Samstag, 30. Januar 2010

Schifffahrt

entnommen aus:

der ver.di report

Fachbereich Verkehr (E 11130)

4 / 2009

Inhalt:

Nachrichten 
  • Meldungen aus aller Welt
Kommentar
  • Kurs halten
Hafenpolitik
  • Die großen Vier beherrschen den Markt
Schiffsmechanikerprüfung
  • Abschlussprüfung zum Schiffsmechaniker
Nationaler Rettungsplan
  • Umstrittener Rettungsplan für die Schifffahrt
Waffentransporte
  • Raketen für die Hisbollah
Schiffsproviant
  • Auf der Falcon Trader sollte Schmalhans Küchenmeister werden
Binnenschifffahrt
  • Europa wächst weiter
Lotversetzer
  • Der Standort des Lotsbetriebsvereins Kiel soll verlegt werden
Binnenschifffahrt
  • Gewerkschafter wehren sich
Piraterie:
  • Piraterie ohne Ende
Titelgeschichte
  • Umweltschutz in der Schifffahrt
Seemannsrente
  • Leistungen der Seemannskasse
Philippinische  Arbeitsvermittlung
  • Flaute bei der Jobsuche in Manila
Website
  • Solidarität im Kick
Superfast
  • Langer Weg durch die Instanzen
Binnenschifffahrt
  • Illegale Beschäftigung in der Flusskreuzfahrtbranche Digitaler Fahrtenschreiber
Mitgliedwerbung
  • ver.di-Beitrittserklärung GUV/FAKULTA
Glosse
  • Fiete Festmacher: Micro Jobs

     ***

    Kommentar:  

    Kurs halten
    von 

    Karl-Heinz Biesold

    Das Jahr 2009 war aus der Sicht der Bundesfachgruppe Schifffahrt kein gewöhnliches Jahr. Gibt es in der Schifffahrt eigentlich gewöhnliche Jahre ? Dennoch sind am Ende eines Jahres Erfolge und Niederlagen zu analysieren und einzuschätzen. Die fachliche Arbeit war geprägt von der Dauerauseinandersetzung zu Fragen der 
    • Arbeitsplatzsicherung
    • Krisenbewältigung  
    • sozialer Ziele und Standards
    sowie
    • Fragen der Umsetzung des Maritimen Bündnisses
    Alle diese Schwerpunkte, ob in der See - oder Binnenschifffahrt, sind eng miteinander verknüpft. Dabei sind auf keinen Fall die scheinbar schnellen Lösungen zielführend. Der Ruf der Reeder nach sofortiger allgemeiner Öffnung des Gesamttarifwerkes in der Schifffahrt wurde deshalb abgelehnt. Noch gilt auch in der Schifffahrtsbranche: "... Heuerverzicht hat noch keinen Arbeitsplatz gerettet!"


    Ein ungebremstes Wachstum in Menge und Ratenhöhe eine "Gier" nach noch mehr Schiffsraum brachte - im Zusammenhagn mit den fehlenden Finanzmitteln - den Zusammenbruch.
    Aufliegetonnage stieg exporbitant.
    • Tonnage wurde schnell verkauft.
    • Neutonnage wurde in der Ablieferung gestreckt. (Bedeutung: ???)
    • Erste Seeleute wurden arbeitslos: problematisch ist der Ruf der Reeder nach weniger Ausbildungsplätzen und nach dem "billigen" Seemann.
    Der Wunsch nach Beherrschung eine Krisensitutation auf der Basis von billigen Sozialkosten und Arbeitsverhältnissen sowie niedrigen Heuern, bedeutet ein absolut zerstörerisches Herangehen an diese Fragen. Deshalb darf es auch kein Verlassen der Ziele des Maritimen Bündnisses geben. Das seemännische Know-How wie auch die Schifffahrtsstandorte Deutschlands und Europa würden nachhaltig zerstört. 

    Auch die Frage nach der Deutschen Flagge steht im Mittlepunkt, denn wer nach Hilfen ruft, der muss sich die Frage gefallen lassen, weshalb diese staatlichen Gelder nicht z.B. in eine verbesserte Ausbildung deutscher Seeleute weiterfließen.

    Wo die umfassende Unterstützung der Reeder bei der Ratifizierung des Seeleute- und Fischereiabkommens bleibt. Wo die Hilfe bei der Beschäftigung bleibt - oder besteht diese etwa sogar bei renommierten Binnenkreuzfahrtreedereien nur in illegaler Beschäftigung und Steuerhinterziehung ?

    2009 stellt ein Nagelprobe in Fragen des sozialen Verhaltens der Arbeitgeber in der Schifffahrt dar. Deshalb gilt auch in Krisenfragen der
    • Unternehmensbestimmung
    • Sozial- und Tarifstandards
    • Ausbildung / Weiterbildung
    • Arbeitsplatzschutz 
    in den Mittelpunkt zu stellen. Gewerkschafter, Betriebsräte und ITF-Inspektoren (=International Transport Workers' Federation) werden sich diesen Fragen der spezifischen Krisenbewältigung stärker widmen.

    Keine Kommentare: