Mittwoch, 27. August 2008

Orthograischer Leitfaden

Orthografischer Leitfaden für Doktoranden am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

Leitfaden

1) Einleitung

2) Äußeres Erscheinungsbild

3) Sprache und Ausdruck

4) Rechtschreibung und Zeichensetzung

5) Anatomische Bezeichnungen

6) Taxonomie und Nomenklatur

7) Chemische, biochemische, physiologische und pharmazeutische Begriffe

8) Einheiten

9) Fazit

Beispiel:

4) Rechtschreibung und Zeichensetzung

Man sollte sich stets vor Augen führen, dass eine im Sinne der gültigen Rechtschreibregeln korrekte Arbeit oberstes Ziel ist. Gleichzeitig muss man sich bewußt sein, dass eine komplett fehlerfreie Arbeit eine echte Herausforderung darstellt.

Die gültigen Rechtschreibregeln für die deutsche Sprache finden sich im „Duden 1 – Die deutsche Rechtschreibung“. Diese Rechtschreibung sollte für die gesamte Arbeit verbindlich sein. Bei mehreren gültigen Schreibweisen sollte immer die selbe Form verwendet werden. Für Fragen der Interpunktion hilft der „Duden 4 – Die Grammatik“. Generell ist immer die neueste Auflage als verbindlich anzusehen.

Verfügbare „automatische“ Rechtschreibprüfungen in Textverarbeitungsprogrammen wie „Microsoft Word“ oder „Open Office“ können viele Fehler erkennen und zum Teil auch selbständig korrigieren. Jedoch bei Grammatik und vor allem bei Fachbegriffen stoßen diese Systeme leicht an ihre Grenzen. Man darf sich auf keinen Fall allein auf diese Möglichkeiten verlassen.

Das persönliche Korrekturlesen ist unabdinglich, denn erfahrungsgemäß werden beim Lesen von Texten auf dem Computerbildschirm weit weniger Fehler gefunden als beim Lesen einer Papierversion! Daher sollten auf dem Monitor anscheinend fehlerfreie Texte immer auch in einer gedruckten Form gegengelesen werden.

Übrigens neigt man in Texten, die mehrfach überarbeitet werden und die wiederholt gelesen werden, schnell zu einer Art Betriebsblindheit. Es ist daher von großem Nutzen, den Text sowohl selbst mehrfach (auch mit einigem zeitlichem Abstand) zu lesen und auch von anderen Korrektur lesen zu lassen. Das können Kollegen oder Freunde sein. „Professionelle Lektorate“ machen diese Arbeiten auch, allerdings für einen nicht unerheblichen Preis. Dies kann die eigenen Korrekturarbeiten auf keinen Fall ersetzen.

Fazit meines Alten:

1) Man kann einen geschriebenen Text nicht oft genug lesen, um Fehler zu finden. Und selbst wenn man ihn ein dutzend mal gelesen hat, man findet immer wieder Fehler.

2) Sollte ein Text veröffentlicht werden, z.B. eine Dissertation, ein Gemeindebrief, eine Kolumne, einen Leserbrief etc., sollten so viele und so oft wie möglich ihn "gegenlesen" und auf Recht- und Grammatikfehler untersuchen. Man merkt einem Text an, wenn nicht genug Lektorarbeit geleistet worden ist.

Hin und wieder schreibe ich auch in meinem Blog eigene Texte, aber niemand sieht, wie oft ich sie auf Recht- und Grammatikfehler hin korrigiere, ganz zu schweigen von Ausdrucksfehlern.

Da ich mittlerweile mindestens ein dutzend Diplomarbeiten und Studienarbeiten "gegengelesen" habe, kann ich nur eins sagen: wer kurze Sätze geschrieben und sinnvoll miteinander verbunden hat, der hat auch seine eigene Arbeit verstanden. Wer aber wie irre die einzelnen Sätze ineinander verschachtelt, der will auch gerne eigenes Unwissen und Unsicherheiten kaschieren und verstecken. Immanuell Kant (?) ist natürlich eine Ausnahme: der hat es geschafft, eine ganze Abhandlung in einem Satz zu realisieren, das ist natürlich genial und origenell zugleich, aber auch nur für Sprachgenies gedacht.

Korrekturlesen ist aufwändig, ergo: ich brauche unbedingt eine Sekretärin ;-)

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