Montag, 9. November 2009

Panama

Gretchenfrage für den potentiellen Job als Kundenberater:
  • Gibt es irgendein(e) Unternehmen/Kommanditgesellschaft in Deutschland, das/die bei einer Investition von 5.000 Euro mit einer Laufzeit von 1 Jahr 15 % Rendite garantiert und auch auszahlen kann ???
***

Muttergesellschaft:
  • Amtsgericht: 41061 Mönchengladbach
  • Neueintragung: September 2009
Tochtergesellschaft:
  • W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott) UG (haftungsbeschränkt) & Co KG
  • Cave: die Tochtergesellschaft finde ich nicht im Internet, kann aber auch sein, dass diese Web-Seite noch im Aufbau ist

Nebeninfo:
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Gedächtnisprotokoll:

langes Gespräch:
  • Habe mit dem Firmenchef gesprochen, ich könne ruhig Werbung für seine Firma machen, dieses unterliegt nicht der Schweigepflicht !
  • der Arbeitsvertrag sieht sauber aus: kein eigenes Geld muss investiert werden !
  • 3 Monate Kündigungsfrist !
  • egal, was und wie er es formuliert hat, es sieht nicht nach einer Scheinfirma aus - im Gegenteil => Räume waren zur Hälfte bezugsfähig, direkt nebenan sogar Nachbarbüros von drei Gerichtsvollziehern !
  • erklärt die Gründungsmotive seiner Firma + kaufmännische Tätigkeit von Jugend auf => "Verkaufen + Organisieren war schon immer sein Ding" (+Krankenpflege +Alternativmedizin, ehemaliger Leiter einer Verkaufsfiliale + Altenheim, Catering uvm.) !
  • er sagt: die Kunden, die aquiriert werden, können in allem einsehen => Handelsregisternummer, Web-Seite etc ... !
  • jedes Jahr eine Hauptversammlung
  • 15 % Rendite seien aus 4-5 Gründen möglich, drei davon habe ich behalten: die Firma muss keinen "Wasserkopf" mitschleppen + keine Bankbeteiligung + keine Schwankungen, da nicht börsennotiert... +... +...
  • hier herrscht kein "Schneeballsystem" !
  • Einarbeitungszeit von 2 Tagen !
  • es sollen noch Handy + Computer gestellt werden => ein Admin muss das Netzwerk noch einrichten !
  • Arbeiten als Mitarbeiter der "ersten Stunde" !
  • stellt uns die anderen Räumlichkeiten vor, u.a. will er auch mit CO2-Zertifikaten handeln !

trotzdem:
  • 5.000 Euro + Laufzeit 1 Jahr => 15 % Rendite ???
  • gibt es Irgendeinen aus der Mittelschicht, der diese Summe riskiert ?

Um diese Frage zu klären, vorab das EXPOSE der Firma:


Die Gesellschaft:

Die W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott) UG (haftungsbeschränkt) & Co KG ist seit 2009 - als Tochterunternehmen der S(ierra) t(ango) t(ango) r(omeo) u(niform) m(ike) p(apa) e(cho) n(ovember) UG mit Sitz in Mönchengladbach und Eigentümerin eines umfangreichen Grundbesitzes - tätig im Bereich der Grundstückverwertung in Panama und befasst sich mit der ökologischen Bewirtschaftung eines 3.000 ha. großen Areals mit über 5.000.000 Teakholzbäumen in der Provinz Chiriqui im Südwesten Panamas in unmittelbarer Nähe des Pazifischen Ozeans !
  • Cave: er sprach aber davon, dass er mittlerweile mehr zusammengekauft hätte !
Die Gesellschaft vermarktet jährlich ca. 1 % des Baumbestandes. Damit der Baumbestand erhalten bleibt, werden für jeden gefällten Baum 10 junge Teakholz-Setlinge gepflanzt und sorgsam im Wachstum durch unsere Mitarbeiter vor Ort begleitet !
  • Info: ein Teakbaum braucht ca. 15-20 Jahre um erwachsen zu sein ! Wenn er gefällt wird, kommen 10 Setzlinge nach, wobei von denen der stärkste wieder angepflanzt wird !

Wirtschaftliche Bedeutung von Panama

Panama gehört zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften Mittelamerikas mit einem Bruttoinlandsprodukt, das durch die Verbreiterung des Panama-Kanals in den nächsten Jahren noch kräftig steigen wird
  • Cave: lt. wikipedia und nach meinen Kenntnissen sieht es nicht sehr rosig mit der Wirtschaft aus => Zitat: "Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte Panamas, die einer regulär bezahlten Arbeit nachgehen, liegt bei weniger als einem Drittel der Gesamtbevölkerung" + " Die Handelsbilanz ist negativ". (de.wikipedia.org)
Die Voraussetzungen für ausländische Investoren sind als optimal zu bezeichnen, zumal die USA darüber wachen werden, dass politische Stabilität gewährleistet bleibt wegen der strategischen Bedeutung, die der Panama-Kanal nun mal eindeutig hat.
  • Cave: "Für die Wirtschaft, die bereits unter den Sanktionen der Vereinigten Staaten litt, bedeutete der amerikanische Einmarsch vom Dezember 1989 einen weiteren Rückschlag " (de.wikipedia.org)
Einige deutsche Unternehmen unterhalten in Panama Regionalbüros für die zentralamerikanische und karibische Region oder selbständige Niederlassungen.
  • Im Außenhandel spielt Deutschland als Abnehmer von Bananen und als Herkunftsland von Fertigerzeugnissen, inbesondere von Fahrzeugen und chemischen Vorprodukten eine gewichtige Rolle.
Panama ist Schwerpunktland deutscher Investitionen in Zentralamerika, deutsche Unternehmen sind zudem an der Ausschreibung und Durchführung der Kanalerweiterung beteiligt.
  • Bilfinger & Berger baute die zweite Kanalbrücke ("Centenario"), die in 2005 für den Verkehr freigegeben wurde.
Panama ist nicht mehr Partnerland der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit.
  • Von Kleinstprojekten abgesehen, werden finanzielle Hilfen aufgrund des vergleichsweise hohen Entwicklungsstandards nicht gewährt.
Die technische Hilfe lief 2004 aus.
  • Allerdings wird Panama weiterhin im Rahmen staatenübergreifender regionaler Projekte gefördert und Deutschland trägt einen erheblichen Teil zur Finanzierung der Kooperation der EU mit Panama bei.

Politische Beziehungen

Deutschland unterhält mit Panama seit 1953 ununterbrochen diplomatische Beziehungen. Das bilaterale Verhältnis ist gut und unproblematisch und hat sich in jüngster Zeit erheblich intesiviert.

Sichtbares Zeichen ist der dichte Besucheraustausch:
  • 2006 Besuch von Außenminister und Vizepräsident Lewi Navarro sowie Handelsminister Ferrer in Hamburg und Berlin.
  • April 2007 Besuch von Bundesminister Steinmeier mit großer Delegation in Panama.
  • Oktober 2007 Besuch von Präsident Torrijos, begleitet von Außenminister Lewis Navarro in Berling und Hamburg.
  • Zwei Reisen deutscher Parlamentarier in 2007 nach Panama.
  • Teilnahme von Landwirtschaftsminister Guillermo Salazar Nicolau an der "Grünen Woche" in Berlin im Januar 2008.

Forstwirtschaft

Wälder bedecken ca. 45% der Landesfläche.
  • Eine nationale Forstbehörde verwaltet einen Großteil der Waldflächen - etwa 2/3 stehen unter Schutz, das verbleibende Drittel wird als Wirtschaftswald genutzt.
  • Die Wälder umfassen u.a.umfangreiche Baumbestände an Teakholz, Mahagoni und Eukalyptus.
  • Cave: Eukalyptus = Monokultur !
Es vergehen 15-20 Jahre bis die Holzqualität und der Durchmesser eines Stammes den Anforderungen genügen und ein Baum gefällt werden kann.
  • Die W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott) UG & Co KG verfügt über ein Areal von insgesamt 3.000 ha bestehender Bewirtschaftung in Einklang mit den Ökologischen Erfordernissen erfahren wird.

Die Beteiligung

Die W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott) UG & Co KG bietet interessierten Anlegern, mit dem Wunsch nach einer rentablen aber dennoch sehr konservativ ausgerichteten Investition, die Möglichkeit sich mit einem KG-Anteil an dieser - auf Erhaltung der tropischen Regenwälder basierenden - Unternehmung zu beteiligen.
  • Die Mindestinvestion beträgt 5.000,00 Euro mit einer gleichbleibenden garantierten jährlichen Rendite von 15 %.

Die Laufzeit

Im Gegensatz zu den bisher üblichen- Beteiligungsbedingungen anderer Anbieter kann der W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott)-Kommanditist Kündigungsfrist, nach mindestens einem Jahr Laufzeit seiner Beteiligung, zum Ende des Jahres kündigen.


Die Auszahlungstermine

Die Auszahlung der garantierten Rendite findet jeweils in der ersten Kalenderwoche eines jeden Jahres auf das vom Kommanditisten angegebenen Konto statt.
  • Die Auszahlung einer fristgerecht gekündigten Beteiligung findet ebenfalls in der ersten Kalenderwoche des Jahres statt, das auf das Beteiligungsjahr folgt.

Beitrittserklärung
  • [...]
  • Einlage EUR (mind. 5.000,00 höhere Beträge durch 1.000 ohne Rest teilbar)
  • [...]
Widerrufsbelehrung

Widerrufsrecht:
  • Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, e-mail) widerrufen.
  • Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.
  • Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufes.
  • Der Widerruf ist zu richten an die Gesellschaft.

Widerrufs folgen:
  • Im Falle eines wirksamen Widerrufes sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurück zu gewähren und ggf. gezogene Nutzungen herauszugeben.
  • Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb von 30 Tagen erfüllt werden.
  • Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung der Widerrufserklärung, für uns mit deren Empfang.
Ende der Widerrufsbelehrung


Fragestellung: kann man anhand der Widerrufserklärung die Seriosität eines Unternehmens bewerten ?


Gesellschaftervertrag:

§ 1 Firma und Sitz
  • Die Gesellschaft hat die Firma W(hiskey) F(oxtrott) F(oxtrott) UG (haftungsbeschränkt) & Co KG
  • Sitz der Gesellschaft ist Viersen.
§ 2 Gegenstand des Unternehmens
  • Gegenstand des Unternehmens ist die Vermarktung von Holzprodukten, insbesondere von Teakholz.
§ 3 Gesellschaftskapital/Gesellschafter
  • ...
§ 4 Gesellschafterkonten
  • ...
§ 5 Geschäftsführung/Vertretung
  • ...
§ 6 Kontrollrechte
  • ...
§ 7 Gesellschafterversammmlung
  • ...
§ 8 Gesellschafterbeschlüsse
  • ...
§ 9 Beirat (Zusammensetzung)
  • ...
§ 10 Jahresabschluss / Gewinn und Verlust
  • ...
§ 11 Verfügung über Kommanditanteile
  • ...
§ 12 Dauer / Kündigungen / Auflösungen
  • ...
§ 13 Abfindung / Entschädigung
  • ...
§ 14 Handelsregisteranmeldungen
  • ...
§ 15 Geschäftsjahr / Bekanntmachungen
  • Bundesanzeiger
§ 16 Schiedsgericht
  • ...
§ 17 Teilunwirksamkeit / Vertragsänderungen
  • ...
§ 20 Gerichtsstand
  • ...
gez: 30.10.2009, Viersen

***

Leitfaden Broschüre
  • ...
Argumentationen Broschüre
  • ...
Leitfaden Verkäufer
  • ...ZentriertA
Argumentation Verkäufer
  • ...
Vermeiden Sie:
  • ...
***

Arbeitsvertrag

§ 1 Beginn des Arbeitsverhältnisses

§ 2 Probezeit

§ 3 Tätigkeit

§ 4 Arbeitsvergütung

§ 5 Arbeitszeit

§ 6 Urlaub


§ 7 Krankheit

§ 8 Verschwiegenheitspflicht
  • s. "ausdrücklich gefragt, ob ich Werbung machen darf => ja, das ist wünschenswert !"
§ 9 Nebentätigkeit

§ 10 Vertragsstrafe

§ 11 Kündigung


§ 12 Verfall- /Ausschlussfristen

§ 13 Zusätzliche Vereinbarungen

§ 14 Vertragsänderungen und Nebenabreden

***

.... jetzt folgt ein "Erfahrungsbericht" aus dem Internet ...

***

Affären: Grüner Flop

entnommen aus:

spiegel.de

Autor: Sebastian Knauer
Deutsche Öko-Anleger investierten in Teakholzplantagen - doch ein Teil der Gelder verschwanden auf karibische Konten.

Die Prospekte der Zürcher Firma Prime Forestry waren vom Feinsten:

  • Bilder von panamaischen Wäldern, schöne Frauen bei der Arbeit, dazu Grafiken der zu erwartenden Gewinne.
  • "Unsere Teakplantagen sind profitabel, umwelt- und sozialgerecht", schwärmten die Waldverkäufer,
  • "Sie können mit einer zweistelligen Rendite rechnen."

Das Geschäftsmodell schien clever ausbalanciert.

  • Die Anleger durften sich wie ökologisch korrekte Gutmenschen fühlen und trotzdem, ganz eigennützig, ihr Vermögen mehren.
  • Einerseits konnten sie dazu beitragen, die weltweite "illegale Abholzung" der Regenwälder aufzuhalten.
  • Andererseits verhießen steigende Teakholzpreise satte Gewinne - wenn nach 20 Jahren die Bäume geerntet würden.

Den Investoren, genannt Baumpartner, die beispielsweise 28 000 Euro für einen Hektar mit 1111 Bäumen einzahlten, wurde eine Verzinsung von über 14 Prozent versprochen.

  • "Mit Prime Forestry", so hieß es, "sind Sie auf der sicheren Seite."

Die Zürcher Staatsanwaltschaft sieht das inzwischen anders.

  • Anfang August ließ sie Privat- und Geschäftsräume von ehemaligen Managern der Öko-Anlagen-Firma durchsuchen.
  • Der Ex-Vorstandsvorsitzende Kurt Emil Meier und zwei Vorstandskollegen kamen vorübergehend in Untersuchungshaft, gegen weitere Mitarbeiter der Forstfirma sind internationale Haftbefehle beantragt.
  • Staatsanwalt Martin Grob geht dem Verdacht nach, dass die - zumeist deutschen - Anleger "um fünf bis zehn Millionen Euro" geprellt wurden.

Der Fall Prime Forestry zeigt, wie leicht umweltbewusste Anleger auch mit zweifelhaften Öko-Produkten gelockt werden können.

Experten schätzen den boomenden Markt für "nachhaltige Kapitalanlagen" in
  • Wind,
  • Wasser,
  • Solar,
  • Bio-Energie
oder eben
  • Regenwaldplantagen
allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf 12,4 Milliarden Euro.
  • Doch manche der Geschäfte mit dem guten Gewissen bergen erhebliche Risiken.
  • Und immer mehr Abzocker entdecken den Markt.

Die Masche mit dem Teakholz aus Panama ordnet Staatsanwalt Grob als "dickes Kaliber" ein.

  • Nach seinen Erkenntnissen soll das Anlegerkapital in ein Firmengeflecht in der Karibik geflossen sein.
  • Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Panama und die British Virgin Islands und eine dort ansässige Firma namens Green Development Forestry Company.
  • Sie wurde von dem US-Amerikaner Richard Breuer gegründet, einem langjährigen Geschäftspartner von Meier.
Der Geldsammler selbst will die Vorwürfe nicht kommentieren.
  • Über seinen Anwalt Urs Hess-Odoni lässt er nur mitteilen, dass "man an einer Veröffentlichung nicht interessiert" sei.

Seinen Anfang nahm der Öko-Krimi 2002, als Meier in Panama und Zürich die Firma Prime Forestry Group (PFG) gründete.

  • In der Schweizer Finanzmetropole mietete er, für 45 000 Schweizer Franken monatlich, vier Etagen an, einschließlich eines Konferenzraums im Penthouse.
  • 60 Mitarbeiter wurden für den Vertrieb per Telefonmarketing angestellt.

Nach außen sorgte Meier für einen seriösen Auftritt, band honorige Leute in das Projekt ein:

  • Carol Franklin Engler, die ehemalige Geschäftsführerin der Schweizer Dependance des World Wide Fund for Nature (WWF), berief er in den Verwaltungsrat.
  • Ein panamaischer Minister erhielt einen Sitz im Gremium einer PFG-Tochtergesellschaft;
... und für die Homepage des Unternehmens ließ sich sogar Panamas Präsident Martin Torrijos nebst Ehefrau im Rangerlook ablichten.

Werbeträchtig bediente sich die PFG zudem eines renommierten Öko-Siegels aus Deutschland.

  • Das Forest Stewardship Council (FSC) vergibt so etwas wie den blauen Umweltengel des Waldes. Das Signet steht für umweltgerecht gemanagte kommerzielle Forste.
  • "Prime Forestry hat, trotz Abmahnungen, unser Siegel über Jahre zu Unrecht verwendet", sagt Guido Fuchs vom FSC.

Der ganze Aufwand wirkte prächtig. Etwa 3500 Anleger ließen sich von den beharrlichen

  • Telefon-Akquisiteuren,
  • Anzeigen in Wirtschaftsblättern
sowie den
  • glänzenden Broschüren ("Business and Nature in Harmony")
überzeugen - bis Mitte 2005 sammelte die PFG insgesamt 63 Millionen Franken ein.
  • Viele werden nicht gewusst haben, dass Meier bereits in den achtziger Jahren eine Anlagefirma in die Pleite getrieben hat (SPIEGEL 49/1988).

Wer von den Teakholzanlegern etwas genauer wissen wollte, was mit seiner Einlage geschieht, dem wurde von Meiers Lebensgefährtin eine "Plantagen-Tour" für 1270 Dollar exklusive Flug angeboten.

  • Vor Ort bekamen die Investoren tatsächlich Bäume zu sehen.
  • Gut drei Millionen wachsen auf PFG-Plantagen den angeblich hohen Renditezielen entgegen.
  • "Für mich war alles im grünen Bereich", so Carol Franklin über ihren Panama-Trip.
  • "Von irgendwelchen Machenschaften habe ich nichts mitbekommen."

Als Verwaltungsrätin hätte sie eigentlich das Gebaren der PFG kontrollieren sollen.

  • Doch ihr entging sogar, was Marktkennern nach einem Blick in den Prospekt auffiel: dass die Anteile um ein Vielfaches zu teuer verkauft wurden - da blieb reichlich Geld übrig, von dem dann nach Erkenntnissen der Fahnder viel auf verschlungenen Pfaden verschwunden sein soll.

Nun will Franklin, 55, die einem Insolvenzverwalter unterstellte PFG vor der Abwicklung und die Anleger vor einem Totalschaden bewahren.

  • In einer "Auffanggesellschaft" sollen die Plantagen weitergeführt werden.
  • 90 Prozent der Investoren hätten sich bereit erklärt, Geld nachzuschießen.
  • Rund sechs Millionen Euro seien nötig, um das Projekt zu retten.

Viel Zeit darf die Geschäftsfrau, ehemals Direktorin beim Versicherungskonzern SwissRe, nicht verstreichen lassen.

  • Denn die Pflege der jungen Teaksetzlinge entscheidet maßgeblich, ob das Holz später für den Yachtbau oder für exklusive Gartenmöbel taugt.

SEBASTIAN KNAUER

* Mit seinem US-Partner Richard Breuer und einem PFG-Vorstandskollegen.


***
Zwischenfazit:

das sieht überhaupt nicht gut klar und eindeutig für meine Entscheidungsfindung aus:
  • auf der einen Seite habe ich diesen Arbeitstipp von einem Kollegen erhalten, der den Firmenchef seit über 30 Jahren kennt => warum sollte die erste Person mir etwas "Dubioses" anbieten, wenn ich sie theoretisch jeden Tag sehen und ihr das unter die Nase reiben könnte ???
  • auf der anderen Seite spricht der Spiegel-Bericht eine ganze klare Sprache, die man nicht unterschätzen sollte
Kann es sein, dass vll. im Zuge der Rettung der "jungen Teaksetzlinge" andere finanzkräftige Unternehmen einspringen wollen und können ?! Man darf auch nicht vergessen, dass immer mehr 3.Welt- und Schwellenländer daran denken, kontrollierten Anbau von wertvollen Hölzern in Form von Setzlingen in die Wege zu leiten.

Es folgt ein weiterer Bericht aus dem Internet, um vll. ein bisschen mehr Klarheit zu bekommen!

***

Im Rausch des grünen Geldes

entnommen aus:

Forst und Holzwirtschaft: bauminvest.de

Freitag, 12.Sept. 2008

von Sandra Makowski, London


Grün ist in. Wer etwas auf sich hält, der schützt die Umwelt, vermeidet den Ausstoß schädlicher Klimagase und liebt den Wald als Kohlenstoffsenke. Und mit allem, was im Trend liegt, kann man auch Geld verdienen. Vielleicht weniger als Milchbauer, Forstwirt oder Sägewerker, dafür aber vielleicht als Kapitalanleger in der - wie es in der Finanzbranche heißt - Assetklasse Wald und Holz ? Die Stichworte heißen Indexfonds, Direktbeteiligungen an Wäldern und "Baumsparverträge". Ein Tummelplatz für Idealisten und Finanzwirte, die häufig aber das Unwissen eint, wie die Forst- und Holzwirtschaft tickt. Die Autorin hat sich zu dem Thema bei Finanzexperten, Verbraucherschützern aber auch in der Branche umgehört.

Holzinvestments sind der letzte Schrei auf dem deutschen Kapitalanlagenmarkt. Davon zeugen nicht zuletzt die Schlagzeilen in der Presse: Das "Handelsblatt" schreibt von einem "Brennstoff für das Portfolio", von "profitablen Holzwegen" schwärmt die Wirtschaftswoche. Und das Hamburger Wochenblatt "Die Zeit" beschreibt Holz als "den Stoff, aus dem derzeit so mancher Anlegertraum geschnitzt wird. "

Geld wächst aus Bäumen:

Für viele Anleger ist es dabei nicht zuletzt eine schöne Vorstellung, dass mit dem eigenen Geld irgendwo auf der Welt ein paar Bäume wachsen. "Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist aus der Nische herausgetreten" erklärt Stefan Rostock, Referent der Umwelt- und Entwicklungsinitiative German-watch. Investments in diese so genannten nachhaltigen Anlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seien allein 2006 um 37% angewachsen; mit einem geschätzten Volumen von 20Mrd. Euro ist die Öko-Ecke in der Finanzwelt ein wichtiger Player geworden. "Die Frage: Was macht mein Geld, wenn ich es bei der Bank abgebe ? ist auch für Normalanleger nicht mehr unüblich", berichtet Rostock.

"So eine physische Geldanlage ist für den Anleger verständlich und als nachhaltige Investitionsform natürlich auch sympathisch" meint Prof. Peter Meier, "da ist die Wirkungsweise eines Hedgefonds schon schwieriger zu vermitteln." Der promovierte Volkswirt ist Professor an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und leitet das dortige Zentrum für Alternative Investments & Risk Management. Zusammen mit Markus Altwegg hat er ein Buch über die Anlageklasse Holz veröffentlicht (Timberland: Holz - die grüne Anlageklasse, Gabler Verlag 2008).

Wenn allerdings viele über das angebliche Gleiche schreiben, dann ist trotzdem nicht immer dasselbe gemeint. Die Investitionsmöglichkeiten sind genauso vielfältig wie unterschiedlich. Während etwa der "Baumsparvertrag" den Laien mit Ökogewissen sucht, wenden sich Zertifikateanbieter an die börsenerfahrenere Klientel.

Direktinvestitionen in Waldflächen

Eine der ältesten Anlageformen in Wald und Holz kommt aus den USA. Dort setzen institutionelle Anleger wie Investments spezialisierten Beratungsunternehmen: "Das Gute an Wäldern ist einfach zu erklären. Wenn Sie einen Wald haben und die Preise für Holz fallen, lassen Sie ihn einfach stehen." Caudex Capital konzentriert sich auf Wälder und Produkte "bis maximal zur Sägemühle". Für Investitionen an einer späteren Stelle der Produktionskette erkennt Bayer zwar größere Margen aber auch höherer Risiken. Doch auch bei der Waldbewirtschaftung lauern viele Fehlerquellen, erläutert der Finanzier. Vom Wassermanagment bis zu geeigneten Abtransportmöglichkeiten der Stämme. "Die Holzindustrie funktioniert seit 3000 Jahren, aber nur weil Fachleute daran arbeiten", so Bayer.

Der weltgrößte Waldinvestor, die US-amerikanische Hancock Timeber Resource Group (HTRG), setzt zur Risikominimierung auf eine breite Streuung und Investitionen in Waldgebiete in mehreren Kontinenten. 1985 als Teil der Hancock-Gruppe gegründet, verwaltet dei HTRG inzwischen ein Investitionsvolumen von mehr als 7 Mrd. US-Dollar. Pensionsfonds, Versicherungen und Stiftungen bilden den größten Teil der Kundschaft. "Wir empfehlen unseren Kunden, global zu diversifizieren (=Ausweitung des Sortiments)", erklärt etwa Dr. Court Washburn, Investment-Chef des Unternehmens, das Wälder in den USA, Neuseeland, Australien und Kanada bewirtschaftet.

Eine Alternative mit normalem Aktienmarktrisiko: Zertifikate

Zertifikate gehören zu einer noch sehr jungen Generation von Geldanlagen, das erste Produkt dieser Art wurde 1989 von einer Bank emittiert. Hier erwerben Anleger nicht die Aktien eines Unternehmens, sondern setzen auf die Entwicklung verschiedener Kurse - sie schließen also gleichsam eine Wette ab. Bei einem Zertifikat nimmt der Anleger an der Kursentwicklung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten teil, etwa an der Tendenz eines zusammengestellten Korbes verschiedener Einzelwerte ("Basiszertifikat") oder an der Entwicklung eines festgelegten Index ("Indexzertifikat").

So hat die Deutsche-Bank-Tochter DWS Investments das Zertifikat "DWS Global Forest and Timber TR Index" emittiert, bei dem die Anleger auf die günstige Entwicklung von Unternehmen setzen können, die große Waldflächen besitzen und/oder in der Holz- oder Papierindustrie tätig sind, darunter der US-amerikanische Waldbesitzer Plum Creek Timber Co oder der skandinavische Zellstoffproduzent SCA. "Wir sind grundsätzlich überzeugt, dass Wald eine gute Anlage ist", sagt Sprecher Klaus Gruber. Allerdings stellte sich die Nachfrage bisher "eher zurückhaltend" dar.

Ganz ähnlich funktionieren das "UBS Global Timber Index-Zertifikat", das die 15 größten Unternehmen aus dem Holz- und Forstwirtschaftssektor abbildet und auch der von der Investment-Bank Goldmann Sachs aufgelegte Open-End-Zertifikat "S & P Global Timber & Forestry Index". Bei letzterem setzen Anleger auf die Entwicklung von aktuell 25 börsennotierten Unternehmen aus zehn Ländern, wie Plum Creek und Stora Enso. "Die Anleger unseres Zertifikats investieren in Aktiengesellschaften, die aufgrund ihrer Markstellung von dem Boom profitieren sollten", erklärt der Sprecher des Bankhauses, Dirk Heß.

Mit Zertifikaten aus der Branche sollen Anleger von der steigenden Attraktivität von Holz profitieren, ohne den entscheidenden Nachteil von Waldbesitz in Kauf nehmen zu müssen. Denn wer beispielsweise in das Portfolio des "Forest-Opportunity"- Zertifikats der Landesbank Berlin investiert, kann leichter über sein Geld vefügen als ein Anteilseigner an einem Wald. "Die wesentlichen Vorteile eines Zertifikats gegenüber einer Direktbeteiligung an Wäldern sind die Fungibilität (=Austauschbarkeit, die Red.) und die Liquidität", erklärt Frank Klingenhöfer, Zertifikat-Experte der Berliner Bank. Andererseits unterliegen derartige Wertpapiere im Gegensatz zu Waldinvestments immer dem normalen Aktienmarktrisiko. Wer in "Forest Opportunity" investiert, ist etwa am Börsenerfolg von Sappi, Sonae oder Pfleiderer beteiligt. Bisher sei das Zertifikat, so Klingelhöfer, auf eine große Resonanz gestoßen.

Dieses normale Aktienmarktrisiko wird dabei von unerfahrenen Anlegern gerne unterschätzt. Zu leicht kann man sich aber auch von schönen Werbebotschaften blenden lassen. Etwa wenn die österreichische Raiffeisen Centrobank ihr "Holz-Nachhaltigkeits-Basket" anbietet oder ABN Amro aus den Niederlanden ein Zertifikat mit den Worten "unentdeckte Rohstoffperle" anpreist. Ein Blick auf die Entwicklung von so manchem Angebot ist nämlich - trotz der Rohstoffhausse (= anhaltender starker Kursanstieg, Ggtl.=Baisse) an den Börsen - ernüchternd. Die Zertifikate haben, urteilte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die Anleger "bislang nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen können".

Seit Herbst 2006 gehört auch bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt ein Holz-Basket zum Angebot. Zur Auswahl der beteiligten Unternehmen setze man auf eine umfassende eigene Recherche, auf legale Holzeinschlagmethoden ebenso wie auf eine entsprechende Mindestmarktkapitalisierung, kommentiert Heiko Weynand von dem in Düsseldorf ansässigen Bankhaus. Allzu euphorischen und einseitigen Einschätzugnen steht Weynand skeptisch gegenüber. "Da wird sehr schnell das Totschlagargument von den chinesischen und indischen Mittelschichten angeführt", berichtet der Zertifikat-Experte. Bisher sei die Perfomance stark schwankend gewesen. "Aber wir haben uns nie in die Verlustzone bewegt", sagt Weynand. Das Bankhaus ist aber von der Attraktivität der Geldanlage überzeugt. "Die Idee hinter unserem Holz-Basket ist natürlich, dass bei Holzunternehmen eine wachsende Nachfrage besteht", berichtet Weynand.

Wo aber Zertifikate aufgelegt werden, wird aber auch geprüft, von Ratingagenturen. Wenngleich diese derzeit nicht den allerbesten Ruf genießen, so klingt der Rat der Ratingagentur Scope Analysis zwar nach Börsenbinsenwahrheit aber durchaus vernünftig. Die Berliner haben verschiedene Holzinvestments untersucht und empfehlen Anlegern Diversifizierung. "Grundsätzlich ist es sinnvoll, wenn Anleger, die in Holz investieren möchten, sowohl in Titel aus dem Holzanbau wie auch der verarbeitenden Industrie setzen", sagt etwa Sasa Perovic, Leiter Zertifikats-Analyse von Scope. Ein gutes Portfolio zeichne sich durch eine gute Mischung aus, etwa zwischen Unternehmen, die Wald selbst besitzen und damit von steigenden Holzpreisen direkt profitieren, und Holz verarbeitende Industrien.

"Sehr gute Investionschancen bieten Unternehmen wie etwa der finnische Konzern Stora Enso, der sowohl Forstbetriebe als auch verarbeitende Werke verwaltet, diese Unternehmen können ihre Marktpositionen mit den steigenden Holzpreisen sogar noch festigen", urteilte Perovic im Juli. Wer allerdings schon im Oktober 2007 bei den Finnen eingestiegen ist, der weiß, dass auch bei den Ratingagenturen gefundenen Vorteilen Unterschiede zwischen Theorie und Praxis bestehen. Die Stora-Enso-Oy-Stammaktie (FI 0009005953) verlor seit Herbst (13,69 Euro) bis heute knapp die Hälfte ihres Wertes (7 Euro).

Aktien in Einzelunternehmen

Mit den Investitionen in Einzelwerte erhöht sich das Risiko, welches Zertifikate über eine breitere Streuung auszublenden versuchen, noch einmal deutlich. Wer den vollmundigen Versprechungen selbst ernannter Börsenexperten allzuschnell glaubt, der muss womöglich den finanziellen Schaden tragen. So empfahl vor einigen Monaten das für seine Seriosität bekannte Wirtschaftsmagazin "Capital" seinen Lesern, Aktien "des interessanten deutschen Titels" Pfleiderer zu kaufen. Die Begründung: der Hersteller von Werkstoffen und Laminatböden könne die steigenden Kosten für Material und Energie an die Kunden weitergeben.

tobeco


(thx a lot AT (Industriekauffrau) for the hints ;-)

&

ZI-KU-MA GmbH

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