Montag, 14. September 2009

Zivilcourage,

S-Bahn-Überfall entfacht neue Sicherheitsdebatte

entnommen aus:

tagesschau.de

Der Tod eines 50-jährigen Geschäftsmanns durch Schläge und Tritte von zwei Jugendlichen in München hat eine neue Debatte über die Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln und den Umgang mit jugendlichen Straftätern ausgelöst.
  • Der Mann war am Samstag an einer S-Bahn-Station von zwei Jugendlichen brutal zusammengeschlagen worden.
  • Er erlag später seinen Verletzungen.
  • Zuvor hatte der Mann eine Gruppe Jugendlicher und Kinder vor den späteren Tätern schützen wollen.

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Zivilcourage:

Angesichts von öffentlichen und privaten Gewaltszenen befinden sich "zuschauende" und "involvierte" Menschen immer vor einer kniffeligen bis gefährlichen Situation: sollen sie eingreifen oder nicht ?

... jüngstes Beispiel: komme v. einer D'dorfer Disco auf die Straße ... beim Hinausgehen sehe ich, wie ein junger Mann (Mitte zwanzig) eine Frau (gleichaltrig) an der Wand stehend fürchterlich beschimpft ... ich gehe vorbei und sage nur beschwichtigend: "Wenn du soviel Ärger gehabt hast wie ich heute Abend, dann ist der Grund für deinen Ärger völlig harmlos" ... mir war nämlich schon klar, dass das seine Freundin ist, und es sich mal wieder um eine Eifersuchtsszene handelt ... da schaut er mich richtig böse an und sagt nur: "Weißt du, was dein Problem ist ? Du bist zu lieb und zu höflich ... das war ich auch heute Abend auch, und was ist das Ergebnis davon ?" ... er zeigt auf seine Freundin, die ihn wahrscheinlich an diesem Abend gereizt bzw. eifersüchtig gemacht hat ... schon mein Gefühl sagt mir, dass diese verbale Einmischung genug ist und gehe meines Weges ... plötzlich höre ich heftige Diskussionen und drehe mich um: ein weiterer Passant (ebenfalls ein junger Mann) stellt den heftig erregten Kerl zur Rede ... der schlägt daraufhin den Passanten gezielt in die Magengrube und tritt mehrmals auch noch auf ihn ein, als er schon längst am Boden liegt ... diese Situation war schon kniffelig: ich war ca. 25m entfernt, musste mich schnell entscheiden: weitergehen, weil ich in diesem Moment selber "Probleme" mit Anhang regeln musste, oder zurückrennen und Zivilcourage beweisen ? ... intuitiv habe ich nur noch laut geschrien: "Hör auf du Arschloch, bis du denn ganz wahnsinnig geworden ?!" , so dass ein weiterer Passant auf diese Szene aufmerksam geworden ist:? ... zum Glück rief der andere Mann auch noch lautstark, so dass der Täter vom Opfer abließ und mit seiner Freundin weiterging ... der Geschlagene hat sich zum Glück erhoben und ist blutend in dieselbe Richtung gewankt und gestolpert ... dann kam auch schon eine grüne Minna mit Polizisten, denen wir mitgeteilt haben, in welcher Richtung der Schläger geflüchtet ist ... danach war es ruhig auf der Straße, als ob nichts geschehen wäre ...

... ein weiterer Vorfall im Bus in Aachen: ein Mann macht ein junges Mädchen an, es kommt zu lautstarken Diskussionen ... ich stelle den Mann zur Rede, er wird richtig aggressiv ... an den Studententürmen steigen wir aus und diskutieren weiter, das Mädchen fährt im Bus weiter und ist somit aus dem Schneider ... plötzlich macht der Mann aus Wut eine Bewegung, die ich allzu gut kenne, wenn man Selbstverteidungsportarten wie Judo oder Jiu-Jutsu gemacht hat: diese Bewegung macht man, wenn man aus kürzester Distanz seinen Kontrahenten mit einem Messer erstechen will ... zum Glück hatte er kein Messer eingesetzt, sonst würde ich diese Zeilen nicht schreiben können ... wir haben uns sogar ein wenig wieder vertragen, aber für einen kurzen Moment habe ich gedacht, der Tod steht verfrüht vor meinerTür !

Beide Beispiele zeigen, dass Zivilcourage schnelle Entscheidungen in kniffeligen Situationen erfordert, und dass der Helfer immer gefährdet ist, da all die Aggressionen sich fortan auf ihn konzentrieren ... wenn jetzt aber mehr Menschen deutlich und zielgerichtet Zivilcourage beweisen, dann würde sich die Aggression auf mehreren Schultern verteilen, und viele gefährliche aggressionsbeladene Situationen würden sich abmildern: doch die allermeisten "Zivilbürger" haben Angst, sind geistig oder körperlich zu schwach für solche Situationen oder sind schlichtweg zu Feiglingen und Angsthasen erzogen worden: "Aus einem feigen Arsch kommt kein mutiger Furz" ! Und Feigheit gibt es immer mehr in Deutschland und auf der Welt, egal ob es sich um Zivilcourage handelt oder um Situationen, in denen sie sich von allen und allem wie Lämmer auf die Schlachtbank führen lassen!

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