von Daniel Wilhelmi
Heute möchte ich auf den Auto-Sektor eingehen. Wie Sie mitbekommen haben, ist neben der Bankenkrise die Autoindustrie der Wirtschaftssektor, über den derzeit am Meisten gesprochen wird. Hier sei/ist die Krise besonders schlimm.
Teilweise hängen beide Industrien natürlich eng miteinander zusammen. So haben die großen Autokonzerne alle einen eigenen Finanzarm, der natürlich von der Kreditkrise betroffen ist. Zudem wird vor allem die deutsche Autoindustrie aus dem Hochpreis- und Luxussegment stark von der Konsumzurückhaltung getroffen. So klagen zumindest die Autokonzerne, die auf Krisengipfeln lauthals um Hilfe schreien.
Meine Meinung dazu ist Folgende: Die hängen sich an die Finanzkrise dran, um davon zu profitieren (was für mich völlig okay ist). Niemand konnte diesen Einbruch am Kreditmarkt kommen sehen. Das ist klar. Aber mir kann auch niemand erzählen, dass die Autobauer nicht längst gewusst haben, dass die glorreichen Zeiten vorbei sind.
Von einem Top-Manager der großen Autokonzerne erwarte ich, dass er einen Abschwung der
Umsatz- und Gewinndynamik hat kommen sehen. Und dann müssten die Autobauer zumindest auf den „normalen“ Abschwung vorbereitet gewesen sein. Ich gehe davon aus, dass sie dies auch waren. Dementsprechend ist für mich die Endzeitstimmung und Panikmache im Autosektor nur Stimmungsmache, um seine Position auf der politischen Bühne zu stärken.
Und das ist auch völlig okay, denn ich werde Ihnen heute eine Zukunftsprognose abgeben, die Sie vermutlich überraschen wird. Aber ich bin mir nach langen Diskussionen mit Kollegen und Experten sicher, dass es so kommen wird: Der derzeit tot-geglaubte Autosektor wird einer der treibenden Faktoren sein, der die Weltwirtschaft aus der Rezession bringen wird. Ja, Sie haben richtig gelesen. Ausgerechnet die schlechte Autobranche, denen Umsätze wegbrechen, als wäre das „beamen“ Massenmarkt-tauglich geworden, wird einer der Treiber des nächsten Wirtschaftsaufschwungs aus der nun kommenden Rezession sein.
Die Öko-Autos werden die Wende bringen
Und die Zugpferde dafür werden die verschiedenen Ökoautos sein. Denken Sie mal drüber nach: Die steigenden Benzinpreise sind nicht das Schlechteste, was der Autoindustrie passieren konnte, sondern in Wirklichkeit das Beste. In den westlichen Industriestaaten hat doch jeder ein Auto (oder wenn man ein Ami ist, dann hat man mindestens zwei).
In diesen wichtigen Märkten ist doch kein überdurchschnittliches Wachstum mehr möglich. Vor allem nicht, wenn in den kommenden Jahren der Kreditkonsum deutlich sinken wird. Aber der Durchbruch der Ökoautos wird dafür sorgen, dass diese Märkte in den Industrieländern komplett neu erschlossen werden können. Plötzlich könnten wir in Deutschland oder den USA wieder Auto-Nachfragen erleben wie in den 60ger Jahren. Wer will nicht sein veraltetes Benzin-Auto gegen ein modernes Öko-Auto tauschen wollen, mit dem er nicht nur die Umwelt entlasten kann, sondern vor allem selbst noch Kosten sparen kann?
Hunderte von Millionen wohlhabender Westler werden plötzlich wieder als komplett neue Kunden in der Autobranche aktiv, die sich aktuell noch sagen: „Ach, ich hab schon ein Auto. Was soll ich jetzt ein Neues kaufen. Da spar ich das Geld doch lieber.“ Bei den Öko-Autos wird diese Logik dann nicht mehr kommen.
Wenn ich dem nächsten US-Präsidenten nur einen bescheidenen Tipp geben könnte, dann diesen: Er sollte die kurz vor dem Kollaps stehende US-Autoindustrie massiv fördern, aber diese Gelder exklusiv in die Entwicklung von Öko-Autos stecken.
So kann er die wichtige US-Autoindustrie retten und das wird ihn zu einem Helden machen. Amis entscheiden immer nur mit dem Geldbeutel. Wenn Sie erfahren, dass sie mit einem Öko-Auto Geld sparen können, dann werden sie diese kaufen. Und gepaart mit „Buy American“-Kampanien, die man in einer Rezession den Amerikanern problemlos vermitteln kann, könnte das die Wende für Chrysler und Co. bedeuten, die sie mit herkömmlichen Produktionen wohl kaum noch schaffen werden.
Have a successful day,
... sehr optimistischer Bericht: eine Ingenieurin hat es mal treffend formuliert: "Die heutigen Mittelklassewagen haben den Standard, um in der Formel 1, wie sie vielleicht vor 20 bis 30 Jahren existiert hat, locker mithalten zu können. Das ist, nur um von A nach B zu kommen, total überdimensioniert!".
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