Montag, 13. April 2009

  • in Thailand scheint es ziemlich zu eskalieren - bittere Früchte für jahrzehntelange Missstände zwischen Unterschichten, Oberschichten, Militär und Königshaus => wenn Thailand für den Tourismus unsicher wird, dann fällt das beliebteste Urlaubsziel (inkl. Bali) in Südostasien weg !
  • Ostermärsche => programmatische Ausrichtung: keine Kernenergie, dauerhafte Transparenz für Konzerne + Banken + Politik, konsequenter Umweltschutz, Entwicklungshilfe, Soziale Gerechtigkeit ...
  • in jedem 10. Haushalt wird nur noch über Handy telefoniert: Festnetzanschlüsse fallen immer mehr weg (zu teuer ?)
  • durch Schengener Abkommen (?) flüchten immer weniger Erwachsene dafür mehrere Kinder und Jugendliche aus Afrika über das Meer nach Europa => Parallelen zu Kuba: am Strand ist die See ruhig, ein paar Kilometer weiter draußen werden die Wellen höher als 6 m
  • Kochen ist ein Handwerk, die Präsentation eine Kunst
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Zwischen Hamburg und Shanghai

"Die Geschichte einer alten Liebe"

Hamburg - Shanghai, das ist eine alte Liebe. Schiffe verkehren schon seit dem 18. Jahrhundert zwischen den Häfen, seit 1986 sind die beiden Partnerstädte. Nicht nur Waren werden ausgetauscht: auch Geschäftsleute, Studenten und Wissenschaftler bewegen sich zwischen den beiden Welten. Sie bauen aktiv an der Städtepartnerschaft.

Wer sind diese Menschen? Drei Beispiele erzählen die Geschichte der Beziehung dieser unterschiedlichen Metroplen.

Mittlerweile ist die Hansestadt Hamburg der wichtigste europäische Ankerpunkt für Schiffe aus China - und auch für die deutsche Containerflotte heißt das Ziel immer öfter: China.

Kapitän Peter Dreier führt eines der weltweit größten Schiffe auf der Route Hamburg - Shanghai: Die "Shanghai Express" ist über 300 Meter lang und fasst 7.500 Container, die in 16 Lagen übereinander gestapelt sind.

Kapitän Dreier hat sich an die riesigen Dimensionen inzwischen gewöhnt, er ist Seemann aus Leidenschaft und nach 30 Jahren auf See nicht mehr aus der Ruhe zu bringen. Aber trotzdem: "Man fühlt sich manchmal ganz klein, wenn man oben auf der Brücke steht", erzählt er.

Langsam läuft die "Shanghai Express" aus dem Hamburger Hafen mit Kurs auf China. Acht Wochen ist Kapitän Dreier unterwegs, und das gleich zweimal hintereinander. Ein Knochenjob, der mit Seefahrerromantik nichts mehr zu tun hat. In Hamburg packen zwei Studenten ihre Koffer. Jedes Jahr schickt die "Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften" zwei Studenten zum Praktikum nach Shanghai. Marina Baselt und Minrik Werner sind diesmal ausgewählt worden.

Das Abenteuer ihres Lebens: Sechs Monate werden sie in Shanghai leben und arbeiten - ohne ein Wort Chinesisch zu sprechen. "Ich habe mir als erstes einen China-Knigge gekauft", sagt Marina Baselt, "um nicht gleich im Fettnäpfchen zu landen." Die Ankunft in Shanghai ist ein Kulturschock. Chinesen lieben Trubel und Menschenmassen, scheuen dagegen Ruhe und Einsamkeit - in Shanghai leben über 13 Millionen Menschen.


(Quelle. tvtv.de, 3Sat)

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Notizen:
  • ein Wanderarbeiter verdient ca. 50 Cents die Stunde, der Arbeitgeber lässt sich mit seinem Chauffeur vorfahren
  • 15.000 Mio Container / Jahr
  • nach Honk-Kong und Singapur der drittgrößte Umschlaghafen in Asien
  • Hamburg, Platz 9, weltweit, Altenwerder, Städtpartnerschaft
  • Containerbrücken
  • Liegezeit: max. 24 Stunden
  • Lagezeiten genau berechnet
  • Shanghai-Express
  • keine Möglichkeit ans Land zu gehen, Landgänge werden immer seltener, früher war das anders
  • Containerriesen
  • 1842 Hamburger Büro in Shanghai
  • Frisur und Massage für 8 Euro
  • Chinesische Frauen lieben teilweise die Langnasen-Herren ;-)
  • Stadt ändert sich wöchentlich, 80 % aller Häuser sind neu,
  • Umsiedlungen, es wird nicht gefragt, ob die Menschen wollen
  • bald besteht keine historische Masse mehr
  • keine Orientierung, es gibt keine gemeinsamen Anhaltspunkte, permanter Konkurrenzkampf
  • keine Ruhe, Weitblick gibt es nicht
  • Betondschungel, alibimäßig ein paar kleine Parks
  • Natur ist out, bald weiß auch der Normal-Stadt-Chinese nicht mehr, wie Bambus aussieht
  • Sang-Shui
  • Bauformen: spitze Winkel wie in Europas sind etwas teuflisches, runde Formen und Geometrien sind traditionell und akzeptiert
  • in einer solchen Megacity hat man keine Ruhe, außer in seinem Zimmer
  • auf Dauer gesundheitsschädigend, keiner ist ein Supermann, der die ganze Umweltverschmutzung, Verkehr, Hektik etc. heil übersteht
  • Shanghai-Express fährt wieder zurück nach Hamburg
  • manche vermissen den Trubel und das Essen von Shanghai in China, manche wissen dann doch den Hamburger Flair mehr zu schätzen als je zuvor

Die Frischfisch-Connection

"Edle Ware auf Reisen"








Bis Sternekoch Martin Göschel in seinem Frankfurter Restaurant "Zaubereien vom Zackenbarsch" serviert, haben eine Menge Spezialisten weltweit eine logistische Meisterleistung rund um eben diesen Zackenbarsch vollbracht. Nur so war es möglich, dieses Prachtexemplar aus der Karibik innerhalb kürzester Zeit ins Rhein-Main-Gebiet zu bekommen.

Und während Göschels Gäste einen gediegenen Abend verleben, erholt sich die "Frischfisch-Connection" für den Einsatz am nächsten Tag. Man kennt sich in der weltumspannenden Szene, wenn auch meist nur vom Telefon. Beim größten deutschen Edelfischvermarkter haben manche der Händler zwei Hörer gleichzeitig am Ohr. Oft sind sie Bindeglied zwischen zwei Kontinenten.

Hier wird kanadischer Hummer bestellt, dort Rotbarben aus dem Oman. 30 Kollegen sitzen in der Bremerhavener Einkaufsetage und handeln wie an der Börse. "Wir beliefern 25.000 Händler und Spitzengastronomen in Deutschland", sagt Heiko Frisch und verweist auf höchsten Leistungsdruck.

Der Chef der Delikatess-Kommandobrücke ist deshalb gelegentlicher Überraschungsgast an den Küsten dieser Welt. "Audit" nennt die Firma die Kontrollbesuche bei ihren Partnerfischereien. Qualitätsprüfung vor Ort. "Was für ein Traumberuf", hört Heiko Frisch ganz oft aus seinem Freundeskreis.
Wären sie beim nächtlichen "Stopover" zwischen Muskat und Salalah dabei, bekäme das Klischee vom "Traumberuf" ein paar Schrammen.

Die Reportage von Ulrike Gehring begleitet die Frischfisch-Connection: Profis, die sich der Logistik und dem Handel mit verderblicher Ware verschrieben haben. Wo auch immer sie arbeiten, auf den Etappen zwischen Küste und Edel-Restaurant.

(Quelle: tvtv.de, 3Sat)

Notizen:
  • bald werden nur noch Fische im Meer bestehen, die in Nischen (Fels, im Sand, Höhlen) überleben, Schwärme wird es nicht mehr geben => Aussterben aller nachfolgenden größeren Meeresbewohner inklusive der Meeressäuger
  • Kurzmöglichster Lieferweg vom Angeln, über Transport bis zum Verkauf => "just in time"-Geschäft
  • es werden zunehmend exotische Fische gefangen z.B.: Papageifisch
  • der Stadtmensch hat überhaupt keine Ahnung, wie die Geburt, Entwicklung und das baldige Aussterben vonstatten geht: ihm sind Zeiten und Zyklen unbekannt und unwichtig, bis es keinen oder keinen gesunden Fisch auf dem Teller mehr gibt !

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