Donnerstag, 20. September 2007

Interessante News bei Minenwerten

von Daniel Wilhelmi

Die letzten Male hatte ich ja über die antizyklische Kaufgelegenheit bei Minenwerten aus dem Rohstoff-Sektor gesprochen. Dazu möchte ich heute noch einen ultra-interessanten Fakt nachliefern. Dieser Fakt haut genau in die Kerbe, die ich hier ja schon angeschnitten hatte.

Wie Sie wissen, achte ich genau auf das Verhalten der erfolgreichen Großinvestoren wie Jim Rogers oder Marc Faber. Diese Leute haben beste Kontakte und sind an der Börse reich geworden. Die wissen, wie man erfolgreich an der Börse agiert. In meinen Augen ist jeder Anleger dumm, der sich deren Meinungen und Börsenhandlungen einfach verschließt.

Ich maße mir solche Besserwisserei jedenfalls nicht an und höre immer ganz genau zu, wenn sich solche Leute zum Markt äußern. Und hier gibt es eine Entwicklung, die mir in den letzten Wochen besonders ins Auge gesprungen ist. Das ist wirklich sehr, sehr spannend.

Der Börsen-Milliardär George Soros kauft aktuell verstärkt Minenaktien. Ja, Sie haben richtig gelesen. Der große George Soros, der durch seine Devisenspekulation gegen die Bank of England bekannt und steinreich wurde, kauft sich im Minensektor ein. Und das, obwohl Minenwerte derzeit doch völlig out sind.

Ist das nicht interessant? Während die „normalen“ Anleger in Panik verkaufen, nutzt das „Smart Money“ wie George Soros die Korrektur im Minensektor, um Positionen aufzubauen. So wurde bekannt, dass die Manager der Soros-Fonds Aktien von verschiedenen Minenbetreibern aus den Sektoren Gold, Silber, Aluminium, Kupfer und Kohle gekauft haben.

George Soros kauft Minenaktien

Das ist ein klassisches Zeichen, dass das Smart Money, das kluge, top-informierte Geld der Hochfinanz, die aktuelle Korrektur im Minensektor zum antizyklischen Einstieg nutzt. Natürlich kaufen die Soros-Manager aufgrund der Größe ihrer Fonds vor allem Minenschwergewichte. Anders können sie ihre Millionen ja gar nicht unterbringen.

Ich erinnere mich noch gut, als ich vor Jahren auf einem Kongress in München war und zum 1. Mal die beiden Wörter „Soros“ und „Rohstoffe“ in einem Satz hörte. Damals kam mir zu Ohren, dass Soros, Warren Buffett und Co. in Silber eingestiegen waren. Und zwar bei Kursen um ca. 4,00 US$/Unze, als sich niemand für Silber interessierte. (Wie ich schon sagte: Die Konferenz ist schon wirklich lange her.) Heute steht Silber bei knapp 12 US$. So viel zum Thema top-informiertes „Smart Money“.

Noch kurz ein Wort zu den Märkten. Mir machen die Märkte etwas Bauchschmerzen. Wir sehen eine klassische selektive Wahrnehmung. Derzeit preisen die Märkte eine Zinssenkung der FED ein. Das Interessante daran: Die Märkte spielen nur die Zinssenkungsphantasie – niemand interessiert sich derzeit dafür, warum die FED trotz einer grenzwertig hohen Inflation die Zinsen eventuell (!) senken wird.

Die Gefahrengründe interessieren derzeit niemanden (Stichwort: Hedge Fonds und Subprime-Krise). Das gefällt mir nicht. Denn es bedeutet: Wenn der Markt nun die Zinssenkungen bereits einpreist, dann liegt das Überraschungspotenzial auf der Short-Seite. Denn dann ist ja alles Positive eingepreist. Da braucht die FED nur die Zinsen unverändert zu lassen, und schon sind die Märkte enttäuscht. Eine schwierige Marktphase also, die es erfordert, dass man defensiv agiert. Man muss im Markt sein. Das stand nie zur Debatte.

Denn der übergeordnete Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Aber in diesem Marktumfeld sollte man nicht voll investiert sein und nicht auf hoch-riskante Long- oder Short-Engagements setzen.

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