Samstag, 18. Dezember 2010

 entnommen aus



Bali : Vom Dämon besessen

Wer in Bali seine geistige Gesundheit verliert, der kann auf keine Hilfe zählen.
  • Im schlimmsten Falle schließen seine Angehörigen ihn in Ketten, klemmen seine Füße in einen Holzblock oder sperren ihn in einen Käfig. 
Eine Psychologin hat sich vorgenommen, den « Verrückten » auf Bali zu helfen.
  • Sie reist über die Insel, um sie zu befreien.
Es ist nicht der böse Wille der Angehörigen, es ist viel mehr ein Ausdruck nackter Verzweiflung.
  • Für die Familien in den entlegenen Dörfern der Insel ist eine psychische Krankheit ein großes Unglück – verursacht durch einen Fluch oder einen Dämon. 
  • Und auf Bali hat die Behandlung psychisch kranker Menschen keine Priorität. 
Um drei Millionen Einwohner kümmern sich gerade einmal 22 Psychiater, das einzige psychiatrische Krankenhaus ist ständig überbelegt.

Die Psychiaterin Luh Kettut Suryani hat sich vor einigen Jahren entschlossen, den unglücklichen Familien und ihren „besessenen“ Angehörigen zu helfen.
  • Sie investierte einen Teil ihres Vermögens, um freiwilligen Helfer auszubilden, die Dschungel und Reisfelder durchqueren, auf der Suche nach den Kranken. 
Es ist nicht leicht, ihnen zu helfen:
  • Abgesehen von den fehlenden Medikamenten stoßen sie auch auf das Unverständnis der Familien, die von modernen medizinischen Erkenntnissen und Therapien noch nie etwas gehört haben.
Trotzdem ist es Luh Kettut Suryani gelungen, mehr als 50 Kranke aus ihrem Elend zu befreien.
  • Das liegt einerseits daran, dass sie als eine bekannte Persönlichkeit auf Bali eine gewisse Autorität ausstrahlt – andererseits kombiniert sie traditionelle balinesische Heilmethoden mit moderner Medizin.
  • Das öffnet ihr die Türen zu den Patientinnen und Patienten.
Noch immer aber vegetieren hunderte „Verrückter“ in Balis Dörfern in ihrem Elend.
  • Die ARTE-Reporter haben die Psychiaterin und ihre Helfer auf der Suche nach ihnen begleitet. 
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Japan: Die Angst vor dem Galgen

Iwao Hakamada wartet seit 30 Jahren jeden Tag auf seinen Tod durch den Strang
  • – allein in einer sechs Quadratmeter kleinen Zelle, zum Stillsitzen verdammt außer beim Gang zur Toilette, 24 Stunden Kunstlicht, überwacht von einer Kamera, Unterhaltung verboten. 
  • So wie ihm ergeht es allen 100 Häftlingen in den Todeszellen Japans.
„Grausam, unmenschlich und erniedrigend“ nennt Amnesty International die Verhältnisse in den japanischen Todeszellen – als ob die Häftlinge auf diese Weise doppelt für ihre Verbrechen bestraft werden sollten.
  • Jeder Tag kann der Tag der Hinrichtung sein, manche Verurteilte warten seit Jahrzehnten darauf und viele treibe das alles in den Wahnsinn, mahnt Amnesty.
Iwao Hakamada sagt, er sei unschuldig.
  • Die Polizei habe ihn 1966 in tagelangen Verhören mit Schlägen dazu gebracht, ein Geständnis für einen vierfachen Mord zu unterschreiben, den er nicht begangen habe.
  • Zwei Jahre später wurde er in einem Indizienprozess verurteilt, das Urteil wurde 1980 bestätigt und seitdem sitzt er in der Todeszelle.
Heute ist er 73 Jahre alt.

Der einzige Mensch, der noch zu ihm hält, ist seine Schwester Hideko.
    • Sie glaubt an seine Unschuld. 
    • Sie schreibt ihm jede Woche einen Brief und einmal im Monat darf sie ihn für eine halbe Stunde besuchen. 
    • Seit einiger Zeit sorgt sie sich, denn ihr Bruder entwickelt Wahnvorstellungen. 
    Amnesty wirft der japanischen Justiz vor, die psychischen Krankheiten der Häftlinge zu missachten – und sie ohne Rücksicht auf ihren geistigen Zustand hinzurichten.
    • Mit den USA ist Japan die einzige große Industrienation, die an der Todesstrafe festhält. 
    • 80 Prozent der Japaner sind laut Umfragen dafür. 
    Die Demokratische Partei Japans hat immerhin nach ihrem Wahlsieg im August 2009 angekündigt, eine „nationale Debatte“ über die Todesstrafe in Japan anregen zu wollen.

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    entnommen aus:

    tvtv.de / 3Sat


    "Rock the Ballet" steht für pure Tanzleidenschaft, unendliche Energie und mitreißende Musik. Der Ausnahme-Choreograf und Tanzrebell Rasta Thomas, seine Partnerin Adrienne Canterna-Thomas und seine junge New Yorker Company "The Amazing Boys of Dance" verbinden in ihrem Programm das Atemberaubendste aus Ballett, Hip-Hop, Akrobatik, Jazz- und Modern Dance, getanzt mit einem Höchstmaß an Tempo, Virtuosität und Präzision. Die Bandbreite der Musik reicht von Queen und U2 über Michael Jackson, Coldplay, Black Eyed Peas und Prince bis hin zu Maria Callas. Alle Tänzer sind in großen Compagnien ausgebildet worden und durch zahlreiche Auftritte in Broadway- und Hollywood Produktionen geschult. Choreograf Rasta Thomas gilt als Ausnahmetalent der amerikanischen Tanzszene. Bereits als Teenager gewann er zahlreiche internationale Preise. Gastengagements führten ihn zum russischen Kirow-Ballet, zum Joffrey Ballet Chicago, zum japanischen K-Ballet, zum American Ballet Theatre in New York und zum Beijing Central Ballet. 2005 gab Rasta Thomas sein Broadway Debüt in der Hauptrolle des Eddie in Twyla Tharp's "Movin Out". Außerdem tanzte er in diversen Fernsehproduktionen sowie im Film "One Last Dance" mit Patrick Swayze, bevor er 2007 die "Amazing Boys of Dance" - auch "Bad Boys of Dance" genannt - gründete, mit der er weltweit das Publikum begeistert. 3sat zeigt eine Aufzeichnung aus der Alten Oper Frankfurt vom August 2010.
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    Jan Delay & Disko No. 1: 

    Wir Kinder vom Bahnhof Soul 

    Geboren 1976 in Hamburg-Eppendorf, gründet Jan-Philipp Eißfeldt 1991 mit anderen Musikern die Absoluten Beginner. Es folgen Schallplatten voll ungestümer Sozialkritik und überbordender Kreativität zwischen Reggae und Hip-Hop. 2001 erscheint das Album "Searching for the Jan Soul Rebels", aus Eißfeldt wird Jan Delay, und 2006 erobert sein Funk-Album "Mercedes-Dance" ganz Deutschland. Mit dem Song "Feuer" gewinnt Jan Delay am 9. Februar 2007 für das Bundesland Hamburg den zweiten Platz beim 3. Bundesvision Song Contest, am 7. Juli 2007 tritt er in Hamburg bei "Live Earth" auf. 2009 arbeitet er mit dem Radiosender 1 Live zusammen und gibt für den Gewinner eines Schul-Duells ein Konzert mit 1.500 Schülern, Abiturienten und Lehrern. Nach seiner Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg an dessen Comeback-Album "Stark wie Zwei" veröffentlicht Jan Delay im August 2009 sein drittes Album "Wir Kinder vom Bahnhof Soul". Im Stil der Musik der späten 1970er und frühen 1980er Jahre thematisiert Jan Delay Liebe, Moral und das Leben. 3sat präsentiert den dynamischen Sänger Jan Delay in einem Konzert vom November 2009 in der Mainzer Phoenix-Halle.
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    Sounds and Silence

    Manfred Eicher aus München ist der wohl international bekannteste und erfolgreichste deutsche Musikproduzent. Der "Süddeutschen Zeitung" gilt er gar als "erfolgreichster Unabhängiger" in der gesamten Musikwelt, dem "Nouvel Observateur" als "magisches Ohr". Eicher machte Keith Jarrett, den bis dahin unbekannten Begleitmusiker von Miles Davis, zum Star und begründete bereits in den 1970er Jahren die Reputation seines Münchner Labels Edition of Contemporary Music (ECM), das 2009 sein 40. Bestehen feierte. Seit Jahren hat Manfred Eicher, der einst bei den Berliner Philharmonikern Kontrabass spielte, Jan Garbarek und Pat Metheny unter Vertrag, aber auch bekannte Namen der nichtakademischen Neuen Musik wie Arvo Pärt und Steve Reich. Der Produzent gilt als stiller und scheuer Mensch, besessen von der Suche nach dem absoluten Klang, für ihn "the most beautiful sound next to silence". Auf dieser Suche in den Tonstudios von Oslo bis Tokio lässt sich der Musik-Perfektionist Manfred Eicher von Norbert Wiedmer und Peter Guyer erstmalig begleiten und vergisst auch hin und wieder, wie beim spontanen Tanz mit Arvo Pärt, die Kamera, die ihn unaufdringlich, aber stetig begleitet. Der renommierte Schweizer Filmemacher Norbert Wiedmer, der mit "Behind Me" bereits dem Theater-Perfektionisten Bruno Ganz ein Denkmal setzte, drehte mit "Sounds and Silence" ein musikalisches Roadmovie durch die Welt der Töne, Klänge und Geräusche. Er nahm sich Zeit, in Aufnahmestudios, in Hinterzimmern oder einfach unterwegs, um auf die entscheidenden Momente im kreativen Werden zu warten. "Sounds and Silence" erfuhr als einer der wenigen Dokumentarfilme bei den Filmfestspielen in Locarno auf der Piazza Grande seine Premiere und lief danach auf den Festivals von Hof, Duisburg und Wien.


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