Mittwoch, 7. Oktober 2009

Grammatik - Populäre Sprachfehler

entnommen aus:

grammatik.woxikon.de

einige Fallbeispiele:
  • (... endlich, endlich etwas gefunden: kann doch nicht wahr sein, dass die Deutsche Sprache immer mehr "verhunzt" wird, sogar durch akademisch ausgebildete Menschen, die z.B. meinen, das Wort "kein" könne man noch steigern ... !)

In keinster Weise

=> Tz-tz, so etwas sagt man nicht! -

(Zu) populäre Sprachfehler

von Autor: Ralph Raschen (bendetto.com)

Zitat:

Beim Fall "in keinster Weise" könnte es sich um die am rapidesten um sich greifende Sprachfehlerepidemie der letzten Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte handeln.
  • Das lassen jedenfalls die dazu auffindbaren ca. 900.000 Google-Hits (Stand 29.11.2007) befürchten, selbst wenn es sich bei einem Teil derselben um kritische Betrachtungen zu diesem Ausdruck handeln mag.
Eines ist ziemlich klar: Wer "in keinster Weise" sagt, möchte damit (zumindest vordergründig) betonen, dass etwas nicht nur überhaupt nicht irgendwie ist bzw. war oder sein wird, sondern mehr noch: sogar "noch absoluter" als gar nicht.
  • Das aber ist logisch unmöglich.
Würde z.B. jemand behaupten: "Als ich den Fußgänger überfahren habe, war die Ampel in keiner Weise rot", so brächte er damit auf jeden Fall schon hinreichend zum Ausdruck, dass die rote Lampe der Ampel, auf die sich die Aussage bezieht, nicht rot gewesen war, und wiese dabei sogar überflüssigerweise zusätzlich noch darauf hin, dass wohl auch der Ampelpfahl, die gelbe Lampe, die grüne und vielleicht sogar auch die Lampenfassungen nicht rot gewesen waren, die man normalerweise ohnehin nicht sieht.
  • Dabei würde aber schon der Satz "Die Ampel war nicht rot" als unmissverständliches Statement völlig ausreichen - und bereits ein "ungesteigertes" in-keiner-Weise suspekt klingen.
Und nun auch noch "in keinster Weise rot"?
  • D.h., nicht nur in der konventionell gemeinten Weise (was die obere Lampe betrifft), nicht nur zudem in der überflüssig "wissenschaftlich korrekten" Weise (die grüne Lampe, der Ampelpfahl auch nicht, etc.)?
  • In welcher Weise zu allem Überfluss aber zusätzlich nicht?
  • Wenn man null mit etwas multipliziert, das größer als null ist, kommt schließlich doch immer wieder nur null dabei heraus! Wenn in einem Schrank zwei Teller sind und ich einen Teller aus dem Schrank herausnehme, ist nur noch ein Teller in dem Schrank.
Nehme ich diesen letzten Teller auch heraus, dann ist im Schrank kein Teller mehr: null. Kann man etwa noch mehr aus dem Schrank nehmen, so dass in ihm nicht nur kein Teller, sondern sogar "keinster" mehr ist?
  • Schwer vorstellbar, auch wenn z.B. noch ein paar Tassen in dem Schrank wären! Die kann ich zwar auch noch alle herausnehmen, so dass ich nun auch keine Tassen mehr im Schrank habe, die Anzahl der Teller wird sich dadurch aber kaum mehr verringern lassen.
Wer "in keinster Weise" sagt, redet also offensichtlich mindestens Quatsch !!!

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