Montag, 6. Juli 2009

Finanzkrise

entnommen aus

Finanzkrise IV

Mon, 15. Jun 2009


Marcel Großmann

(grossmann-m@gmx.de)


Sehr geehrte Kunden und Interessenten,

die Vielzahl der aktuellen Nachrichten geben genug Anlaß, mich erneut mit der Krise zu beschäftigen, einige Fragen zu beantworten und einen Ausblick zu geben.

Im Grunde habe ich seit Beginn der Krise nicht sehr falsch gelegen und Etliche von Ihnen haben überproportional daran verdienen können.

  • Es freut mich natürlich sehr, wenn man mit frischem Geld ~ 30% in 6 Monaten verdienen kann.
  • Das bedeutet aber noch nicht, daß Einige in bestehenden Depots Ihre Verluste schon aufgeholt hätten.
  • Daran arbeiten wir noch !

In diesem Kontext wurde ich immer wider darauf angesprochen, wieso ich von einer Erholung der Börse rede, wenn doch um uns herum beinahe täglich schlechte Nachrichten erscheinen.

  • Wurde Opel noch eher als Sonderfall gehandelt, ist die Arcandor / Karstadt Insolvenz wohl jetzt das 1. richtige Zeichen, daß die Krise auch in Deutschland angekommen ist.
  • Die jetzige Statistik prognostiziert ~ 4 Mio Arbeitslose Ende 2009, vielleicht 5 Mio in 2010, die Exporte gingen zurück und die Zinsen sind auf historischem Tiefsstand und Wenige merken es, weil die Zinsen so nicht an den Verbraucher weiter gegeben werden.
  • Die Provinzial Leben konnte nicht einmal die gesetzl. Mindestzuführung zur Rückstellung leisten und hat als Folge die laufende Verzinsung erheblich zurückgeführt.
  • Es gibt also genügend zum Teil sogar beängstigende Tendenzen, die ich nicht vergesse und ….. .

Weitere schlechte Nachrichten rollen an und ……………….. dennoch ist die Börse stabil.

Wie kann das sein ?

  • Zunächst heißt stabil nicht, das Verluste ganz aufgeholt wurden.Das wird noch dauern.
  • Die Börse handelt aber fast immer Zukunft und kann sich deshalb leicht von der Gegenwart abkoppeln.
  • Irgendwann ist die Gegenwart abgehakt, Börsianer nennen das „eingepreist“ und das führt dann dazu, daß kaum eine schlechte Nachricht die Börse noch wesentlich runter drückt.
  • Hinzu kommt, daß Unmengen von Geld bereit zur Investition stehen.
  • Es gibt aber auch reale Anzeichen für eine Erholung, vor allem in den USA und China.

In China läuft die Wirtschaft wieder geradezu atemberaubend schnell.

  • Dennoch darf man nicht vergessen, daß es nach wie vor ein Entwicklungsland ist und die Steigerung der Wirtschaftzahlen noch einfach ist, weil man eben von sehr tiefem Standard kommt.
  • Nicht nur die guten Zahlen dort sondern auch die Öffnung des sog. 2 Marktes in China ist positiv. Leider dürfen Investoren immer noch nicht an die wesentlichen Märkte, den 1. Markt heran, aber es gibt Anzeichen, daß China sich insgesamt mehr öffnet, auch in der Börse.

In den USA ist Chrysler mit oder durch FIAT wohl gerettet und die Automobilindustrie wird jetzt „ohne wenn und aber“ keine Dreckschleudern mehr produzieren. (...die Hoffnung stirbt zuletzt...)

  • Gleichzeitig wurde jetzt schon mal eine beträchtliche Summe von doch sehr vielen Banken zurückgezahlt. Es sollen wohl 60 Millionen sein und ist sicher ein bemerkenswertes Zeichen.
  • Damit sind sehr kurz nach staatl. Hilfemaßnahmen einige dieser Beträge, die man schon als verloren bezeichnet hatte, wieder in den öffentl. Kassen zurück.
  • Ich habe den Verdacht, daß die USA, wie in vielen Phasen früher, deutlich schneller in die Gesundung zurückkehrt als alle vermuten.
  • Die Dynamik dort hat eben ein enormes Gewicht und ich erinnere daran, daß nur der private Konsum der USA, nicht die Wirtschaft, 1/3 des Weltvolumens ausmacht.
  • Ich hatte selber eine negative Haltung bei meinen Empfehlungen für USA.Meine Meinung habe ich dazu aber geändert.
  • Denn immer noch zähle ich die USA zu den zwar „fehlerbehafteten“, aber intakten Volkswirtschaften und man könnte Sie wirklich preiswert jetzt – noch – kaufen.
  • Sicher erleichtert Obama mir die Meinungsänderung, denn letztlich wirkt auch sein Charisma und seine Handlungsbereitschaft.

Nachdem ich jetzt in aller Kürze fragen zu China und USA beantwortet habe, will ich noch weitere Fragen zum Thema Zinsen und Inflation beantworten.

  • Viele ängstigt der hohe Schuldenberg. Auch ich sehe diesen mit Sorge.
  • Allerdings ist die Verschuldung jetzt ohne Alternative, denn die Ereignisse um 1930 und deren Folgen mit fast 0,- Verschuldung in den Jahren 1931 und 1932 waren verheerend.
  • Nun weiß ich, daß Vergleiche gerne hinken und ich habe ja selber darauf hingewiesen, daß im Gegensatz zu damals heute eine eher gemeinsame Reaktion der Welt positiv zu vermerken ist.
  • Es gibt aber noch einen anderen Umstand, den man beachten sollte.
  • Trotz aller bisherigen schulden wächst die sog. Geldmenge M3 nur rel. gering. Inclusive aller heutigen Schulden haben wir die niedrigsten Zuwachsraten seit der Währungsreform.

Damit bin ich bei der Inflation, die dennoch sicher kommt.

  • Keiner weiß, in welchem Ausmaß.
  • Wenn es sich auf 6 % beschränken würde, würden sich die meisten freuen. Tatsächlich soll in einer Kanzlerrunde mal von 10 % und mehr gesprochen worden sein.
  • Das ist kaum zu glauben, wenn man an die heutigen 0% denkt. Es wird aber kommen und dann wird sich jeder freuen, der u.a. Darlehen hat, Immobilien/ Immobilienfonds oder Aktien/ Aktienfonds besitzt.
  • Jeder der Zinsanlagen hat und sicher Anlagehäfen sucht, schaut ja jetzt schon in die Röhre, wenn er nicht im Dezember sein Geld schon eingelagert und festgelegt hat.
  • Die niedrigen Zinsen sind noch zu ertragen, weil die Inflation sehr gering ist. Wenn sich das mal ändert, bleiben die Habenzinsen aber trotzdem rel. geringer und aus ist es mit der Freude daran.
  • Wie schon früher gesagt, ein deutliches Reserve- oder Sicherheitspolster soll schon sein.
  • Die oberste Grenze, so sagen Fachleute, sei für „sichere Häfen“ max. 30% des Vermögens.
  • Dazu sind aber Zinsanlagen nicht mehr lange geeignet. Zum Glück haben zb. Immobilienfonds trotz Krise keinerlei Schwankungen erlebt, egal bei welcher Bank.
  • Die Performance ist dabei auch aus steuerlichen Gründen so gut, daß im Einzelfall nur eine Zinsanlage von 7% besser wäre, die es sicher auf absehbare Zeit für mittelfristige Zeiträume bei hoher Flexibilität nicht mehr geben wird.

So, wie immer habe ich einige kleine Teilbereiche kurz beleuchtet und hoffe, auch damit wieder einige Zusammenhänge aus den mir zugesendeten Fragen beantwortet zu haben.

  • Ich habe nicht damit gerechnet, wie sehr meine kurzen Infos auf Ihr Interesse und Ihre Nachfrage stoßen.
  • Dafür will ich mich ausdrücklich mal bedanken, denn Marketingexperten raten immer wieder von derartigen Infos ab, weil angeblich zu lang oder gar langweilig, zu schwer verdaulich oder gar uninteressant.
  • Ich freue mich wirklich, daß wir einmal beweisen können, daß Interesse und Nachfrage nicht nur mit einprägsamen Schlagworten erreicht wird.
  • Mich wundert das nicht, denn es geht irgendwann mal vielleicht auch um Ihr Geld, wenn Sie noch kein Kunde sind.

Ich wünsche allen, daß die positiven Nachrichten jetzt endlich überwiegen und Sie selber nicht zu den Betroffenen gehören.

  • Ich will nicht verkennen, daß auch eine positivere Einschätzung zu Märkten nichts an der Betroffenheit Einzelner ändert, die es jetzt oder bald wegen dieser Krise noch treffen könnte.
  • Egal, wen es trifft, rufen Sie mich an, wenn ich Ihnen auch nur aus meinem alten Beruf als Jurist Tipps geben kann.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer.

Marcel Großmann

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