Donnerstag, 9. Juli 2009

August von Platen (1796-1835) - Ich bin wie Leib dem Geist

Ich bin wie Leib dem Geist, wie Geist dem Leibe dir;

Ich bin wie Weib dem Mann, wie Mann dem Weibe dir,

Wen darfst du lieben sonst, da von der Lippe weg

Mit ew'gen Küssen ich den Tod vertreibe dir?


Ich bin dir Rosenduft, dir Nachtigallgesang,

Ich bin der Sonne Pfeil, des Mondes Scheibe dir;

Was willst du noch? Was blickt die Sehnsucht noch umher?

Wirf alles, alles hin: du weißt, ich bleibe dir!


* der Autor:
  • (eigentl. Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde)
  • geb. am 24.10.1796 in Ansbach als Sohn des Oberforstmeister des Markgrafen von Ansbach-Bayreuth,
  • 1806 Eintritt in das Kadettenhaus in München,
  • 1814 meldet er sich zur Armee,
  • 1815 Teilnahme am Frankreichfeldzug gegen Napoleon,
  • ab 1818 Befreiung vom Armeedienst zum Studium in Würzburg u. Hof: er studiert Sprachen u. Literatur,
  • von 1826 an hält er sich, dank der Förderung seines Verlegers Cotta, überwiegend in Italien auf, um ein rastloses Wanderleben zu führen,
er stirbt am 5.12.1835 in Syrakus.

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