Samstag, 23. Februar 2008

4. Vererbung kann leichter nachträglich festgestellt als vorausgesagt werden

Die neuen Erbebnisse dürfen nicht dahingehend missverstanden werden, dass es überhaupt keine Vererbung gebe. Natürlich gibt es Vererbung, jedoch ist die Variabilität ererbter Züge viel größer, als man früher angenommen hat. Die Zahl absolut feststehender ererbter Züge ist sehr viel eingeschränkter, um die Voraussagbarkeit dessen, was tatsächlich zu erwarten ist, außerordentlich gering.

Wesentlich häufiger scheint es möglich zu sein, nachträglich festzustellen, dass diese oder jene Eigenheit, Begabung, Krankheit ererbt wurden, als vorauszusagen, dass sie vererbt werden würden, weil die wirklich sich ergebende Kombination der Erbanlagen bei der Verschmelzung der Keimzellen sowie die Veränderung durch Umgebungseinflüsse unvoraussagbar sind.

Versucht man, etwas allgemeinere Regel über die häufiger und die seltene vererbten Eigenschaften aufzustellen, so ergibt sich etwa folgendes Bild: am regelmäßigsten scheinen gewisse körperliche Eigenschaften durch Vererbung weitergeben zu werden. Beispiel sind die Tendenz zu Lang- oder Kurzlebigkeit, zu größerer oder geringerer Wachstumsgeschwindigkeit und zu einem bestimmten Körpertypus, eine von dem berühmten Psychiater Ernst Kretschmer nachgewiesene Tatsache.

Ferner sind vererbar die Anlage zur Zeugung von Zwillingen oder Drillingen, die Disposition zu gewissen organischen Schwächen oder defekten und zu manchen Krankheiten, besonders auch zu solchen Geisteskrankheiten, die eine physische Grundlage haben. Häufig ererbt sind Reaktionsgeschwindigkeit, körperliche und technische Geschicklichkeit oder Ungeschicklichkeit, Eigenheiten der Bewegungen, Aktivitätsgrad, Sinnesschärfe und Sensivität, Intelligenz und spezifische Talente.

...vielen Dank Sibil für das Diktat, bitte daran denken, viele Wörter etwas härter auszusprechen ... viel Erfolg für die Deutschprüfung ...!

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