Samstag, 21. Juni 2008

Rigoletto

Der Hofnarr Rigoletto verdient im Amüsierbetrieb des Herzogs von Mantua seinen Lebensunterhalt, doch privat verurteilt er das unmoralische Leben seines Herrn. So versucht er sein Privatleben und besonders seine einzige Tochter Gilda vor dem öffentlichen Leben zu schützen. Doch die Isolation hat Lücken - ausgerechnet in der Kirche, dem einzigen unkontrollierten Raum für Gilda, begegnet sie der Liebe.

Was die Unerfahrene nicht ahnt: Es ist der Herzog, der ihr - als Student verkleidet - den Hof macht. Rigoletto selbst wird unwissentlich zum Mittäter an der Entführung seiner eigenen Tochter ins Schlafgemach des Herzogs. Seine Rache kann nur mit dem Tod gesühnt werden, und so erteilt er einen Mordauftrag. Gilda erfährt von dem Komplott gegen ihren Geliebten und opfert sich. Als Rigoletto an Stelle des toten Herzogs die sterbende Tochter entdeckt, ist auch sein Leben zerstört.

Verdi, der selbst zwei Kinder verlor und als politisch engagierter Künstler gilt, schuf mit dieser Oper eine Welt aus Recht und Unrecht im Angesicht der Verhältnisse. Seine Figuren bewegen sich zwischen Machtmissbrauch und uneigennütziger Liebe, quer durch alle sozialen Schichten und Bereiche des Lebens. Wie so oft in Verdis musikalischen Dramen steht eine Frau im Mittelpunkt, der Unrecht widerfährt und deren idealistische Träume vom Glück im krassen Widerspruch zu den realistischen Lebensweisen der Männer stehen.

Genug Raum für Erfolgsregisseur Nikolaus Lehnhoff, seine eigene Sicht zu finden. Unterstützt wird er dabei von Raimund Bauer, der für das Bühnenbild verantwortlich ist und Bettina Walter, die die Kostüme entworfen hat. Doch Verdis "Rigoletto" bietet vor allem auch für die Musiker große Gestaltungsräume.

Die Inszenierung aus der Dresdener Semperoper verspricht musikalisch ein besonderer Höhepunkt zu werden. Der peruanisch-österreichische Ausnahmetenor Juan Diego Flórez wird den Herzog von Mantua singen und so auch die bekannte Kanzone "La donna e mobile" zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.
(Quelle: tvtv.de, ARTE, Sa, 17:10)

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