Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Wochenende. Wo einige von Ihnen waren, weiß ich ja. Denn ich habe Sie auf der Invest-Messe in Stuttgart getroffen, die dieses Wochenende stattfand. Zum ersten Mal fand die Messe auf dem neuen Messegelände am Stuttgarter Flughafen statt. Und man kann mit Fug und Recht behaupten: Die Messe ist so weit weg von der Stadt Stuttgart, da hätten die Stuttgarter die Gebäude auch direkt in Sibirien hätten bauen können.
Ansonsten ist das Messegelände sehr gelungen, außer das sie viel zu groß ist. Ich weiß nicht, was die Stuttgarter da in Zukunft für Messen abhalten wollen. Aber wenn darunter keine Messe für Supertanker ist, die dann mit Modellen im Maßstab 1:1 ausgestellt werden, dann werden sie die riesigen Räume kaum füllen lassen.
Die große Halle für die Invest war jedoch rappelvoll mit Ausstellern. Wenn Sie den Profit-Radar schon länger lesen, dann wissen Sie, dass die Invest immer ein guter Kontra-Indikator ist. Aus den Besucherzahlen, der Anzahl der Aussteller und wie sich die Aussteller präsentieren, lässt sich immer sehr gut ein Bild für einen Kontra-Indikator basteln. Frei nach dem Motto: Die Masse liegt an der Börse fast immer falsch. So hatte ich Ihnen nach der Invest-Messe im letzten Jahr schon geschrieben, dass der „Invest-Indikator“, wie ich ihn nenne, bereits auf die Ampel-Farbe „gelb“ gewechselt ist.
Nun, nach diesem Wochenende muss ich Ihnen leider sagen: Der „Invest-Indikator“ ist ganz klar auf „rot“ gesprungen. Das letzte Mal, dass ich so viele Aussteller auf der Messe gesehen habe war in den Jahren 2000/2001. Vor allem die Art und Weise wie die Aussteller auftraten, lässt bei mir alle Alarmsirenen angehen. Das erinnerte schon fast an beste „Neue Markt“-Zeiten.
Emerging Markets weiterhin noch kein „Mainstream“-Thema
Die Stände waren plötzlich teilweise 3 Mal so groß wie noch vor 2 Jahren und an Prunk kaum zu überbieten. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich habe damit keine Probleme. Ist ja auch nicht mein Geld, was da verpulvert wird. Aber es ist für mich ein absolutes Warnsignal. Ein weiteres Warnsignal: CFDs waren eines der großen populären Themen auf der Invest.
Wie Sie wissen, sind CFDs aber für die Masse der Anleger nach meinen Erfahrungen nicht geeignet. Für einige Spezialisten, die ja auch unter Ihnen sind, sind CFDs sehr wohl nützlich. Aber nicht für die Masse der Anleger. Dass die Anbieter aggressiv versuchen, die Privatanleger in CFDs zu treiben macht mir Sorgen.
Denn das können die Anbieter nur schaffen, wenn auch eine dementsprechende Nachfrage da ist. Und das bedeutet: Die Risikobereitschaft bei vielen Anlegern ist immer noch sehr hoch – und das ist ebenfalls ein Warnzeichen. Insgesamt lag die Stimmung irgendwo zwischen leicht positiv bis leicht negativ. Bei den Extremen gab es mehr Hardcore-Bullen als Hardcore-Bären.
Interessant für mich: Die Emerging Markets führen weiterhin ein Schattendasein – und das beruhigt mich sehr. Natürlich haben die Fonds- und Zertifikate-Aussteller ihre Emerging Markets-Produkte aggressiv beworben. Aber im Allgemeinen waren die Schwellenländer weiterhin nur ein Randthema.
Wenn ich meine beiden Vorträge über Vietnam rausrechne, dann gab es in den 3 Tagen glaube ich lediglich 5-6 andere Vorträge über die Emerging Markets. Das ist genau die gleiche Größenordnung wie vor 3-4 Jahren. Immerhin das ist aus der Sicht des Kontra-Indikators absolut positiv.
Have a successful day,
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen