Dienstag, 27. Oktober 2009

Du Toit leitete die Bezeichnung Cannabis vom arabischen "kinnab" ab, das Linne für seine Bezeichnung verwendet habe. Hingegen meint Emboden [1982], die Benennung leite sich vom semitischen "kaneh" für Schilfrohr und "bosom" für wohlduftend, Duft ab.

Den alten Ägyptern war zwar der Schlafmohn, nicht aber das Cannabis, ebenso nicht den Juden. Hingegen scheinen die Karthager Kenntnisse der Cannabisgewinnung besessen zu haben.

Durch die Feldzüge der Araber im 9.-12. Jahrhundert wurden Cannabiszubereitungen auch in den nordafrikanischen Ländern bekannt, während ihr Gebrauch im mauritansichen Spanien nie Fuß fassen konnte.

Mit der spanischen Conquista im 16. Jahrhundert kam die Hanfpflanze offenbar auch nach Süd- und Mittelamerika. Dort wird sie noch heute in großem Umfang zur Mariuhanagewinnung angebaut, wobei Kolumbien und Mexiko die Hauptlieferanten des Mariuhanas für den Markt in den Vereinigten Staaten sein dürten.

Auch in schwarzafrikanischen Ländern ist der Konsum von Cannabis weit verbreitet, hierüber existieren vor allem Berichte aus Nigeria [Boroffka], aber auch aus dem südlichen Afrika [Du Toit]. Danach wurden Cannabis schon vor der Ankunft weißer Siedler in Südafrika 1652 von den dort ansässigen Stämmen als bewußtseinverändernde Droge gebraucht. Es ist jedoch durch indische und arabische Händler wahrscheinlich im 11. und12. Jahrhundert über Ägypten entlang der afrikanischen Ostküste nach Südafrika gelangt und wurde auch Zentral und Westafrika gebracht. Heute sind Gambia und Nigeria zu nennen, von wo aus immer wieder Haschisch nach Deutschland importiert wird.
  • Umschlagsorte: eher am Mittelmeer (z.B. Marseille, Cote d'Azur, Spanien, Italien) gelegen oder doch größere Häfen wie Rotterdam und Hamburg ?
  • wird Deutschland aufgrund des Verbots des Anbaus selbst für Eigenbedarf zu einem Importland (s.a. zunehmende Schwierigkeiten des US-amerikanischen Zolls in Grenzgebieten) => Drogen werden immer entlang eines Gradienten geschmuggelt, dort wo die Bürger mehr Geld haben, dorthin wird auch geliefert !
Dabei spielt - regional unterschiedlich - eine rituelle Einbindung des Konsums gerade in den afrikanischen Ländern eine ausgeprägte Rolle [s.h.a. Stringaris 1972, sowie die ältere Darstellung von Lewin 1927, 1980]

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