Mittwoch, 18. März 2009

42. Essener Tagung

Essener Tagung

mit begleitender Fachausstellung

Die Schwerpunkte der über 67 Vorträge mit entsprechenden Diskussionen liegen auf folgenden Gebieten:

  • Mikroschadstoffe in der aquatischen Umwelt I und II
  • Abfall I - Perspektiven der EU-Abfallrahmenrichtlinie
  • Abfall II - Verwertung von Ersatzbaustoffen
  • Abwasserbehandlung - Spurenstoffe
  • Trinkwasser - Spurenstoffe
  • Niederschlagswasser
  • Abwasserableitung
  • Trinkwasser - Aufbereitungsverfahren
  • Energie und Abwasser
  • Managementstrategien
  • Abwasserreinigung
  • Wasserrahmenrichtlinie I und II
  • Klärschlammentsorgung I und II


Vorwort von Univ.Prof.Dr.-Ing.J.Pinnekamp


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Programm möchte ich Sie herzlich zur 42. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft nach Aachen einladen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Mikroschadstoffe in der aquatischen Umwelt".

Obwohl in Deutschland in der Abwasserreinigung in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte erzielt werden konnten, nimmt gegenwärtig die Besorgnis über organische Schadstoffe in der aquatischen Umwelt an Relevanz zu. Es handelt sich dabei um

  • Pharmaka (!)
  • Wasch- und Reinigungsmittel (!)
  • Kosmetika (wie z.B. Moschus-Verbindungen, Silikone, Duftstoffe) (!)
aber auch um Stoffe, die über technische Prozesse, wie die Ausrüstung von Funktionstextilien (z.B. Flammschutzmittel), in das Abwasser gelangen.

Viele dieser Substanzen sind nicht nur in Oberflächengewässer, sondern auch im Trinkwasser nachweisbar. Zwar ist das Trinkwasser in Deutschland noch bedenkenlos zu genießen, trotzdem sehen Fachleute Handlungsbedarf - mindestens 10 besorgniserregende Wirkstoffe werden im Trinkwasser nachgewiesen, wie beispielsweise
  • Diclofenac
  • Röntgenkonstrastmittel
  • Ibuprofen
  • Blutfettlipidsenker
  • Antirheumatika
Allerdings finden wir die derzeitigen Arzneimittelrückstände noch in Konzentrationen, die weit unterhalb einer wirksamen Grenze liegen. Eine Risikoeinschätzung in Bezug auf den langfristigen Konsum schwach dosierter Wirkstoffe kann die Wissenschaft auf der jetzigen Grundlage allerdings noch nicht leisten. Hinzu kommt, daß die Stoffe möglicherweise im Wasser reagieren, so dass neue Substanzen entstehen. Ständig bessere Analysemethoden werden uns in Zukunft helfen, immer weitere Arzneimittelrückstände nachzuweisen, die heute noch nicht bekannt sind.

Die Fachwelt und die Politik sind gemeinsam gefordert, eine Strategie für den Umgang mit Mikroschadstoffen in der aquatischen Umwelt zu entwickeln. Dabei stehen der Schutz der menschlichen Gesundheit und der Zustand der aquatischen Ökosysteme im Vordergrund. Zu berücksichtigen sind aber auch wirtschaftliche Aspekte: der Reinigungsaufwand bei der Trinkwasseraufbereitung und von Kläranlagenabwässern wird von der Bevölkerung getragen und muss sich in einem vertretbaren Rahmen bewegen.

Die diesjährige ESSENER TAGUNG wird diese umfangreichen Problematik von verschiedenen Seiten beleuchten. Es geht um
  • Toxilogie
  • administrative Belange
  • Gewässerschutz
  • Eliminationsmöglichkeiten von Spurenstoffen
  • Energieoptimierung auf Kläranlagen
  • Manangementstrategien
  • Behandlung und Entsorgung von Klärschlamm
und vieles mehr.

Wie immer in den Vorjahren findet in Ergänzung zu den Vorträgen eine Fachausstellung statt. Darüber hinaus haben die ausstellenden Unternehmen Gelegenheit, in einem Technologieforum ihre Produkte und Dienstleistung vorzustellen.

Am Freitagnachmittag haben Sie die Gelegenheit, bei zwei Exkursionen vertiefende Eindrücke in die Praxis zu bekommen.

Ich lade Sie im Namen aller Veranstalter ganz herzlich zur Teilnahme an der 42. ESSENER TAGUNG ein und freue mich, Sie in Aachen begrüßen zu können.

Ihr Johannes Pinnekamp (Aachen, im Dezember 2008)

  • Alle Referate werden in einem Tagungsband veröffentlicht. Dieser Band, Getränke in den Kaffeepausen und Bewirtung im Rahmen des geselligen Abends am 19. März 2009 sind in der Gebühr enthalten.

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