum durch den Türrahmen."

Letztes Spiel:
  • "Es war immer mein Wunsch, unauffällig auszuscheiden. Eine Inszenierung kam für mich nie in Frage und widerspricht meiner Auffassung vom Job des Schiedsrichters."

Kommentar von Florian Meyer als Fandelnachfolger als Aktivensprecher
  • ...
***

... Fandel ist mein "man", Dr. Markus Merk war es bis zu dem Zeitpunkt, als er den Bayern in der Nachspielzeit eine Meisterschaft schenkte und somit Schalke (die zu doof waren) in das Tal der Tränen stürzte ...

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