Freitag, 10. Februar 2012

Liebes Tagebuch,

... ich frage die weibliche Spielhallenaufsicht nach einem Pokerautomaten, wo man nur nach Punkten spielen kann ohne Geldausschüttung ... sie zeigt mir einen, an dem ich ca. zwei bis drei Stunden spiele ... Minimum 5 Cents pro Kartenauspielung + Risikotaste mit Verdopplung ... der erste Euro geht flöten, ich wechsle also den 5 Euro-Schein und verliere wieder einen Euro ... (2 Euro Verlust) ... dann zocke ich bis 445 Punkten bis plötzlich eine "Pause" von 5 Minuten erscheint ... auf Anfrage erhalte ich von ihr die Antwort, dass das gesetzlich vorgeschrieben sei ... auf die erneute Frage, ob das wirklich nur alles Spielpunkte seien, meint sie, dass ich mir das alles ausbezahlen lassen kann ... das war der Anfang vom Ende ...

=> es macht "Klick" im Kopf, und die Spielsucht ist geweckt:
    • ... je höher ich komme, desto schneller rast der Puls ... 
    • ... die Gewinnanzeige geht bis ca. 1.000 Punkte (=10 Euro) hoch ... doch anstatt sich diese Summe oder eine Teilsumme ausbezahlen zu lassen, wird weiter gezockt ... 
    • ... die gewonnenen "Credit-Points" gehen kontinuierlich runter, zwischenzeitlich ein wenig hoch ... 
    • ... der sukzessiv erspielte Bonus bis max. 100 Punkten wird immer seltener ausbezahlt ... 
    Letztendlich merke ich, der Automat will mich auf Null ziehen, und irgendwann nach der 2. Pause hat er es dann auch geschafft ... viermal mit je einem Euro nachbezahlt ... zum Schluss noch das restliche Rotgeld zu einer 10-Cent-Münze gewechselt, leider keine Chance ...

    " Spielsucht beginnt schleichend "
    http://www.n24.de/media/import/dpaserviceline/dpaserviceline_20090128_09/jpeg-2hsq0031-20090114-img_20049574originallarge-4-3-800-319-0-2873-1917.jpg

    ... zwischendurch ein wenig mit der Frau über das Spielverhalten der Kunden unterhalten:
    • ... die meisten verlieren ...
    • ... es gibt nur wenige, die mit Gewinn nach Hause gehen ...
    • ... je mehr einer gewinnt, desto höher wird sein Einsatz ...
    Auf dem Rückweg reichlich Zeit gehabt, über Spielsucht und Glücksspiel nachzudenken ...

    Fazit: Du kannst auf Dauer nicht gewinnen, denn
    • Gewinner ist immer der Spielautomat, nur einige Wenige gewinnen an diesem Automaten.
    • Gewinner ist immer die Spielhalle, nur einige Wenige gehen mit Gewinn nach Hause.
    • Gewinner ist immer das nationale bis internationale Spielsystem, nur einige Wenige schaffen es, reich zu werden.

     http://de.casino-sonalia.com/uploads/assets/actualite/up/jeux.gif

    Wie anders sollte es sein, denn kein Geschäftsmann erwirbt eine Glücksspiel-Lizenz + Instrumente im System "Zocken um Geld", um mit Verlust dieses "Geldgeschäft" zu verlassen.
    Die Automaten haben ein internes elektronisches Programm, in dem der Spielverlauf durch statistische Auswertung gelenkt wird:
    • Spieler: variierende Spielgeschwindigkeiten, Pausen, Risikoverhalten, etc.
    • Automat analysiert, wertet aus und antwortet mit Locken und Ködern.
    Sinn des Ganzen ist, dass die vielen Verlierer dieses ausgeklügelte System finanzieren und aufrecht erhalten, aber immer fest im Glauben bleiben:
    • Das nächste mal gewinne ich !
    • Ich habe das Spielsystem verstanden !
    • Meine Gewinn- und Verlustrechnung habe ich immer im Griff !
    Allein schon der letzte Punkt ist der größte Irrtum und Irrglauben:
    • ... auf dem Rückweg war ich fest davon überzeugt, ich hätte nur max. 4 Euro verloren, dabei völlig vergessen, dass ich einen 5-Euro-Schein gewechselt + 1 Euro am Anfang eingesetzt hatte  ...
    => Selbstbetrug und Selbsttäuschung par excellence

     Denke ich an die großen Spielcasinos, so gilt auch hier für das große Heer der unbelehrbaren Spielsüchtigen und "Glücksritter":
     
    http://www.naanoo.com/wp-content/uploads/2008/10/glueckspiel-spielsucht.jpg
    • " Es gewinnt immer die Bank ", sobald du dein Geld einsetzt - egal, ob du das System verstanden hast oder nicht - egal, ob du einer der wenigen Teilhaber am großen Kuchen bist oder nicht !
    ... aber es gibt auch noch die anonymen Gewinner, die illegal erworbene Geldgewinne in einem Spielcasino "waschen" können:
    • ... wäre ja mal interessant, zu recherchieren, wieviele reiche Griechen ihr Geldvermögen durch "Geldwäsche" und Verlagerung auf Konten im Ausland gesichert haben ...
      ... das muss schon sehr viel Geld sein, wenn 20% der Griechen 80% des gesamten nationalen Geldvermögens "gewaschen" ins Ausland gebracht haben ...

      . . .

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