Das Jojo-Spiel an den Börsen geht weiter, die Anspannung bleibt, ebenso die Nervosität. Letzte Woche hatte ich darauf hinwiesen, dass die weitere Entwicklung der US-Börsen auch von den Arbeitsmarktdaten bestimmt wird. Und so ist es auch gekommen. Die letzte Woche gemeldeten Arbeitsmarkten waren unerwartet schlecht. Die US-Börsen haben sofort mit deutlichen Abschlägen reagiert, der Nasdaq Composite verlor fast 100 Punkte.
Gestern lag die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung unter den Erwartungen – ein positives Signal, dass den US-Börsen leichten Auftrieb gegeben hat. Interessanterweise wurde dabei auch völlig ignoriert, dass der Ölpreis mittlerweile auf ein neues Rekordhoch bei über 80 US$ geklettert.
Offensichtlich konzentriert sich man zunehmend auf eine Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank. Mittlerweile gilt eine Zinssenkung sogar schon als “eingepreist”, das heißt, die Aktienmärkte haben dies bereits vorweggenommen. Dafür ist der Kursanstieg der letzten Tage aber nicht gerade grandios, wir bewegen uns noch unterhalb des Niveaus der Vorwoche kurz bevor die schlechten Arbeitsmarktdaten gemeldet wurden.
Für mich ist dies ein Zeichen, dass die Nervosität und Anspannung weiter im Markt erhalten bleibt. Denn ich hatte hier schon öfter darauf hingewiesen, dass nach unserer Einschätzung die von den USA ausgehende Kredit- und Immobilienkrise noch nicht ausgestanden ist.
Europäische Immobilien-Aktien stürzen ab – Bankensektor unter Druck
Trotz positiver Vorgaben aus den USA liegen heute die europäischen Börsen bis jetzt deutlich im Minus. Was wir bereits vermutet hatten – Gerüchte dazu gab es längst –, hat sich jetzt bestätigt: Nicht nur die Sachsen haben sich auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt kräftig die Finger verbrannt, auch andere europäische Banken haben sich im Handel mit schlecht abgesicherten Krediten verhoben.
Heute hat der fünftgrößte britische Immobilienfinanzierer Northern Rock eine finanzielle Schieflage zugegeben und der Münchner Immobilienfinanzierer Interhyp gab eine Gewinnwarnung heraus. Die Folge: Northern Rock ist an der Börse in London um 20% eingebrochen und die im SDax gelistete Interhyp stürzte gleich um 28% ab. Das zieht natürlich andere Banken ebenfalls ins Mins.
Deshalb wird auch mit Spannung erwartet, .wie die Quartalszahlen großer amerikanischer Investementhäuser wie Goldman Sach oder Bear Stearns ausfallen. Es ist nicht auszuschließen, dass uns von dieser Seite noch eine böse Überraschung ins Haus steht. Deshalb ist nach wie vor Zurückhaltung das oberste Gebot.
Die hohe Volatitlität ermöglich uns zwar immer wieder gute Einstiegskurse, doch zurzeit sieht es weiter danach aus, dass kleinste Kursgewinne sofort wieder abverkauft werden. Während Sie in dieser Marktphase weiter Liquidität aufbauen können, arbeiten wir für den Wall Street Radar weiter konsquent an unserer Blue-Chip-Watchlist, die wir für die Branchen Energie (dazu gehört auch alternative Energie), Gesundheit, Sicherheit und IT aufgebaut haben. Sobald sich an den Börsen eine klarere Richtung herauskristallisiert, werden wir zuschlagen.
Unseren Euro-Call (aktueller Kursgewinn 47%) haben wir jetzt durch einen Stop abgesichert. Denn der Euro ist an der neuen Rekordmarke von 1,39 US$ wieder abgeprallt, denn hier lag sowohl ein horizontaler Widerstand als auch die oberen Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals. Sollte sich die EZB nicht dazu entschießen, der in den USA erwartetenden Zinssenkung zu folgen, wird der Euro sofort wieder nach oben schießen – und dann sind wir wieder mit einem neuen Schein dabei (für weitere Infos dazu klicken Sie hier).
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