"Ein Zukunftsszenario in der UNO" (ARTE, 21:00)
Der Themenabend "Welt ohne Grenzen" fingiert ein Ereignis von historischer Tragweite: Nach jahrelangen Diskussionen soll endlich die Entscheidung darüber fallen, ob Menschen in Zukunft ohne jegliche Einschränkung reisen und sich in jedem Land ihrer Wahl niederlassen können. Gehören Grenzen und Immigration also schon bald der Vergangenheit an? ARTE ist in dem wichtigen Augenblick, in dem die UN-Generalversammlung in New York über die weltweite Abschaffung der Visumspflicht entscheidet, an allen wichtigen Schauplätzen des Geschehens scheinbar "live" dabei. Gut eineinhalb Stunden vor der historischen Abstimmung fangen die Moderatoren Annette Gerlach und Laurent Bailly Stimmungen und Meinungen aus der ganzen Welt ein.
Aus dem Ausland sind zahlreiche Sonderkorrespondenten zugeschaltet. Philippe Albert und Ann Lukas sprechen in New York mit UN-Vertretern. Mohand Habaski berichtet aus Tanger, wo Tausende afrikanische Immigranten auf die Öffnung der Grenzen warten. Viaruna Rabani ist in Bombay zugeschaltet, wo man der Liberalisierung des Arbeitsmarkts entgegenfiebert. Lisa Allen informiert über die gespannte Lage an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Dort widersetzen sich US-amerikanische Milizen der Grenzöffnung. Andere Korrespondenten sind in Vancouver und Berlin vor Ort, wo das Abstimmungsergebnis mit Skepsis und Sorge erwartet wird. In mehreren Reportagen werden die möglichen Folgen der Grenzöffnungen für die Bereiche Sicherheit, demografische Entwicklung, politische Integration und Gesundheitswesen beleuchtet.
Außerdem werden die in Indien gegründete internationale Arbeitsbörse sowie ein USB-Stick vorgestellt, mit dem jeder sein Haus in einem beliebigen "anderen Land" entwerfen kann. Reporter berichten von den neu entwickelten Produkten, die Menschen verschiedener Kulturen das Zusammenleben erleichtern sollen. Darüber hinaus wird in der Sondersendung zum ersten Mal der Werbespot der EG ausgestrahlt, mit dem Immigranten dazu bewegt werden sollen, sich künftig lieber in Europa als in den USA anzusiedeln.
...eigentlich habe ich drei große Bekannten- Freundes- und Verwandtenkreise: einmal diejenigen, die schon viel erreicht haben (Ingenieure, Ärzte, Theologen, Richter, Rechtsanwälte, Programmierer, Facharbeiter, Techniker etc.), die Gruppe der Studenten und eine kleine unscheinbare Gruppe, die unbedeutend am Wegesrand der Gesellschaft vor sich hindümpelt. Aber mit letzteren habe ich früher sehr interessante gesellschaftskritische Gespräche geführt, einer unserer Lieblingsthemen war immer wieder: "Wozu brauchen wir Grenzen ?" Antwort: "Um eigene Vorteile zu sichern" ! Letztendlich war es eindeutig links-orientierte Gesinnungsbrüder mit hobby-anarchistischem Gedankengut: allein wir hatten keine politische Durchschlagskraft, weil wir kiffend am warmen Kaminfeuer unsere Diskussionsrunden hatten, anstattsie auf der Straße oder in Gremien zu führen. Flugblätter oder Programmhefte scheiterten daran, dass man abends immer so herrliche Gedanken hatte, aber morgens immer zu spät aufgestanden ist... wer morgens zu spät aufsteht, darf sich eben nicht wundern, wenn das Leben an ihm vorüberzieht !
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