Donnerstag, 3. Januar 2008

Elisabeth Kübler Ross


...mit ihren Beobachtungen ließ sich die Sterbegleitung besonders auf der Inneren Station im Klinikum für mich viel besser verarbeiten...nicht auf der Chirurgie, wie ich anfangs vermutete, gab es mehr Sterbefälle, es war auf der Inneren bei Prof.Dr.Matern, wo viele an Lebererkrankungen wie der Leberzirrhose starben, einer sogar an AIDS...

Die Fünf Phasen des Sterbens:

Nichtwahrhabenwollen und Isolierung

Zorn

Verhandeln

Depression

Zustimmung

Im Laufe der Krankenpflegeausbildung und lange danach konnte ich diese Phasen nicht nur für die Sterbephase beobachten, sondern für fast alle Phasen, in denen man von einer Person, einer Sache, einer Anschauung, einer Ideologie, Idee etc. Abschied nimmt. Diese Frau hat elementares Verhalten genau beoachtet und viele Ängste reduziert.

Mit dem Kennenlernen ihrer Beobachtungen und Erkenntnissen ist mir weiterhin ein entscheidendes Licht aufgegangen, wie man das Leben nehmen sollte: im Augenblick des Todes sollte man genau wissen, ob man das Leben so genommen hat, dass man nicht(!) zornig und depressiv sein muss, dass man nicht(!) erst dann mit dem Tod verhandelt, wenn es denn zu spät ist !

Nur wer sich destruktiv gegenüber seinem Leben und anderen Lebewesen verhält, wird im Angesichte seines eigenen Todes schwerlich eine Antwort auf den Sinn des Lebens finden und diese Welt mit Zweifel und Angst verlassen. Wer aber erkennt, dass das Leben eine empfindliche Hülle, allgegenwärtig und zu jeder Zeit vom Tod umgeben ist, der weiß es als eine einmalige und nie wiederkehrende Chance zu nehmen.

Deshalb sind Kriege (=Missbrauch von Technik und Ressourcen), egal wer angefangen oder Schuld hat, doppelt verwerflich und international zu ächten, weil man Kindern und Jugendlichen diese Chance nimmt, diese wichtigste Erkenntnis aller Erkenntnisse für sich zu entdecken und zu gewinnen.

Und deshalb sind die bildenden Künste wie die Malerei, die Literatur, die Musik, der Sport, die Technik, das Handwerk und alle anderen kreativen Dinge so wichtig, um das Leben mit Sinn zu erfüllen, nicht nur für einen kleinen Teil der Menschheit, sondern für alle... wo aber liegt das Problem, dass wir weit davon entfernt sind... ganz einfach: die immer stärker werdende Angst, dass man und seine Angehörigen persönlich zu kurz kommen im Vergleich zu den anderen.

Und diese Angst treibt Staaten, lokale Gemeinschaften und das Individuum zu raffen und zu horten und den anderen an den Abgrund zu schieben, mit Blindheit und Verstockheit geschlagen glaubt man sich sogar im Recht.

Und dann gibt es noch Staatsmänner, die diese Angst ungestraft in der Weltöffentlichkeit schüren dürfen, das sind keine Männer, das sind fleischgewordene Dämonen oder wandelnde Untote !

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