Donnerstag, 9. April 2009

"Georges Daumézon und die Weiterentwicklung der psychiatrischen Kliniken"



Asylum




In einer Kellerecke steht verlassen ein großer Karton. Er enthält Super 8-Spulen, oft ohne jede Beschriftung. Es handelt sich um das vergessene Filmarchiv des französischen Psychiaters Georges Daumézon (1912-1979), der die Zustände in verschiedenen Krankenhäusern, in denen er ab 1937 tätig war, auf Zelluloid bannte.

Catherine Bernstein hat dieses unkommentierte, vielgestaltige und uneinheitliche Material gesichtet und bearbeitet. Aus der Begegnung der beiden Filmemacher entstand "Asylum".

Georges Daumézon spielte eine wichtige Rolle in der Reformbewegung der Psychiatrie. Er entwickelte Krankenpflegerausbildungen,
war federführend in der Bewegung der institutionellen Psychotherapie und machte es sich zum Anliegen, die psychiatrischen Anstalten in nutzbringende Orte zur Behandlung von Patienten zu verwandeln.

Die Schwarz-Weiß-Bilder vom Beginn seiner Laufbahn zeigen, wie solche Anstalten damals aussahen:
  • Gemeinschaftssäle,
  • Einheitskleidung,
  • zwangsweise ruhiggestellte Patienten.
Quälende Porträts, Krankenhaushöfe mit wilden, lärmenden Spielen - der Blick verwischt die Szene und baut sie immer wieder auf. Spätere Farbaufnahmen zeigen die Weiterentwicklung der psychiatrischen Kliniken. ARTE stellt diesen Beitrag auch bis sieben Tage nach Ausstrahlung in einer "Streaming"-Fassung auf ARTE+7 bereit.

(Quelle: tvtv.de, ARTE, 4:15)

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... "Einer flog über's Kuckucksnest: ein paar kleine Anleihen aus der Realität, und schon kommt man dem Alltag in einer Psychiatrie ein bisschen näher, die sich dann noch mal in "geschlossen", "halb-offen" und "offen" unterscheidet ...

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