Montag, 26. Oktober 2009

Cannabis: Biologie, Konsum und Wirkung

entnommen aus:

Deutscher Ärzte-Verlag

von

Karl Ludwig Täschner

(... da es sich um eine Werbung für dieses Buch handelt, wird nur die Vorschau kopiert => es fehlen also die meisten Originalseiten, sind im Buchhandel erhältlich ;-) => genug aber, um gegen bestehende angewandte Verlogenheit in Politik, in restriktiver Gesetzgebung, bei der Polizei und Behörden etc. anzugehen und die Unwissenheit und Vorurteile von großen Teilen der allgemeinen Bevölkerung, die kein THC konsumieren, zu beseitigen ! Menschen letzterer Gruppe sollten sich aber immer darüber im Klaren sein: Alles ist Droge - es ist nur eine Frage der Dosis !

Die Dosis wiederum ist eine individuell(e) zu berechnende Größe und beinhaltet Menge, Einnahmedauer, Prädisposition und Verträglichkeit ... und wer dieses "immer noch nicht" versteht, der sollte sich von einem Anästhesisten beraten lassen, der genau berechnen kann und muss, wie hoch z.B. die Dosis sein sollte, damit du nicht während einer OP vor Schmerzen vorzeitig aus der Vollnarkose aufwachst ... die Kunst dieses Fachmanns besteht also darin, für ein gewisses "Gate" (=Zeitfenster) dich schmerzunemfpindlich zu machen, aber auch dich rechtzeitig wieder aus dem "künstlichen Koma" zu holen ...

Der Mensch konsumiert Drogen zu allen Zeiten; auf andere mit dem Finger zu zeigen, weil sie nicht vermeintlich "gesellschaftskonforme" Drogen wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee zu sich nehmen, ist verlogen: "Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge und bemerkst nicht den Balken in deinem ?"

Abschließend: jeder Konsument von THC muss mit sich selber ins Reine kommen ... er muss für sich durch Gespräche, Abgleich mit anderen Konsumenten, Informationsbeschaffung etc. herausfinden, wieviel er vertragen kann, um an ein zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen Leistungsvermögen und Wohlbefinden heranzukommen ... dies gilt auch für jede andere Droge und Lebensweise ... !)



1 Geschichte

1.1 Alte Welt

Cannabis (Haschisch, Marihuana) gehört neben dem Alkohol zu den am weitesten verbreiteten Rauschmitteln. Zur Gruppe der Rauschdrogen gehört es deshalb, weil seine Hauptwirkungen darin besteht, einen Rauschzustand herbeizuführen. Ob es angemessen bzw. überhaupt zutreffend ist, die Substanz auch als Rauschgift zu bezeichnen, ist hier nicht zu diskutieren. In Anbetracht der wesentlichen Drogenwirkung, auf die im Rahmen dieses Buches noch ausführlich einzugehen wird, erscheint aber zumindest die Zurordnung zu den Rausschmitteln bzw. Rauschdrogen berechtigt.
  • was ist ein Rausch ? => vermutlich ein Zustand nach Zufuhr von exogenen Wirkstoffen, wo Gehirnzellen aktiviert, gehemmt und u.U. auch getötet werden !
  • es kann aber auch eine Wechselwirkung zwischen endogenen und exogenen Wirstoffen sein, so z.B. auf Bali, wo durch Zugabe von Mitteln + Autosuggestion Tänzer sich in Trance versetzen können, um für eine kurze Phase schmerzunempfindlich zu werden !
Die Geschiche des Cannabis ist bisher noch nicht geschrieben worden. Das ist hier auch nicht nachzuholen. Verschiedene Autoren haben Teilaspekte hierzu dargestellt. So hat sich etwa Gelpke besonders intensiv mit der Geschichte des "Alten vom Berge" auseinander gesetzt, die die Quelle einer voreiligen und überwiegend falschen Beurteilung der Cannabiswirkungen gerade in Westeuropa gewesen zu sein schein. Diese Geschichte ist vielfach kolportiert worden [Castro 1970]. Nach Stringaris [1972] stammt sie von Marco Polo, der sie im 14. Jahrhundert in Europa populär machte. In diesem Zusammenhang ist besonders auf die Ausführungen der genannten Autoren sowie auf die Arbeiten von Hänel [1970] und Wogon [1974] zu verweisen.

Danach wird eine Sekte fanatischer, straff organisiertr Männer mit dem Konsum von Haschisch in Verbindung gebracht, wobei man glaubte, dass sie ihre "Schreckenstaten", vor allem Terroranschläge auf führende Persönlichkeiten der damaligen Zeit, im Cannabisrausch begangen hätten. In Wirklichkeit scheint jedoch ein Zusammenhang über eine bloße Wortklangähnlichkeit zwischen Haschisch und Assassinen, wie man die Mitglieder dieser Sekte nannte, nicht wesentlich hinauszugehen.

Es ist nach unserer heutigen Kenntnis über die Wirkungen der Haschischinhaltsstoffe - auch unter Berücksichtung möglicher Wirkungsunterschiede bei Angehörigen verschiedener Kulturkreise - schwer vorstellbar, dass risikoreiche Terrorunternehmen gegen politisch einflussreiche Persönlichkeiten der damaligen Zeit mit gutem Erfolg von Menschen unter der akuten Einwirkung von Cannabis begangen werden konnten. Die passivierende Wirkung des Cannabis will dazu nicht recht passen.
  • Vgl. Wirkung von Alkohol: aufputschend, Senkung der Hemmschwelle in Form von Randale, Übergriffe durch Alkoholeinwirkung, Gewalttaten => kurzum: "Im Alkoholrausch hat schon so mancher seine eigene Oma erschlagen !"
Auch Zeitungsberichte über die Verwendung von Cannabis bei karthagischen Soldaten sind mit Zurückhaltung aufzunehmen. Der Verwendungszweck der auf gesunkenen karthagischen Kriegsschiffen gefundenen Hanfsamen muss weiterhin unklar bleiben. Aus heutiger Sicht ist es unwahrscheinlich, dass die Soldaten die Drogen etwa zur Steigerung ihrer Kampfkraft oder Aggessivität erhielten, zumal wesentliche Haschischinhaltsstoffe in den Hanfsamen selbst nur in geringem Maße enthalten sind. Die Geschichte des "Alten vom Berge" wird vor allem deshalb hier erwähnt, weil sie einer der Hauptquellen für die angeblich kriminogene Potenz des Cannabis zu sein scheint, die sich hartnäckig in einer Reihe von Publikationen hält.


Keine Kommentare: