Der Krieg in Tschetschenien bildet den Hintergrund des Dokumentarfilms. Weil die Eltern nicht in der Lage sind, den Krieg zu beenden, wächst eine Generation heran, deren Leben von Hass, Verzweiflung und Trauer geprägt ist. Die Kinder übernehmen den Hass, von dem sie glauben, dass er von innen kommt. Sie sehen keinen Grund, nach seinem eigentlichen Ursprung zu suchen. So legt sich der übertragene Hass wie ein Schatten auf ihre Seelen. Der Dokumentarfilm zeigt russische Kinder auf Kronstadt, einer Insel vor St. Petersburg. Dort hat der russische Präsident Putin per Dekret eine Militärschule für Waisenkinder einrichten lassen. Die Kinder werden in der Kadettenakademie zu Kindersoldaten erzogen.
Ihr imaginärer Feind ist der Tschetschene. Der Soldat, der ihn besiegt, wird zum Helden des Vaterlandes. Neben den jungen Kadetten sind tschetschenische Kinder, die in Tschetschenien und Inguschetien leben, Protagonisten des Films. Sie leben in der Familie von Xhadizhat Gataeva, die aus 63 Waisen besteht. Xhadizhat hat geschworen, ihnen eine Mutter zu sein. Sie hat die Kinder aus den Ruinen der zerstörten Stadt Grosny zusammengebracht. Fast alle ihre Eltern wurden von den Russen getötet.
Xhadizhat selbst war als Sechsjährige in ein russisches Kinderheim in Grosny gebracht worden. Der andauernde Krieg in Tschetschenien hat Feindbilder bei Russen und Tschetschenen entstehen lassen. Die Kinder auf beiden Seiten haben diese Feindbilder verinnerlicht und selbst Grausames erlebt. (ARTE, 23:00)
Dienstag, 5. Februar 2008
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