Der China-Schock geht weiter. Und er lässt sich beziffern. Gestern wurden im Handelsverlauf satte 340 Mrd. US$ vernichtet – so viel war die Börse Shanghai vor 5 Jahren wert. Der wichtigste chinesische Innlandsindex eröffnete bei 3.564 Punkten, sackte im Tief bis auf 3.400 ab und schloss schließlich bei 3.767 Punkten. Das ist Bungee-Jumping für Börsianer vom Feinsten.
Und es ist auch schwer zu packen bzw. nachzuvollziehen. Nach einem Verlust von über 8% doch noch im Plus zu schließen, das muss man erst einmal schaffen. Es zeigt auch, dass trotz Erhöhung der Börsensteuer um das 3-fache noch immer sehr viel Liquidität im Markt ist, für die es außer der Börse keine Alternative gibt. Damit hat die chinesische Regierung allenfalls einen Teilerfolg erzielt. Denn die überzogene Bewertung der chinesischen Innlandsbörsen bleibt. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass weitere Schritte folgen werden, um das spekulative Geld aus dem Markt zu drängen.
Von kleineren Turbulenzen einmal abgesehen, haben die internationalen Aktienmärkte von Tokio über Frankfurt bis nach New York bisher eher gelassen reagiert. Was wir gestern erlebt haben und was sich auch heute weiter fortsetzt, sind bisher nichts weiter als willkommene Gelegenheiten zur Gewinnmitnahme. Diese wurden bisher sofort wieder aufgekauft, so dass wir immer noch von einer Korrektur im intakten Aufwärtstrend reden können.
Wenn Sie also noch nicht investiert sind – solche Anleger gibt es tatsächlich – dann bieten sich solche Korrekturen immer wieder als hervorragende Kaufgelegenheit in solide Einzelwerte nach dem Motto buy on dips. Denn wir jetzt in heiß gelaufene Werte zu Höchstkursen einsteigt, kann schnell auf dem falschen Fuß erwischt werden. Denn dass diese Rally weiter so ungebremst läuft, wird immer unwahrscheinlicher.
Unterstützen Sie das Projekt Anna
Liebe Leser,
wie Sie vielleicht wissen, setzt sich der Investor Verlag stark für soziale Einrichtungen ein und unterstützt verschiedene Projekte. Ein aktuelles Engagement ist die Unterstützung des „projekt Anna“.
Bitte lesen Sie daher unbedingt den folgenden Beitrag „Anna für Alle“. Das Wichtigste auf der Welt sind nun einmal unsere Kinder, auch wenn wir Erwachsenen uns manchmal nicht so verhalten...
Falls auch Sie das „projekt Anna“ unterstützen wollen, geben Sie bitte bei Ihrer Spende auf dem Überweisungsträger im Feld „Verwendungszweck“ den Code „INV 26“ an. Damit wird der Erfolg dieser Aktion gemessen und je größer der Spendenerfolg, umso besser für die Kinder.
Herzlichen Dank
Ihr
Volkmar Michler
Anna für Alle
Familie Staltmaier adoptierte ein russisches Mädchen – und organisiert Hilfe für die anderen Kinder, die sie in dem Heim lassen musste. Mit Unterstützung von Anna Netrebko
Als sie Anna das erste Mal sahen, waren sie schockiert. Die Haare abrasiert, wegen der Läuse. Die Hände zu Fäusten geballt. Die Sprach- und Gaumenmuskeln verkümmert – Anna litt an „sozialem Minderwuchs“. Sie war viereinhalb und die ersten drei Jahre ihres Lebens, bevor sie ins Waisenhaus kam, stark vernachlässigt worden.
All das hatte das Foto nicht erzählt, das Wolfgang und Juliane Staltmaier von Anna zu sehen bekommen hatten. Da hatte Anna dunkle Locken und hielt ein Stück Papier in den Händen. Und doch, sagt Juliane Staltmaier, und es klingt aufrichtig, habe sie nicht eine Sekunde gezweifelt, dass die Familie das russische Mädchen adoptieren
sollte, das sich gleich beim ersten Treffen auf den Schoß ihrer neuen Mutter kuschelte.
„Das Mädel muss hier raus“
Ihr erster Gedanke war: „Das Mädel muss man hier rausholen.“ Das Ehepaar wünschte sich eine größere Familie, Sohn Moritz, damals neun, sollte kein Einzelkind bleiben. Zweifel, ob sie es schaffen würden mit Anna, kamen Juliane Staltmaier wenig später – als sie spazieren gingen. Annas Finger waren eisig kalt. Als Juliane Staltmaier sie wärmen wollte, begann Anna zu schreien. „Annas großes Manko war die Sprache. Sie hatte keine. Sie hat nur geschrien, wie am Spieß“, sagt die heute 53-Jährige.
Ein Kind konnten der Versicherungsbetriebswirt und die gelernte Übersetzerin adoptieren, aber über 30 andere mussten sie in dem Waisenhaus in Novostrojevo, nahe Kaliningrad, zurücklassen. In dem Heim, in dem es modrig roch, in dem die Türen nicht aufgingen, weil dahinter der Fußboden hochkam. In dem es nur zwei Schlafsäle gab, keine Spielsachen und wenig anzuziehen.
Immerhin war es warm, und die Kinder hatten genug zu essen. Das Münchener Ehepaar wollte auch die anderen Kinder unterstützen – und gründete deshalb im Juli 2004 „projekt Anna – Waisenhäuser Kaliningrad e. V.“.
Vor allem Geldspenden sammelt der Verein, dem mittlerweile schon 450 Mitglieder und Spender angehören. Und weil Staltmaiers mitten in Schwabing wohnen, gehören auch einige Vorstandsmitglieder großer internationaler Firmen und Künstler dazu. Darunter der Dokumentarfilmer Wolfgang Ettlich, der einen Fernsehfilm über das „projekt Anna – von München nach Kaliningrad“ drehte.
Die berühmteste Anna hilft auch mit
Auf der Suche nach „der berühmtesten Anna“ als Unterstützerin fanden die Initiatoren, dass es keine Geringere sein sollte als die Sopranistin Anna Netrebko. Freunde hielten sie für verrückt, doch Wolfgang und Juliane Staltmaier recherchierten, mailten und telefonierten – und nach einem Jahr kam tatsächlich die Zusage von Anna Netrebko, „projekt Anna“ zu unterstützen.
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, trägt das Spenden-Siegel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) und hilft mittlerweile auch einem zweiten Waisenhaus in der Nähe von Kaliningrad. Alle drei Monate bekommt die prominente Sopranistin einen Bericht über Ziele und Aktionen des Vereins: Schulmaterial, Kleidung, Spielzeug, Brillen, ein Zaun und eine Waschmaschine wurden schon angeschafft.
Eingekauft wird vor Ort, das kurbelt die russische Wirtschaft an und kostet keinen Zoll. Juliane Staltmaier lernt Russisch, die Osteuropahilfe Starnberg hat einen Vertrauensmann vor Ort vermittelt. Demnächst soll das zweite Kinderheim saniert werden. Außerdem will der Verein ein weiteres Haus kaufen, in dem die 18-Jährigen, die die Heime verlassen müssen, betreut wohnen können.
Anna hat gelernt, Kind zu sein.
Und Anna? Die ist jetzt acht, hat kinnlange braune Haare, große dunkle Augen, eine Stupsnase. Sie tobt mit ihrem Bruder, liebt Puppen, die Farbe Rosa und Besuch. „Du Besuch“, sagt Anna, „Besuch, komm spielen.“ Anna ist auf dem Entwicklungsstand einer Vierjährigen. Seit September geht sie in die erste Klasse eines heilpädagogischen Zentrums und hat eine Menge gelernt. Dass man Schuhe nicht akkurat parallel ausrichten muss und die der Nachbarn schon gar nicht. Dass es nicht schlimm ist, wenn Kinder kleckern. Sie hat gelernt zu lachen, zu spielen. Anna hat gelernt, Kind zu sein.
Ihre Hilfe zählt!
Helfen Sie der Familie Staltmaier bei ihrer wichtigen Arbeit durch Ihre Spende. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.projekt-anna.de. Spendenkonto: Stadtsparkasse München, Konto 903 177 376, BLZ 701 500 00. Bitte geben Sie bei Ihrer Spende unbedingt im Feld Verwendungszweck den Code „INV 26“ an, damit der Verlag den Erfolg seines Aufrufs messen kann, was ein weiteres Engagement in dieser Richtung unterstützen würde.
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