Mittwoch, 25. Juli 2007

Kreuzbandriss bestätigt: Thorsten Frings fällt lange aus

Werder Bremen geschockt und die Fußball-Nationalelf schwer getroffen: Leitwolf Torsten Frings hat sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und wird seinem Verein und Bundestrainer Joachim Löw in den kommenden Monaten nicht zur Verfügung stehe

Im Moment sind wir erschüttert. Torsten ist einer der wichtigsten Spieler, er ist nicht zu ersetzen", sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf nach dem zweiten Kreuzbandriss in der Karriere des 30 Jahre alten Nationalspielers konsterniert. Frings spielte in den Saison-Planungen des viermaligen deutschen Meister, der sich im August zum vierten Mal in Folge für die Champions League qualifizieren will, eine tragende Rolle.

Auch Löw hat die Nachricht von der schweren Verletzung seines Mittelfeldmotors mit Bestürzung aufgenommen. "Über die Bedeutung von Torsten Frings für die deutsche Nationalmannschaft braucht man nicht zu reden, sie ist enorm", wurde der Bundestrainer auf der DFB-Internetseite "dfb.de" zitiert.

"Als ich die Nachricht von seiner Verletzung gestern hörte, habe ich Torsten sofort angerufen und mit ihm auf seiner Fahrt ins Krankenhaus nach Bremen gesprochen."

Die Trotzreaktion des Vize-Weltmeisters von 2002 und WM-Dritten von 2006 hat Löw so erwartet.

"Das ist typisch für ihn, dass er unmittelbar nach einer solch schweren Verletzung gleich wieder an das Comeback denkt und damit positiv nach vorn schaut", berichtete er. Frings wird der deutschen Nationalelf vermutlich in allen fünf ausstehenden Partien in der EM-Qualifikation fehlen.

Werders Mittelfeld-Motor erlitt die Verletzung beim 1:2 im Testspiel beim Zweitligisten SC Paderborn. "Wir hatten Einwurf, ich habe den Ball angenommen, mich gedreht und bin im Rasen hängen geblieben. Ich habe sofort gespürt, dass etwas passiert ist, bin dann noch ein paar Schritte gelaufen und habe den Ball ins Aus gespielt. Ich wusste, das war's", beschrieb Frings die verhängnisvolle Situation in der 39. Minute.

Eine in Bremen durchgeführte Kernspintomographie bestätigte in der Nacht die Schwere der Verletzung.

Am 25. Juli war nach Vereinsangaben eine detaillierte Untersuchung beim Kniespezialisten Heinz-Jürgen Eichhorn in Straubing geplant. Der 56-Jährige hatte Frings bereits bei dessen ersten Kreuzbandriss im Juli 2003 am am anderen Knie operiert. Auch da hatte es den Mittelfeldspieler in der Saisonvorbereitung erwischt.

Das Fußball-Jahr war für Frings danach beendet. Er kehrte erst zum Bundesliga-Rückrundenauftakt im Januar 2004 in das Team seines damaligen Arbeitgebers Borussia Dortmund zurück.

Ein ähnliches Szenario ist auch diesmal zu befürchten, auch wenn sich der dynamische Mittelfeldspieler kämpferisch gibt: "Mein Ziel ist es ab sofort, so schnell wie möglich wieder für Werder zu spielen."

Das hoffen auch die Werder-Verantwortlichen, die sich nun möglicherweise doch noch intensiver auf dem Transfermarkt umschauen werden, nachdem das Thema nach dem Millionen-Einkauf von Angreifer Boubacar Sanogo am Dienstag bereits vom Tisch schien.

"Wenn es nicht läuft, dann passiert auch noch so etwas. Wir müssen jetzt ganz tief durchatmen", sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. Die bereits vierte Test-Niederlage, der Frings-Schock, der schwere Ligastart mit dem Bayern-Gipfel bereits am zweiten Spieltag und die Champions-League-Qualifikation: Den Bremern stehen harte August-Wochen bevor.

Es begann mit Sticheleien: Die Argentinier sollen die deutschen Elfmeterschützen provoziert haben. Daraufhin legte Tim Borowski den Finger an den Mund und bedeutete den Argentiniern, still zu sein.Argentinier beim Elfmeterschießen; Rechte: dpa

Die Argentinier fühlten sich nun wiederum provoziert. Sie verwechselten Borowski allerdings mit Per Mertesacker und traten diesen. Mertesacker wurde am Oberschenkel verletzt - und wurde von seinen Kollegen anschließend in Rundumschutz genommen.
Dafür begann das große Gerangel. Man schubste sich und zeigte wütende Gesichter.
Auch die deutschen Offiziellen mischten mit: Teammanager Oliver Bierhoffs Gesicht wird zerknautscht, als er zu schlichten versucht.
Schließlich soll Torsten Frings den Argentinier Julio Cruz geschlagen haben, nachdem er selbst mehrere Schläge abbekommen haben soll. Frings: "Ich habe mich nur geschützt."
In der Fernsehzeitlupe sieht dieser Schutz so aus. Frings jedenfalls sagt, da sei nichts gewesen. Das italienische Fernsehen spricht hingegen von einem Schlag und der Argentinier Cruz meint, er habe nichts gespürt.
Irgendwann endet jedoch auch das schönste Gerangel. Schließlich waren genug Besonnene auf dem Platz, um die Streithähne zu trennen.
Fazit: Thorsten Frings ist einer der wichtigsten Stützen bei Werder Bremen, hoffentlich kann man das durch eine gut geplante Systemumstellung kompensieren ! Man darf nicht vergessen: er ist ein technisch versierter Allrounder, ein Kämpfer und ein Antreiber, jeder Trainer auf dieser Welt ist froh, einen solchen Kreativspieler in seinen Reihen zu haben !

Ehefrau Petra Frings
+++ Positive Überraschung: Kein Kreuzbandriss bei Frings

Überraschende Wende bei der Bewertung der Verletzung von Torsten Frings. Der Nationalspieler hat nach den Ergebnissen der detaillierten Untersuchungen durch Kniespezialist Dr. Heinz-J. Eichhorn in Straubing offenbar doch keinen Riss des Kreuzbandes erlitten. Die Untersuchungen ergaben lediglich eine leichte Schädigung des Innen- sowie des Kreuzbandes im rechten Knie. Nach Auskunft der Ärzte kommt Frings dadurch um eine Operation herum und wird voraussichtlich bei konsequenter Ruhigstellung des Knies im Optimal-Fall nur sechs Wochen im Mannschaftstraining fehlen.

Frings, der am Mittwochmorgen um 11 Uhr nach München aufgebrochen war und sich jetzt schon wieder auf der Rückreise befindet, reagierte überglücklich: "Ich bin total erleichtert über diese neuen Ergebnisse. Es ist zwar immer noch extrem ärgerlich, dass ich in dieser Phase verletzt bin, aber wenn nichts gerissen ist, kann ich die Mannschaft in absehbarer Zeit wieder unterstützen."

Geschäftsführer Klaus Allofs teilte die Erleichterung des Nationalspielers: "Nachdem wir schon die schlimmsten Befürchtungen hatten und alle Anzeichen auf einen Kreuzbandriss hindeuteten, ist das natürlich eine höchsterfreuliche Meldung." Allofs weiter: "Sein zwischenzeitlicher Verlust für die Mannschaft ist zwar immer noch schwerwiegend, aber so stellt sich die Sache natürlich ganz anders da." Für Cheftrainer Thomas Schaaf ist die Nachricht eine willkommene Abwechslung nach all den Negativ-Meldungen aus dem Bremer Verletztenlager: "Das ist doch endlich mal etwas Erfreuliches, damit wurden wir ja in den vergangenen Tagen nicht so verwöhnt. Ich freue mich für Torsten und uns alle, dass sich die Verletzung nicht so schwerwiegend darstellt."

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