Dienstag, 5. Juni 2007

Richtig geschützt in der Sonne


Richtig geschützt in der Sonne

Trotz verstärkter Aufklärungskampagnen birgt das Sonnenverhalten der meisten Menschen große Gesundheitsrisiken für die Haut. Die häufigsten Fehler und wie man sie einfach vermeiden kann

Die Sonne tut einfach gut: So fördert Sonnenlicht beispielsweise die Bildung des für den Knochenaufbau wichtigen Vitamins D in der Haut. Auch unser Immunsystem und unsere Leistungsfähigkeit werden gestärkt. Und dass man bei schönem Wetter auch seelisch besser drauf ist, weiß jeder. Die Sonne hat jedoch auch ihre Schattenseiten: Vor allem die energiereiche UV-Strahlung kann Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs verursachen. Erschreckend ist vor allem die Zunahme der Hautkrebserkrankungen, die nach Angaben des Berufsverbandes der Dermatologen jährlich um sieben Prozent steigt. Jeder fünfte Bundesbürger erkrankt im Laufe seines Lebens an bösartigen Hauttumoren. Doch die verstärkten Aufklärungskampagnen zu den Gesundheitsgefahren übermäßigen Sonnenbandens bringen bislang nicht den gewünschten Erfolg. „Die wenigsten Menschen halten sich an die Empfehlung, die Sonne zu meiden“, beklagt Dr. med. Johannes Gutwald. Stattdessen werde oft jede Gelegenheit genutzt, sich zu bräunen (s. hierzu a. nachfolgendes Interview zur Bräunungssucht). „Viele Patienten glauben zwar, dass sie sich ausreichend vor der Sonne schützen. Die Realität sieht jedoch anders aus.“ Der niedergelassene Hautarzt aus Köln hat beobachtet, dass Patienten erst dann vorsichtiger werden, wenn sie die Folgen schmerzhaft am eigenen Leib erfahren oder sogar eine Hautkrebserkrankung aufgetreten ist. Wichtig ist jedoch, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, denn: Die Haut vergisst nichts. Dementsprechend lassen sich bereits vorhandene Schädigungen nicht mehr rückgängig machen.
Nachfolgend die häufigsten Fehler im Umgang mit der Sonne und wie Sie sie einfach vermeiden können:

1. Fehler: Erst in der Sonne eincremen: Sonnenschutzmittel mit chemischen Filtern brauchen eine gewisse Zeit, um ihre Wirkung voll entfalten zu können. Eine Ausnahme bilden Produkte mit mineralischen Filtern (meist in Präparaten für Kinderhaut), die sofort wirken. „Da es sich bei den meisten Sonnenschutzmitteln um Mischsubstanzen handelt, sollte man sicher gehen und sich stets rechtzeitig eincremen“, rät Dr. Gutwald. Als Faustregel gilt: Das Mittel 30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen. Tipp: Cremen Sie sich ein, bevor Sie aus dem Haus gehen – auch wenn Sie nicht vorhaben, lange in der Sonne zu bleiben.

2. Fehler: Zu wenig Sonnenschutzmittel benutzen: „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass eine Sonnencreme für einen ausreichenden Schutz ziemlich dick aufgetragen werden muss“, so der Dermatologe. Während man bei leichter Bekleidung (z. B. T-Shirt und Shorts) für Arme, Beine und Gesicht mit ca. 10 bis 20 ml hinkommt, sind für den gesamten Körper bis zu 30 ml notwendig. Das entspricht einem Drittel einer kleineren Tube. Tipp: Wenn Sie die Menge schlecht einschätzen können, hilft ein leeres Schnapsglas (20 ml) zur Veranschaulichung.

3. Fehler: Nase, Lippen, Ohren und Handrücken werden vergessen: Das bleibt meist nicht ohne Folgen, da die Haut im Gesichtsbereich ständig der Sonne ausgesetzt ist. Während die Nase als „Sonnenterrasse“ dient, ist die Haut an Ohren und Lippen besonders dünn und empfindlich. Daher verbrennen diese Bereiche leicht. Ähnliches gilt für die Kopfhaut – vor allem bei Männern mit wenig Haupthaar oder Glatze. Dr. Gutwald: „Daher sollte man Kopf und Gesicht immer sorgfältig eincremen und den Bereich vor dem Haaransatz nicht vergessen.“ Dafür reicht ein normales Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 20). Wer Wert auf pflegende Wirkstoffe legt, kann ein Präparat speziell für die Gesichtshaut verwenden (bei Neigung zu Akne besser Lotion oder Gel). Tipp: Noch besser als jede Creme schützt eine Kopfbedeckung, z. B. Schirmmütze oder Hut mit breiter Krempe.

4. Fehler: Nach dem Schwimmen nicht erneut eincremen: Im und auf dem Wasser ist die Sonne besonders gefährlich. Grund: Das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen wie ein Brennglas. Die UV-Strahlen können zudem noch einen Bereich von bis zu einen Meter unter der Wasseroberfläche erreichen. Wer meint, mit wasserfesten Sonnenschutzmitteln auf der sicheren Seite zu sein, irrt. „Die Bezeichnung bedeutet, dass nach dem Schwimmen bei einigen Präparaten nur noch 10 Prozent der ursprünglichen Aktivität vorhanden ist“, so der Dermatologe. Tipp: Nach jedem Aufenthalt im Wasser unbedingt erneut eincremen.

5. Fehler: Gebräunte Haut ungeschützt lassen: Durch die für die Bräune verantwortlich vermehrte Melaninbildung und die Verdickung der Hornhaut bildet die Haut zwar einen gewissen eigenen Sonnenschutz. Doch auch mit dunkler oder gebräunter Haut kann man einen Sonnenbrand bekommen. Wichtig zu wissen: Selbstbräuner bieten keinen Schutz. Auch die Einnahme von Beta Carotin-Präparaten hat nur einen geringen Effekt. Dr. Gutwald: „Die Mittel können allenfalls schädliche Stoffe, wie z. B. freie Radikale, bis zu einem gewissen Grad eliminieren. Tipp: Bei der Auswahl des Lichtschutzfaktors (LSF) den individuellen Hauttyp berücksichtigen. Im Vergleich zu einem sehr empfindlichen Menschen (Hauttyp I) haben dunkelhäutige Menschen (Hauttyp III bis IV) einen 3- bis 5-mal so hohen Eigenschutz. Zu Beginn des Sonnenurlaubs sollten auch dunkle Hautypen mindestens LSF 15 wählen.

Extratipp von Dr. med. Gutwald: Bei intensiver Sonnenstrahlung (z. B. am Meer, in den Bergen) bietet Kleidung den besten Schutz. Bunte, trockene und dicht gewebte Naturfasern schützen besser als helle oder nasse Kleidung sowie Kunstfasern. So können Sie die UV-Durchlässigkeit Ihrer Textilien beurteilen: Halten Sie diese gegen eine helle Lampe oder die Sonne. Je weniger Licht durchdringt, desto besser filtert der Stoff die Sonnenstrahlen.

Literaturtipp: Viele praktische Tipps zum Braunwerden mit Köpfchen bietet die Broschüre „Sonnenschutz“ der Verbraucher-Initiative für EUR 1,80 zum Herunterladen unter www.verbraucher.org oder zzgl. Versand zu bestellen bei der Verbraucher Initiative e. V., Elsenstraße 106, 12435 Berlin

Internet: www.uptoderm.de, www.unserehaut.de, www.krebsinformation.de

UV-Check per Handy
Die neuesten Daten zur Sonnenbadezeit liefert ein Handy-Service des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum: Nutzer schicken nach Anmeldung im Internet unter www.uv-check.de einfach eine SMS an die Telefonnummer 0171/8824325. Die SMS-Anfrage beginnt immer mit uv gefolgt von dem jeweiligen Landeskürzel und dem Aufenthaltsort in Landessprache, z. B. für Palma de Mallorca in Spanien: uv e palma de mallorca. Alternativ kann auch die Postleitzahl angegeben werden, z. B. für Hamburg: uv d 20095. Wird nur uv eingetippt, erhält man die Sonnenbadezeit für den zuletzt eingegebenen Ort. Beim UV-Check entstehen nur die üblichen Kosten für eine SMS. Der Service kann von allen SMS-fähigen Handys genutzt werden.

Erscheinungsdatum: 28.05.2007


Quelle:
http://209.85.135.104/search?q=cache:SrGbY5g7vh8J:
www.medical-mirror.de/medical-mirror/aktuell/magazin/
richtig-geschuetzt-in-der-sonne.php+sonnenlicht+und+
Knochenaufbau&hl=de&ct=clnk&cd=1&client=firefox-a

Eigene Anmerkung:

1) Einen leichten Sonnenbrand pro Jahr darf man sich leisten. Bei zwei oder mehren wird es kritisch, da die Gefahr des Hautkrebs auch langfristig im nachhinein besteht (memory-funktion der Hautzellen)

2) besteht die Möglichkeit z.B. im Zimmer bei geöffnetem Fenster eine Halbkörper oder Ganzkörper Sonnenbestrahlung zu genießen, dann sollte man oder frau es machen (nichts anderes macht man im Solarium auch).

3) Lernen, sukzessiv seine Haut der Sonne anzupassen. Dies ist ein Lernprozess, den man am besten schon im Frühling eines jeden Jahres anfängt. Glücklich ist derjenige, der eine Terasse oder Balkon sein eigen nennen kann: es geht um eine graduelle Gewöhnung an die Sonne, die man das ganze Jahr vollziehen muss. Nach weniger als einem Jahrzehnt bekommen sogar relativ hellhäutige Menschen einen leichten Bronzeeffekt. Mehr sollte es auch erst mal nicht sein, es sei denn, man lebt im mediterranen, subtropischen oder tropischen Raum.

Viele ehemalige deutsche jugendliche Schulkameraden in Jakarta waren beinah so braun wie ich, weil sie fast jedes Wochenende Windsurfen, Wellenreiten, schwimmen, und segeln waren oder im internationanlen Sportclub sich vergnügt haben, während ich im deutschen, anglikanischen oder im indonesischen Gottesdienst schmoren durfte (danke an Hr. Pfr. Tappenbeck im nachhinein: die deutsche Liturgie kann ich schon komplett summen und brummen, die Gottesdiensgestaltung würde mir genauso leicht von der Hand gehen wie Autofahren, und die ein oder andere Laienpredigt werde ich auch noch mal schriftlich festhalten ;-)

4) In Wintertagen sollte man, sofern die Sonne auftaucht, mindestens zehn Minuten sein Gesicht und die freien Unterarme von Sonne wärmen und bescheinen lassen.

5) Kommen hellhäutige Menschen aus der Sonne und sind rot => inakzeptabel ! Leicht gerötet=haarscharf an der Grenze, leichter Schimmer oder ein Hauch von Rötung=guter Anfang !
Das zuletzt genannte Stadium ist der Beginn, um seine Haut an die Sonne zu gewöhnen, und zwar auf Jahre hin gesehen! Auch hellhäutige Menschen können eine schöne Hautfarbe bekommen, aber sie müssen jahrelang trainieren. Sollte in den kommenden Jahren die Sonne wirklich immer mehr scheinen, dann sollten sich hellhäutige Menschen wirklich mal ernsthaft überlegen, wie sie an das Maximum ihrer Melaninproduktion, was nun wirklich genetisch vorbestimmt ist, Schritt für Schritt herankommen können, und zwar ohne Sonnenbrand !!!

6) Auch Schwarzafrikaner, Asiaten, Mittel- und Südamerikaner können Hautkrebs bekommen, besonders das grösser werdende Ozonloch ist eine Gefahr für jedes Lebewesen, besonders für höher entwickelte Organismen wie dem Menschen.

7) Ich würde mich nie der FKK-Szene (=Freikörperkultur) anschließen wollen, aber ich glaube, die leben unter der Voraussetzung aller Vorsichtsmaßnahmen, besser als so manch "zugeknöpfter" Bürger !



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