Eigentlich hatte ich nicht vor, aus dem Profit Radar einen „so-baue-ich-ein-energieparendes-Haus“-Newsletter zu machen. Doch auf meinen Profit Radar vom Mittwoch habe ich einige Leserreaktionen erhalten, die ich Ihnen nicht vorenthalten will.
Sehr geehrter Herr Michler,
Ihr Beitrag „Verschonen Sie uns mit Ihren Milchmädchen-Rechnungen“ fand ich interessant.
Ich habe Interesse an Photovoltaik und Ihren Erfahrungen. Einerseits, weil mich das Thema als Haus-Eigentümer, der kurz vor der Renovierung steht, und andererseits, weil ich mich beruflich dafür interessiere. Ich finde Ihren Newsletter sehr gut geschrieben.
Ärgern Sie sich nicht über so genannte Experten. Wo die Ahnungslose hinführen, sieht man ja „fast“ täglich an den Heißen Börsen-Tipps. Ich habe aufgehört mich nur auf Experten zu verlassen. Ich höre mir gerne deren Meinung an. Und dann bilde ich mir meine eigene. Menschen wie Ihre „Experten“ sind so von sich überzeugt, dass sie meiner Meinung nach Fach-blind sind oder wie wir früher zu sagen pflegten, Fach-Idioten, die nicht über den Teller-Rand hinausschauen können.
Machen Sie weiter so. Ich lerne viel von Ihnen und Ihren Kollegen und hoffe bald aktiv an der Börse investieren zu können. Ihr Börsen-Brief gehört dann zu meiner Ersten Wahl – Versprochen! Mit freundlichen Grüßen Peter L.
Sehr geehrter Herr Michler,
Idee und Kalkulation des Photovoltaik-Dachs liest sich äußerst spannend. Habe leider den genannten Profit-Radar vergangene Woche wegen einer Reise verpasst. Wahrscheinlich war dort etwas mehr über die Bauweise, Erdwärmepumpe etc. nachzulesen. Ob Ihre Redaktion mir diese Ausgabe noch einmal zusenden könnte ? Interessieren würde mich, ob das Passivhaus ganz von einem Architekten geplant worden ist. Und ,falls es nicht zu neugierig ist, mit viel Euros pro qm Wohnfläche man grob rechnen muss. Plane selbst für ein Grundstück und rechne mit 160 qm. Vielen Dank, Dr. Heinz G.
Sehr geehrter Herr Michler,
In ihrem Artikel vom 25.04.07 bzw. 02.05.07 haben Sie ein sehr interessantes Haus beschrieben. Ich habe diesen Artikel meinem Vater gezeigt (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater) und der war hell begeistert. Er hat mich daher damit beauftragt, Sie zu Fragen ob Sie eventuell mehr Informationen zu dem Haus zur Verfügung stellen könnten. Dies wäre vermutlich auch für unsere Kunden ein Schritt in die richtige Richtung. Auf jeden Fall bin ich sehr froh darüber, dass endlich mal jemand mit den Vorteilen, die Umwelt zu schonen, an die Öffentlichkeit geht. Mit freundlichen Grüßen, Andreas E.
So rechnet es sich
Zunächst einmal vielen Dank, hat mich sehr gefreut, denn in Deutschland spart man gern mit Lob und Anerkennung (mir fällt dies immer wieder auf, denn im Jahr halte ich mich in der Regel 9 bis 12 Wochen in Frankreich auf, und da geht man einfach lockerer damit um).
Nun, eine Kostenangabe pro qm ist problematisch, da eine Pauschalsumme keine Auskunft gibt über die Ausstattung. Beispiel: Das Kernstück eines Passivhauses ist zunächst einmal einer effizienten Dämmung, zum Beispiel Zellulose (Styropor auf keinen Fall) Um ein Zertifikat bzw. entsprechende Förderung und auch zinsgünstige Kredite zu erhalten (der niedrigste Kredit von mir liegt gerade einmal bei 2,53%) müssen Sie die Effizienz der Dämmung nachweisen. Das wird mit Hilfe eines Blower-Door-Tests gemacht.
Der zweite wesentliche Kostenfaktor sind Fenster und Türen, normalerweise die Schwachstellen eines Hauses, über die Wärme entweicht. Hier habe ich nicht gespart. Die Fenster und Türen bestehen nämlich aus einer 3-fach-Verglasung inklusive einer innenliegenden Gasschicht. Dies führt dazu, dass selbst bei Minustemperaturen der Wärmeverlust minimal ist. Hinzu kommt eine elektrisch steuerbare Jalousienanlage, die im Sommer optimale individuell einstellbare Verschattungsmöglichkeiten bietet
Weitere individuelle Kostenfaktoren wie zum Beispiel hochwertige Fliesen und ein Holzparkettfußboden müssen im qm-Preis ebenfalls berücksichtigt werden. Wenn Sie das berücksichtigen, kommen Sie bei einem Passivhaus wie diesem auf einen qm-Preis von rund 1.800 €. Darin sind allerdings die Architektenkosten nicht enthalten. Auf der Habenseiten können Sie dann aber noch eine eventuelle Förderung abziehen (in diesem Fall rund 15.000 €).
So, das wars jetzt aber zu diesem Thema. Wenn Sie bei Google den Begriff Passivhaus eingeben, erhalten Sie unzählige Links dazu. Ich kann Ihnen allerdings nur empfehlen, dies nicht unbedingt von einem Fertighaushersteller bauen zu lassen, sondern die Hilfe von einem Architekten in Anspruch zu nehmen, der auf eine solche Bauweise spezialisiert ist. Nur so haben Sie eine ausreichende Kosten- und vor allem auch Qualitätskontrolle.
Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen
Volkmar Michler
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