Bei einem Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden und Umgebung kamen 16 Menschen ums Leben: => ab 18h in der Werkstatt während des Aufräumens bis 20h nur noch Radio (WDR) gehört ...
***
... es gibt kein "verwundertes Erstaunen und Entsetzen" mehr, es gibt nicht mehr "die Tat eines Einzelnen", es gibt nicht mehr eine "irrationale Handlung" => alles zu schwache Erklärungsversuche und "Beruhigungstabletten". Es sollte nur noch lauten und immer konsequenter hinterfragt werden:
- warum schaffen Schüler sich selber ihre Außenseiter ?
- warum ist das Fernsehen immer noch durchsät mit Gewaltfilmen, wo Schießereien und Prügeleien als selbstverständlich dargestellt werden ? Dabei vergessen wohl die Macher und Produzenten, dass in Wirklichkeit (=Realität) schon ein einziger harmlos aussehender Faustschlag tödlich enden kann !
- warum gibt es Guantanomo und Folter, und warum werden solche und ähnliche Einrichtungen weltweit weiterhin gebilligt und entschuldigt ?
- warum sendet man im Fernsehen fast ausschließlich Krimis, in denen nur noch Tote vorkommen, von Anfang bis Ende: Mord und Totschlag ?
- warum dürfen sich politische Auftraggeber und Wegbereiter für Mörder und Totschläger auf öffentlicher Bühne profilieren und kalt lächelnd bzw. grinsend in die Kamera schauen ?
- warum gibt es Ehrenmorde, und die Mörder fühlen sich noch im Recht ?
- warum schneidet man Frauen die Klitoris ab, ist dies nicht eine kaum zu beschreibende Brutalität ?
- warum haben Zivilisten überhaupt noch Schusswaffen zu Hause, gehören sie nicht eher in einen Safe eines jeden Schießsportvereins, wo sie auch bleiben sollten, sobald die sportlichen Schießübungen beendet sind ?!
Ist es wirklich so schwer, zu verstehen, dass immer mehr Menschen viele gewalttätige Dinge einfach nur nachmachen, wenn sich der persönlich angestaute Frust seinen Weg bahnt?
Ist es eine neue Erkenntnis, dass viele ihren Frust in sich hineinfressen, passiv und depressiv werden, und auf der anderen Seiten einige wenige ihren Ärger nach außen tragen und an Unschuldige auslassen ? Sie betrachten sich selber auch als "unschuldige" Opfer und lernen bestenfalls von einem gewalttätigen Vorgänger, vom Fernsehen, von Zeitschriften, von den Tagesgeschehen - und die sind nicht nur für junge Menschen verwirrend und beängstigend !
Ist es so schwer zu begreifen, dass es immer mehr junge Menschen gibt, die soviel Frust aufgeladen und gewalttätige Vorstellungen und Gedanken entwickelt haben, so dass sie das Leben des anderen und ihr eigenes als wertlos betrachten ?! Erst in späteren Jahren weiß man sein Leben mehr zu schätzen als in der Jugend !
Es spielt fast keine Rolle mehr, ob man aus einem guten Haus kommt oder nicht: niemand kann sich den Dingen dieser Welt entziehen, in der schamlos und ohne Gewissensbisse die Wertschätzung für Mensch, Natur und Leben mit den Füßen getreten wird - auf höchsten Ebenen wird es tagtäglich vorgemacht und vorgelebt, und auch in kleinen Kreisen, wenn keiner Zivilcourage beweist.
Aber an einem unbestimmten Tag X ist endgültig Schluss mit allem und allen, dann sind sie "Herr der Lage" und haben die Fäden und das Schicksal anderer in ihrer Hand. Kühl und berechnend verlassen sie das Haus, evtl. sogar ihr elterliches Heim. Sie präparieren ihre Waffen, noch nicht wissend aber wollend, wie ein Blutrausch sich anfühlt. Sobald sie die Haustürschwelle überschritten haben auf dem Weg zu einem Ort, wo viele hilflose und unschuldige Menschen sich befinden, beginnen sie den "Tag ohne Wiederkehr". Diesen wichtigsten Tag in ihrem Leben wollen sie nur einmal tief in sich spüren und fühlen. Und wenn noch persönliche Rechnungen beglichen werden können, dann fühlt sich der "Verirrte", "Verwirrte" und täglich "Missverstandene" und "Ungehörte" in diesen blutigen grausamen Momenten um so glücklicher.
Es ist fatal zu sagen: "Wir verstehen das alles nicht, wie konnte es dazu kommen ?"
Aber jetzt trauern wir alle um die getöteten Menschen und Angehörigen und drücken unsere Traurigkeit durch stille Anteilnahme aus !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen