... und so weiter ...
entnommen aus:
free-blog.in
Fazit:
"... ach, Beethoven, sprichst du doch das aus, woran wir fast alle leiden:
=> aber selbst ein Genius, Rebelle und harter Arbeiter wie Beethoven hatte lange genug Schwierigkeiten gehabt, eigene Schwächen und Leiden offenzulegen ... und in dieser frustrierenden Lage, wo die Schmerzen und seelischen Leiden bis zu einem Maximum zunahmen, hatte er selber einen Neffen namens Karl phasenweise derart überfordert/beeinflusst bzw. dazu beigetragen, dass dieser ein Selbstmordversuch unternahm, wenn ich eine seiner Biografien richtig gelesen und verstanden habe ...
... am Ende heißt es aber für jeden: lieber sich wahrheitsgemäß allen, gleichmäßig und adäquat mitteilen und in passenden Momenten mit offenen Karten spielen ... niemand macht einem daraus einen Vorwurf, ganz im Gegenteil: es erleichtert das Zusammenleben ungemein !
Um so wertvoller ist es für die Menschheit, dass ein Mensch, der trotz Leidens geben und schenken kann: mehr geben als er je von ihr zurückbekommen kann !
***
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entnommen aus:
free-blog.in
Zitat:
aber bedenket nur, daß seit 6 Jahren ein heilloser Zustand mich befallen, durch unvernünftige Ärzte verschlimmert, von Jahr zu Jahr in der Hoffnung, gebessert zu werden, betrogen,endlich zu dem Überblick eines dauernden Übels [daß durchstrichen] (dessen Heilung vielleicht Jahre dauern oder gar unmöglich ist) gezwungen,
obschon, vom Triebe zur Gesellschaft manchmal hingerissen, ich mich dazu verleiten ließ, aber welche Demütigung,
- schon in meinem 28. Jahre gezwungen, Philosoph zu werden, es ist nicht leicht, für den Künstler, schwerer als für irgend jemand -
***Für meine Brüder Carl und [Johann fehlt] Beethoven.
O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misantropisch haltet oder erkläret, wie unrecht tut ihr mir;
- ihr wißt nicht die geheime Ursache von dem, was euch so scheinet;
aber bedenket nur, daß seit 6 Jahren ein heilloser Zustand mich befallen, durch unvernünftige Ärzte verschlimmert, von Jahr zu Jahr in der Hoffnung, gebessert zu werden, betrogen,endlich zu dem Überblick eines dauernden Übels [daß durchstrichen] (dessen Heilung vielleicht Jahre dauern oder gar unmöglich ist) gezwungen,
- mit einem feuerigen, lebhaften Temperamente geboren, selbst empfänglich für die Zerstreuungen der Gesellschaft, mußte ich früh mich absondern, einsam mein Leben zubringen,
- sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub !
- - o ich kann es nicht, drum verzeiht, wenn ihr mich da zurückweichen sehen werdet, wo ich mich gerne unter euch mischte;
doppelt wehe tut mir mein Unglück, indem ich dabei verkannt werden muß, für mich darf
- Erholung in menschlicher Gesellschaft,
- feinere Unterredungen,
- wechselseitige Ergießungen nicht statt haben,
- wie ein Verbannter muß ich leben,
- nahe ich mich einer Gesellschaft, so überfällt mich eine heiße Ängstlichkeit, indem ich befürchte, in Gefahr gesetzt zu werden, meinen Zustand merken zu lassen
obschon, vom Triebe zur Gesellschaft manchmal hingerissen, ich mich dazu verleiten ließ, aber welche Demütigung,
- wenn jemand neben mir stund und von weitem eine Flöte hörte, und ich nichts hörte;
- oder jemand den Hirten singen hörte, und ich auch nichts hörte;
[Seite 2] solche Ereignisse brachten mich nahe an Verzweiflung,
- es fehlte wenig, und ich endigte selbst mein Leben - nur sie, die Kunst, sie hielt mich zurück,
ach es dünkte mir unmöglich, die Welt eher zu verlassen, bis ich das alles hervorgebracht, wozu ich mich aufgelegt fühlte;
- und so fristete ich dieses elende Leben - wahrhaft elend;
- einen so reizbaren Körper, daß eine etwas schnelle Veränderung mich aus dem besten Zustande in den schlechtesten versetzen kann -
- schon in meinem 28. Jahre gezwungen, Philosoph zu werden, es ist nicht leicht, für den Künstler, schwerer als für irgend jemand -
- Gottheit, du siehst herab auf mein Inneres; du kennst es, du weißt, daß Menschenliebe und Neigung zum Wohltun drin hausen,
- und der Unglückliche, er tröste sich, einen seinesgleichen zu finden, der trotz allen Hindernissen der Natur, doch noch alles getan, was in seinem Vermögen stand, um in die Reihe würdiger Künstler und Menschen aufgenommen zu werden -
- zugleich erkläre ich euch beide hier für [meinen durchstrichen] die Erben des kleinen Vermögens, (wenn man es so nennen kann) von mir, teilt es redlich, und vertragt und helft euch einander;
- mein Wunsch ist, daß [ich durchstrichen] euch ein bessers sorgen[volleres durchstrichen] loseres Leben als mir werde,
- ihr danke [Seite 3] ich nebst meiner Kunst, daß ich durch keinen Selbstmord mein Leben endigte - lebt wohl und liebt euch, -
- Die Instrumente von Fürst L. wünsche ich, daß sie doch mögen aufbewahrt werden bei einem von euch,
- doch entstehe deswegen kein Streit unter euch, sobald sie euch aber zu was nüzlicherm dienen können, so verkauft sie nur,
- wie froh bin ich, wenn ich auch noch unter meinem Grabe euch nützen kann -
- kömmt er früher, als ich Gelegenheit gehabt habe, noch alle meine Kunst-Fähigkeiten zu entfalten, so wird er mir trotz meinem harten Schicksal doch noch zu frühe kommen, und ich würde ihn wohl später wünschen -
- doch auch dann bin ich zufrieden, befreit er mich nicht von einem endlosen, leidenden Zustande ? - komm, wann du willst, ich gehe dir mutig entgegen -
Ludwig van Beethoven
Heiglnstadt
am 6ten October 1802
Fazit:
"... ach, Beethoven, sprichst du doch das aus, woran wir fast alle leiden:
- nicht oder inkonsequent verarbeitete Missverständnisse und Misstände
- das unnötige und unvorsichtige Schüren eigener Lebensängste bis zur seelischen Qual !
- überschätzte und übersteigerte persönliche Ängste und Sorgen vor mangelnder Toleranz anderer gegenüber gesellschaftlich-sozial definierten vermeintlichen Schwächen => führt zu einem wachsenden lebenshemmenden Schamgefühl
=> aber selbst ein Genius, Rebelle und harter Arbeiter wie Beethoven hatte lange genug Schwierigkeiten gehabt, eigene Schwächen und Leiden offenzulegen ... und in dieser frustrierenden Lage, wo die Schmerzen und seelischen Leiden bis zu einem Maximum zunahmen, hatte er selber einen Neffen namens Karl phasenweise derart überfordert/beeinflusst bzw. dazu beigetragen, dass dieser ein Selbstmordversuch unternahm, wenn ich eine seiner Biografien richtig gelesen und verstanden habe ...
... am Ende heißt es aber für jeden: lieber sich wahrheitsgemäß allen, gleichmäßig und adäquat mitteilen und in passenden Momenten mit offenen Karten spielen ... niemand macht einem daraus einen Vorwurf, ganz im Gegenteil: es erleichtert das Zusammenleben ungemein !
Um so wertvoller ist es für die Menschheit, dass ein Mensch, der trotz Leidens geben und schenken kann: mehr geben als er je von ihr zurückbekommen kann !
Salve, Beethoven !
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Kurzbiografie Beethovens
(1770-1827)
jegans.wordpress.com
Zitat:
Kompositionen (Auswahl)
9 Sinfonien:
Nr. 3, "Eroica",
Nr. 6 "Pastorale",
Nr. 9 mit dem Schlusschor "Ode an die Freude" von Schiller
Ballette:
"Die Geschöpfe des Prometheus"
Ouvertüren:
"Coriolan",
3 "Leonorenouvertüren"
Solokonzerte:
1 Violinkonzert
5 Klavierkonzerte
Kammermusik:
16 Streichquartette
6 Klaviertrios
10 Violinsonaten
5 Cellosonaten
Klaviermusik:
32 Klaviersonaten,
Bagatellen,
22 Variationswerke,
Klavierlieder,
Liedbearbeitungen
Vokalmusik und dramatische Werke:
1 Oper: "Fidelio", ursprünglich "Leonore"
2 Messen
(1770-1827)
jegans.wordpress.com
Zitat:
Kompositionen (Auswahl)
9 Sinfonien:
Nr. 3, "Eroica",
Nr. 6 "Pastorale",
Nr. 9 mit dem Schlusschor "Ode an die Freude" von Schiller
Ballette:
"Die Geschöpfe des Prometheus"
Ouvertüren:
"Coriolan",
3 "Leonorenouvertüren"
Solokonzerte:
1 Violinkonzert
5 Klavierkonzerte
Kammermusik:
16 Streichquartette
6 Klaviertrios
10 Violinsonaten
5 Cellosonaten
Klaviermusik:
32 Klaviersonaten,
Bagatellen,
22 Variationswerke,
Klavierlieder,
Liedbearbeitungen
Vokalmusik und dramatische Werke:
1 Oper: "Fidelio", ursprünglich "Leonore"
2 Messen
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... bin froh, dass andere "Blogger", wie der Verfasser vom rabenschwarzen Blog "... und so weiter ..." mich auf alte Blogeinträge aufmerksam machen, in diesem Fall ist es : Neo Rauch - "Ein deutscher Maler" !
- zum einem wird man an eigene Informationen erinnert, die man schon fast vergessen hat
+
- zum anderen erhält man selber unverhofft Hinweise auf andere gute und interessante Blogseiten + Informationen wie dem von Beethovens "Testament" an die Gesellschaft !
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